185. Kapitel

189 13 4
                                    

Sicht Chris:

Die Identifizierung von Marie war echt heftig für mich. Um ein Haar wäre ich es nämlich gewesen der auf so einem Tisch gelegen hätte. Mir kam grade so einiges hoch und das nicht nur die Gedanken. Mir war plötzlich so schlecht das ich nur noch lief und nach draußen an die frische Luft wollte. Ich stand kurz vor einer Panikattacke und Andreas merkte das. Ich hörte nur aus weiter Ferne das Andreas hinter mir her lief und mich nicht aus den Augen lassen wollte.

Draußen angekommen suchte ich  mir als erstes den nächsten Busch, denn mir war so übel das es mir hochkam. Ich war schon ein paar Minuten vor Andreas draußen und hockte mit dem Kopf im Busch. Mir war es egal wer mich grade sah oder was die Leute dachten. Ich spürte dann aber noch eine haltende Hand von hinten an meinen Schultern. Ich brauchte mich nicht umzudrehen um nachzusehen wer es war. Ich wusste das es Andreas war. Ich spürte seine starken und stützenden Hände. Ich wusste das er mir Halt geben wollte und für mich da war. Er ahnte es drinnen schon, dass das kommen würde. Wir müssen uns sonst auf der Bühne auch blind vertrauen können und das tat ich auch.

Als ich fertig war konnte Andreas mich aber nicht mehr halten. Ich hatte es grade noch so geschafft mich umzudrehen und ließ mich dann an der Hauswand völlig fertig nieder sinken und blieb total blass sitzen. Andreas überlegte ob er wohl einen Arzt rufen sollte oder nicht. Ich wusste wenn Andreas jetzt da rein geht und einen Arzt ruft das die mich direkt wieder dabehalten würden, grade auch wegen meiner mittlerweile bekannten Herzvorgeschichte. Das wollte ich nicht. Ich sagte Andreas das er bei mir bleiben sollte, das es gleich wieder geht. Ich war einfach nur mit der Situation überfordert und das signalisierte mir mein Körper knallhart. Andreas dachte aber grade noch ein Schritt weiter.

Wenn ich jetzt schon in so einer Stresssituation so zusammenbreche, wie wird das erst vor den Shows sein wenn die Aufregung noch mit dazu kommen würde. Andreas brauchte nichts zu sagen. Ich sah ihm meistens schon an was er dachte. Dafür kenne ich ihn zu gut.

Andreas ließ mir die Zeit um mich wieder zu sammeln. Ich brauchte eine Weile bis ich wieder bereit war aufzustehen. Mein Kreislauf war etwas mit abgeschmiert, das wollte ich Andreas aber nicht so offensichtlich sagen. An seinen Blicken konnte ich aber erkennen das er sich Sorgen gemacht hatte und das er das auch wusste das mein Kreislauf kritisch war, aber er vertraute mir das ich weiß was ich tue. 

Auch die Polizisten kamen inzwischen nach draußen und sahen wie ich da zusammengekauert an der Hauswand saß. Sie fragten auch bei ihm nach ob es mir wieder besser gehen würde. Andreas sagte ihnen das wir mit einem Taxi zurück fahren wollten oder das uns Teresa abholen würde. Nochmal konnte Andreas nicht in den Streifenwagen steigen. Das eine mal hatte auch ihm gereicht. Ich vermute dann hätte Andreas da noch mehr Panik bekommen. Er konnte sich vorstellen wie es mir grade ging.

Während ich wieder zu mir kommen musste telefonierte Andreas mit Teresa und fragte ob sie uns in Herford an der Klinik am Eingang abholen könnte. Was genau passiert war wollte er ihr nicht am Telefon sagen, weil grade zu viele Leute hier waren und neugierig zuhörten was Andreas wohl erzählen würde, aber den Gefallen wollte er ihnen nicht tun.

Es war jedenfalls möglich das Teresa herkommen kann. Ich hatte also noch 20 Minuten Zeit wieder mit mir klar zu kommen. Mein Magen beruhigte sich allmählich wieder und ich bekam auch wieder etwas mehr Farbe ins Gesicht. Das beruhigte Andreas. Er half mir hoch und wir setzten uns dort am Eingang auf eine Bank bis Teresa kam.

Sie war sowieso überrascht was wir hier an der Klinik machten und wir nicht bei uns zu Hause waren. Im Auto erklärten wir ihr alles. Andreas erzählte erst von dem Zeitungsartikel und dann davon das uns die Polizei unterwegs aufgegabelt hatte wegen der Identifizierung von Marie. Auch Teresa fiel auf das mir sämtliche Gesichtsfarbe fehlte und ich immer noch ziemlich blass war. Dann erzählten wir auch noch den Rest was nach dem Besuch in der Gerichtsmedizin passierte. Sie sagte nur,,Das ist ja kein Wunder, mir wäre es genauso gegangen." Teresa sagte nur das ich mich zu Hause noch etwas hinlegen soll und ich mich mit Dr. Handke darüber vielleicht noch mal unterhalten sollte. Die Reaktion war schon ziemlich heftig. Das war mir auch klar und das werde ich auf jeden Fall auch machen, aber jetzt wollte ich einfach nur nach Hause.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now