39.Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich saß jetzt nun bei Frau Siebert am Tisch und es zog mir förmlich den Boden unter den Füßen weg. Würde ich jetzt nicht sitzen, wäre ich aus den Latschen gekippt und so fühlte ich mich auch grade.
Mein Traum, den ich seit Tagen hatte war also wahr geworden. Ich war vollkommen fertig als ich das hörte und wusste nicht was ich sagen sollte. Sie sah an meiner Reaktion, das ich von der Nachricht total geschockt war und schwer schluckte. Sie schrieb mir den Namen der Klinik und die Adresse auf einen Zettel und reichte ihn mir über den Tisch. In welchem Hotel sich Lea aufhielt, konnte sie mir nicht sagen, weil sie es einfach nicht wusste.

Frau Siebert sagte mir das ich mit seiner Verlobten darüber sprechen sollte, sie könnte mir was die Vorfälle hier auf dem Schiff betroffen hat besser Auskunft geben. Sie meinte ganz sicher Lea damit. Sie wirkte auch ziemlich betroffen, da sie auf jeden Fall mehr wusste, als sie mir grade preis geben wollte.
Desweiteren erwähnte sie dann auch noch, das Chris hier auf dem Schiff schon behandelt werden musste und dann wegen seines schlechten Zustandes in ein Krankenhaus verlegt werden musste. Jetzt war es um meine Fassung restlos geschehen.

Was war Chris zugestoßen das er auf einem Schiff behandelt und dann in ein Krankenhaus verlegt werden musste?

Jetzt machte ich mir noch mehr Sorgen und hoffte das ich ihn lebend finden würde, denn das war der Traum der mich seit Tagen Nachts wach hielt und nicht mehr los ließ. Es war die Angst zu spät zu kommen und nur noch Abschied nehmen zu können. Ich hoffte so sehr das sich das nicht erfüllte.

Endlich hatte ich einen Anhaltspunkt wo Chris war und ich wollte jetzt einfach nur noch zu ihm. Sie sagte noch irgend etwas, aber ich hörte mittlerweile gar nicht mehr richtig zu. Es zog grade alles wie ein schlechter Film an mir vorbei. Ich wäre am liebsten sofort aus dem Zimmer gerannt, weil mir grade alles zu viel war. Ich werde mich wohl noch etwas gedulden müssen bis ich erfahren kann was hier los war, aber zumindest wusste ich jetzt, das es Lea gut zu gehen scheint und das war schon etwas positives nach diesem herben Schlag was Chris betraf.

Ich bedankte mich bei Frau Siebert für das Gespräch und die Informationen, die mir allerdings grade ziemlich zugetzt hatten. Ich hatte schon lange vorher böse Vorahnungen, die sich jetzt leider bewahrheitet haben. Ich wünschte es wären bessere Nachrichten gewesen, aber allein schon das Marie ihre Finger da mit im Spiel hatte, war kein gutes Zeichen und das ließ mir jetzt erst recht keine Ruhe mehr.

Ich musste grade erst mal meine Gedanken sortieren und tief Luft holen. Mein Hals war grade wie zugeschnürt und mein Magen schmerzte auch grade und das nicht nur vor Hunger. Erst jetzt fiel mir auf das ich heute noch nicht viel gegessen hatte. Ich setzte mich im Hafen auf eine Bank und versuchte erst mal zu mir zu kommen und den Schock von eben zu verdauen.

Ich hatte eben auf der Bank das Gefühl mit jemanden reden zu wollen. Es war auch mittlerweile schon früher Abend und ich saß noch immer dort auf der Bank. Ich hatte meiner Frau und meiner Mutter versprochen, sowie ich was weiß melde ich mich und das tat ich jetzt auch. Ich erzählte erst meiner Mutter und dann Teresa alles was ich erfahren hatte. Beide waren genauso geschockt wie ich eben.

Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich meine Beine endlich wieder soweit im Griff das sie nicht mehr zitterten. Ich bestellte mir ein Taxi und fuhr erst mal zu der Klinik wo Chris wohl war. Mein Magen rebellierte nach wie vor und es wurde um so schlimmer, je näher ich der Klinik kam. Als ich endlich dort ankam zahlte ich den Betrag für die Fahrt und ging zum Eingang des Krankenhauses.

Es war ein helles Haus mit einem großen und freundlich gestalteten Eingangsbereich. Da ich nicht wusste wo ich mach Chris suchen sollte, ging ich erst mal zur Anmeldung. Ich holte tief Luft und fragte dann nach meinem Bruder. Sie schaute mich an und fragte mich wer ich bin. Ich gab ihr als Antwort das ich Andreas Reinelt, der Bruder von Christian Reinelt bin und gern wissen möchte wo er liegt.
Sie wartete meine Antwort ab und verlangte dann nach meinem Ausweis, mit der Anmerkung das sie sonst keine Informationen raus geben darf. Sie schaute kurz drauf und gab ein ,,Alles Ok." von sich. Ich steckte meinen Ausweis wieder ein und die Dame fing an im Computer etwas zu Suchen. Ich hoffte natürlich das es die Station und die Zimmernummer waren, denn sehr gesprächig war sie nicht.

Wie viel muss Andreas noch aushalten und was wird auf Andreas mit Chris noch alles zukommen?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt