Alb-Traumurlaub mit Folgen?

193.Kapitel

Sicht Andreas:

Nachdem mein Bruder mit Blaulicht weggebracht worden war, verging noch gut eine halbe Stunde bis der Bestatter auch mit Conner los fuhr und Lea das erste mal durchatmen konnte. Ich merkte ihr an das ihr grade alles zu viel war und sie eigentlich nur zu Chris wollte. Keiner von uns hatte bisher eine Ahnung wie sehr Chris der Schock wirklich geschadet hatte.
Ich hatte Anne in der Hoffnung das sie keine Fragen stellen würde angerufen und nur erstmal gefragt ob sie uns bei Chris abholen kann. Sie stutzte aber schon das ich überhaupt anrief und meine tränenerstickte Stimme verriet mich nur noch mehr, dass ich nicht ohne Grund anrief. Meine Schwester hörte am Telefon genau zu und merkte auch das ich mit den Worten kämpfte und versuchte sämtliche Erklärungen zu vermeiden, auch um Lea nicht noch mehr zu stressen. Je mehr ich sagen musste, um so mehr schwand auch meine Fassung, denn auch bei mir flossen unaufhaltsam inzwischen dicke Tränen. Das ich so aufgelöst war, das kannte meine Schwester nur sehr selten von mir. Sie ahnte das etwas passiert war und sagte nur
Anne:
Andreas rede bitte mit mir.
Andreas:
Sei mir bitte nicht böse, aber ich kann das grade nicht. Kannst Du uns bitte abholen? Wir müssen möglichst schnell nach Herford in die Klinik.
Anne:
Ist was mit Chris? Und warum fährst Du nicht selber?
Andreas:
Teresa hat mein Auto und ich bin grade nicht in der Lage zu fahren. Lass mich bitte jetzt nicht betteln, dass ist schon schwer genug Dich jetzt fragen zu müssen. Du wirst alles erfahren wenn Du gleich hier bist.
Anne:
Ich mach mich auf den Weg.
Andreas:
Danke Dir.

Ich legte auf und schon kurze Zeit später stand Anne bei Chris vor der Tür und klingelte. Bevor ich ihr öffnete wischte ich mir meine Tränen aus meinem verweinten Gesicht. Meine Augen waren so rot und nass, dass sie sich erschrocken hatte mich so zu sehen. Sie kam erst mal rein und sah Lea zusammengefallen und weinend auf der Couch sitzen und lief sofort auf Lea zu, aber ich hielt sie erst mal fest, da sie sich grade in dem Moment hinlegte. Sie konnte sich nicht mehr im Sitzen aufrecht halten. Sie hatte das Sofakissen in der Hand auf dem Chris eben noch mit dem Kopf lag und das auch noch nach ihm roch. Selbst sein Lieblingsparfum lag grade noch in der Luft und war am Kissen noch zu riechen. Das beruhigte sie aber nur für einen kurzen Moment. Das hatte sie ziemlich erschrocken Chris in meinen Armen zusammenbrechen zu sehen und sie malte sich wahrscheinlich das schlimmste aus, womit sie vermutlich auch Recht behalten würde, vor allem nach dem letzten Gespräch was Lea sicher grade auch noch im Kopf hatte.

Anne:
Ich umarmte meinen Bruder der Lea aus dem Augenwinkel im Auge behielt. Besorgt fragte ich Andreas.
Was ist hier los? und was ist mit Chris? Wo sind die Kinder?
Meine Gedanken kreisten nur so, bei dem was ich grade hier sah.
Andreas:
,,Lass uns bitte mal raus gehen".
Ich wollte das sie nicht noch mehr Fragen stellte und Lea etwas davon mitbekommt.
Anne:
Du machst mir Angst Andreas.
Andreas:
Komm mit, Lea braucht einen Moment Ruhe, sonst müssen wir gleich nochmal den Notarzt holen.

Sicht Anne:

,,Wieso nochmal?" Fragte ich meinen Bruder und ging mit Andreas in den Garten und merkte schon das es hier ungewöhnlich ruhig war. Wir setzten uns in die Hollywoodschaukel und Andreas schaukelte langsam und wortlos an, das machen beide zu gern wenn etwas im argen liegt. Was aber alles zur Zeit nicht gut lief konnte ich allerdings nicht wissen, dafür hatten wir uns in der letzten Zeit zu wenig gesehen, aber das würde ich schon bald erfahren.
Es war eine Weile ruhig und Andreas weinte still vor sich hin. Mir tat es weh Andreas so zu sehen. Das letzte mal als ich ihn so sah war Papa grade gestorben.
,,Moment mal",
dachte ich mir und sah meinen Bruder fragend und auch mit aufsteigenden Tränen an. Ich traute mich gar nicht zu fragen was passiert war. Lea ist im Wohnzimmer ziemlich Down und Andreas ist hier draußen am Ende.

Ich hatte eine Ahnung, aber das wollte ich jetzt erfragen und hoffte das meine Vermutung nicht stimmte. Ich nahm seine Hand und fragte vorsichtig.