121. Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich saß noch immer bei meinem Bruder am Bett. Er schlief zeitweise ziemlich unruhig, denn er war so tief weg, dass er es nicht mitbekam wie sein Unterbewusstsein in ihm arbeitete. Ich legte dann meine Hand hoffentlich beruhigend auf seine Brust. Das Gefühl, zu spüren wie er gleichmäßig atmete und zu fühlen wie sein Herz schlägt beruhigte mich dann auch wieder. Der Gedanke das er einen Schrittmacher in sich hat, der nicht funktioniert, machte mir nach heute Vormittag nur noch mehr Angst. Der Anblick, meinen Bruder in den letzten Monaten immer mal wieder auf einer Intensivstation zu sehen, war leider nichts neues. Nur das große Pflaster über seinem Herzen rief grade die Bilder von vorhin in meinem Kopf wieder wach.

Ich hatte mich etwas entspannter hingesetzt, weil ich wusste das es noch dauern kann bis er wach wird. Ich hatte grade meine Augen etwas zu gemacht, da ging die Tür auf und Teresa kam mit Lea rein. Ihr erster Blick ging sofort zu Chris. Sie war schon den Tränen nah, als sie vorsichtig mit kleinen Schritten auf sein Bett zuging. Ich stand auf und nahm sie in den Arm. Ich merkte wie Lea ihre Tränen laufen ließ, sich dann aber etwas beruhigte und sich von mir löste. Sie ging zu ihm und gab ihm einen liebevollen Kuss und setzte sich auf der linken Seite neben ihn und nahm vorsichtig und zärtlich seine Hand.
Ich begrüßte jetzt auch Teresa, die mir ansah, das ich auch ziemlich geschafft war. Sie nahm mich auch in den Arm und hielt mich fest. Ihr war klar das wir alle viel mitmachen mussten.
Ich sagte ihr ins Ohr:
Gut das Du für Lea da warst. Sie hätte das sonst nicht geschafft.
Teresa:
Wie hat eigentlich Deine Mutter reagiert wie Du ihr das mit Chris erzählt hast? Fragte ich neugierig und besorgt.
Andreas:
Was denkst Du denn? Die war genauso fertig.
Teresa:
Wie geht's Chris jetzt, gibts was neues?
Andreas:
Er bekommt stündlich Blut abgenommen wegen dem Schlafmittel. Sie wollen im Auge behalten ob es sich von selber weiter abbaut.
Teresa:
Was ist wenn es sich nicht von selber weiter abbaut?
Andreas:
Das werden wir gleich wissen. Da kommt Dr.Klinge. Es ist wieder eine Stunde rum.

Dr. Klinge kam ins Zimmer nahm Chris Blut ab und ging wieder. Nach 10 Minuten kam er mit den Ergebnissen wieder zu uns.
Andreas:
Ich fragte ihn wie es aussieht.
Dr.Klinge:
Es ist nur minimal besser geworden.
Andreas:
Was ist wenn es bis zum nächsten Blutcheck nicht besser wird und es sich nicht schneller abbaut?
Dr.Klinge:
Entweder wir warten weiter ab oder ich hänge ihn erst mal über Nacht an die Dialyse, aber das müsste seine Frau dann entscheiden.

Wir schauten beide gleichzeitig zu Lea. Sie merkte es und sagte das sie noch bis zum Abend warten will und dann weitersieht. Dr.Klinge verabschiedete sich und Teresa wollte dann auch nach Hause zu den Kindern. Meine Mutter wird dann als nächstes kommen, wenn Teresa zu Hause ist.

Knapp eine Stunde später war dann meine Mutter da und besuchte Chris. Sie blieb auch eine ganze Weile bei uns. Nachdem die Werte nicht sehr viel besser waren entschied sich Lea Chris doch an die Dialyse hängen und so das Blut reinigen zu lassen. Ich war damit auch einverstanden, denn sie wollte das nicht alleine entscheiden, auch wenn das ihr Recht als seine Frau war. Ich schickte Lea aber dann mit meiner Mutter nach Hause, weil sie auch Ruhe brauchte. Ich sah ihr an das sie selbst auch langsam immer mehr abbaute. Ich wusste Mama hat ein Auge auf sie und bleibt heute Nacht bei ihr. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Schweren Herzens verabschiedete sie sich von Chris und ging mit meiner Mutter mit. Ich bleibe bei Chris, auch wenn ich die ganze Nacht hier sitzen muss. Auch nachdem er an der Dialyse hing wurde stündlich kontrolliert, ob das was brachte oder nicht. Mir kommt es grade so vor als ob sein Körper monatelang fehlenden Schlaf nach zu holen versucht.
Die Nacht war für mich recht unruhig durch die Kontrollen, aber es schien was zu bringen. Die Werte wurden deutlich besser. Irgendwann war ich so müde, das ich selbst im sitzen einschlief. Die Schwestern ließen mich auch schlafen, denn als ich wach wurde hatte ich eine Decke über mir liegen. Ich sah zu Chris der noch schlief.
Ich fragte mich wann er endlich wach ist und wartete auf den ersten Blutcheck für heute. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es noch ziemlich früh ist. Der Arzt kam rein, holte das Blut und ging wieder. 10 Minuten später kam er mit guten Nachrichten.
Wenn die Werte weiterhin in dem Abstand besser werden wie jetzt, würde Chris in den nächsten 3 Stunden wach sein. Das waren wirklich gute Nachrichten. Die Dialyse wird aber noch eine Weile dran bleiben meinte Dr.Klinge. Ich machte mich etwas frisch und holte mir einen Kaffee und was zu Essen und ging danach wieder zu Chris. Ich schrieb Lea und Teresa noch die guten Nachrichten.
Mama rief ich direkt an um es ihr zu sagen und alle waren erleichtert. Lea war mit Mama allerdings schon auf dem Weg zu Chris und Teresa wollte später wenn die Kinder in der Schule und in der Kita verteilt sind kommen. Dann hatte sie auch etwas Zeit um Chris zu besuchen und vielleicht ist er dann schon wach.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang