125.Kapitel

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Sicht Andreas:

Nach dem Gespräch mit Mama fuhren Teresa und ich zu Chris in die Klinik. Ich hoffte während der Fahrt das die Belagerung auch dort aufgelöst worden ist. Wir hatten uns beide so unsere Gedanken gemacht, ob Chris inzwischen auch etwas davon mitbekommen haben könnte. Ich hatte Lea gesagt sie sollte bei Chris bleiben bis wir ihr alles sagen konnten.

Dass das Gespräch was gleich eigentlich folgen würde eine ganz andere Richtung gehen sollte und auch Folgen für Chris hatte, konnten wir nicht ahnen.

Der Eingang war frei und wir konnten direkt zur Intensivstation durchgehen, wie wir es uns erhofft hatten.

Als wir die Station betreten hatten sahen wir schon von weitem das Lea weinend aus Chris Zimmer kam und die Notfall-Lampe über seinem Zimmer leuchtete. Mir war sofort klar das hier was nicht stimmte und ich lief instinktiv schneller auf Lea zu obwohl es mir selber noch nicht so gut ging.

Ich fragte sie was los war und nahm sie in den Arm. Sie konnte sich nicht beruhigen und weinte bitterlich. Sie hielt einen Umschlag in der Hand der bereits geöffnet war. Sie hielt ihn mir entgegen, woraufhin ich ihn ihr abnahm. Ich wusste dass das, was jetzt kommen würde ein sehr unangenehmes Gespräch werden sollte.
Ich zog einen zusammengefalteten Zettel heraus und klappte ihn auf. Ich sah sofort das es eine Kopie von dem Artikel war den wir heute morgen auch im Büro hatten und der mir auch den Boden unter den Füßen weggehauen hatte.
Ich fragte Lea schon ängstlich, ob Chris den Artikel auch gelesen hatte. Sie schaute mich an und nickte unter Tränen.

Andreas:
Ich hielt Lea weiter im Arm und wartete das sie sich beruhigte.
,,Lea, das war der Grund warum Du bei Chris bleiben solltest. Die Medien haben den Artikel auch im Visier und wir arbeiten an der Gegendarstellung. Wir wollten schon früher mit euch reden, aber wir hatten bei uns auch einige Schwierigkeiten zu Hause. Wir mussten euer Haus, unser Haus, die Klinik und die Firma per Polizei räumen lassen, weil überall Reporter auf uns gelauert haben".
Teresa:
Noch dazu kam das Andreas heute morgen als er das von Sabine auch erfahren hatte einen Kreislaufkollaps hatte, weswegen er auch für einige Stunden außer Gefecht war bis jetzt. Er ist auch erst seit einer Stunde vom Tropf ab, deswegen bin ich auch mit da.
Lea:
Das ist jetzt nicht wahr. Gehts Dir wieder besser? Wie kommt dieser Artikel überhaupt hier her? und wie konnte die den überhaupt schreiben und ich werde jetzt bei der Stationsschwester mal fragen.
Andreas:
Mir geht's gut. Lea, was war da drin grade los? Fragte ich Lea besorgt.
Lea:
Das ist heute nicht das erste mal das hier Alarm war. Als ich heute Vormittag zu ihm wollte, war er nicht richtig wach und die Schwestern stellten etwas an den Infusionen ein. Das kam mir komisch vor, denn als ich gestern ging, schien es ihm gut zu gehen, also fragte ich nach. Die Schwester sagte das er erst seit ner halben Stunde aus dem Aufwachraum zurück ist. Mir steckte der Schock schlagartig in den Gliedern. Ich erfuhr das sich heute morgen seine Werte unerklärbar verschlechtert hatten, ich aber den Rest mit dem Arzt klären sollte. Das tat ich dann auch.
Dr. Klinge sagte mir dann das Chris Schmerzen hatte trotz Schmerzmittel und daraufhin wurde er gründlich untersucht. Dabei wurde per Herz- ultraschall festgestellt, das er einen Bluterguss unter der Narbe hatte als Folge der OP vom Abend zuvor. Sie gaben ihm eine Kurznarkose wo dieser dann entfernt wurde. Die Narbe war kurz vorm aufplatzen. Nachdem er wieder einigermaßen fit war wurde er wieder aufs Zimmer gebracht und an alles angeschlossen, was nötig war. Der Brief lag heute morgen auf seinem Nachttisch als er vom OP hoch kam.
Das war das erste mal heute morgen, dass wir klingeln mussten.
Andreas:
Ich war grade echt schockiert was Lea mir da sagte, denn mir kam er gestern auch fit vor als wir gingen. ,,Und was ist noch passiert?" wollte ich von Lea jetzt noch wissen.
Wieder liefen ihr grade die Tränen. Sie holte tief Luft und suchte nach Worten. Denn das Chris OP- Komplikationen hatte war für sie noch zu ertragen, im Gegensatz zu dem, was sie uns gleich noch erzählen wird.
Ich sah das sie überlegte wie sie anfangen sollte, also unterbrach ich ihre Gedanken und fragte noch mal besorgt bei Lea, ,,Was ist da drinnen grade los gewesen?"
Sie schüttelte kurz verzweifelt und ratlos den Kopf mit bereits feuchten Augen, bevor sie los legte.
Lea:
Ich entdeckte den Brief als erstes. Er lag ganz unscheinbar auf dem Tischchen. Ich fragte Chris ob er weiß was das für ein Umschlag war, weil der vor der Behandlung noch nicht da war. Er nahm ihn hoch und zuckte vor Entsetzen zusammen. Ich fragte ihn was los ist und er hielt mir den Umschlag hin. Es stand ,,Mit freundlichen Grüßen Marie" vorne drauf. Ich war schon bei den Worten geschockt und fragte mich was sie jetzt noch von Chris will.
Ich hatte Angst davor was jetzt kommen wird, wenn er den Umschlag öffnet. Er machte ihn auf und ich sah beim lesen das ihm die Wut ins Gesicht stieg. Er reichte mir den Zettel und ich las ihn auch. Ich konnte nicht glauben, dass sie selbst jetzt noch versucht Chris vollkommen am Boden sehen zu wollen.
Er versuchte sich aufzusetzen. Ich habe Chris noch nie so schnell so wütend werden sehen. Was er jetzt tat konnte ich nicht fassen.
Er war so in Rage, dass er anfing sich die Zugänge auf den Händen raus zu ziehen und die Kabel vom EKG . Der Alarm ging grade los. Zu guter letzt wollte er auch noch an den Zugang den er am Hals hatte. Ich konnte ihn grade noch so davon abhalten, sich den auch noch raus zu reißen. Hätte er das geschafft, hätte er in kürzester Zeit verbluten können. Auch von seinen Händen tropfte es inzwischen, aber ihm war grade alles egal. Er wollte sofort zu Marie und sie fragen ob sie noch alle hat. Ich hatte echt Mühe ihn zu halten und so kenne ich ihn auch nicht. Unglaublich was er grade für Kraft entwickelt hatte. Aber sein Körper hat ihm gleich die Quittung gegeben. Er ist sowie er vor dem Bett stand sofort zusammen gebrochen und seit dem ist Dr. Klinge bei ihm.
Andreas:
Das ist nicht Dein Ernst. Wie kann er so unvernünftig sein? Aber ich kann ihn auch verstehen. Diese Frau zerstört grade unser Leben. Ich hab bei der Polizei Anzeige gegen sie erstattet. Die wird ihr blaues Wunder erleben, auch von mir. Mir blieb grade fast selber das Herz stehen als Lea das erzählte. Ich kann mich auch nur schwer beruhigen und das merkte auch Teresa das es in mir kochte.
Ich weiß wer den Brief hier her gebracht hat und ich werde die Schwester jetzt fragen, ob ich Recht habe. Lea wurde hellhörig und ging mit mir mit während Teresa hier auf Nachrichten wartete. Kurz darauf waren wir wieder zurück und meine Ahnung das Tobias den Brief als Fanpost getarnt hierher gebracht hatte war nun sicher. Der kann noch was erleben und vor allem was soll das? Ich dachte er wäre sein Freund?
Lea:
Ich beobachtete mit Andreas das noch rote Licht über dem Zimmer das noch immer an war. Mittlerweile waren die da schon 10 min drin und ich hatte immer noch Angst um Chris.
Andreas:
Lea, es wird bald alles gut. Ich hielt Lea beschützend im Arm und strich ihr über ihren Bauch, so das sie sich allmählich beruhigte.
Da schau mal das Licht ist grün.

Wir gingen alle drei etwas auf die Tür und Dr.Klinge zu. Er kam total entsetzt zu uns und wir sprachen ihn an.

Andreas:
Dr. Was ist mit meinem Bruder fragte ich ganz besorgt.
Dr. Klinge:
Was hat ihn bloß so aus der Bahn geworfen?
Andreas:
Dieser Artikel hier.
Dr. Klinge:
Ich las den Artikel. Ok dann wundert mich das nicht, aber ich werde Dr.Handke Bescheid geben, dass er sich mit ihm unterhalten muss. Ich habe ihm die Zugänge alle neu setzen müssen. Verkabelt ist er auch neu, aber ich hoffe das er das nicht noch mal tut, sonst hab ich keine andere Wahl und muss ihn fixieren. Wenn er sich den Zugang aus der Halsvene gezogen hätte, hätte es für ihn lebensgefährlich werden können. Der wird nicht einfach so gezogen. Er hat selbst durch die Zugänge, die er sich an den Händen rausgezogen hat schon einiges an Blut verloren. Deswegen ist er auch zusammen gebrochen. Ich habe ihn jetzt stillgelegt bis morgen. Ich hoffe er kommt mit ihrer und Dr. Handkes Hilfe wieder zu sich.
Lea:
Können wir zu ihm? Fragte ich mit Tränen in den Augen und Andreas ging es grade nach diesen deutlichen Worten von seinem Arzt nicht anders.

Wir waren so geschockt was wir grade erfahren hatten, dass ich das auch erst mal sacken lassen musste. Lea ging zu Chris ins Zimmer und ich blieb noch wie in Schockstarre mit Teresa vor der Tür. Ich schaffte es nach einer tröstenden Umarmung von Teresa mich zu sammeln und ging mit ihr zu Chris ins Zimmer nach.

Mir blutete grade das Herz als ich Chris da so sah und ich fragte mich ob Marie ihn unbedingt noch in den Tod treiben will und ihre Rache damit vollkommen ist.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now