76.Kapitel

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Sicht Chris:

Es war echt ein tolles Gefühl als Lea meine Hand auf ihren Bauch legte und sie mich so an ihrer Freude auf unser Baby teilhaben ließ. Ich war total überrascht und unfassbar glücklich in diesem Moment, denn das ließ grade alles um mich rum verschwinden. Schmerzen, Kummer, Sorgen und Ängste machten grade Platz für pures Glück und Freude. Das merkte auch Lea. Ich schloss meine Augen und genoss einfach diesen intimen Augenblick zwischen uns, auch wenn er nur kurz war. Ich spürte wie ich mich für einen kurzen Augenblick entspannte.

Sie sagte mir das sie in Spanien beim Arzt war, aber ich hatte das Gefühl das sie mir noch etwas verheimlichte und ich wollte wissen was es war. Lea wusste das ich selten aufgebe bevor wir uns alles gesagt haben was wichtig ist. Ich sah es ihr schon an ihrer Körperhaltung an, das sie mit etwas zögerte, was sie aber zu beschäftigen schien. Sie überlegte kurz und entschloss sich dann doch damit raus zurücken, was sie in ihren Gedanken mit sich trug. Sie wollte mir grade etwas sagen, als in genau diesem Moment Andreas zur Tür rein kam. Mal wieder voll unpassendes Timing, aber das kenne ich ja von ihm.

Er war sich wohl einen Kaffee holen, um uns etwas Zeit miteinander zu geben. Da Lea mir noch nichts gesagt hatte was mit ihr los war, versuchte ich also bei Andreas mein Glück, wenn er schon mal da war. Ich merkte wie Leas Blicke >halt die Klappemäßig < zwischen ihr und Andreas hin und her wanderten. Mein Bruder deutete mir gegenüber nur an, das Lea mir alles zu gegebener Zeit sagen wird. ,,Es geht ihr gut und das ist das wichtigste", wie Andreas gleich im nächsten Satz hinterher schob. Er hielt also auch dicht. Hatten sich jetzt alle gehen mich verschworen? Ich grübelte also weiter in der Hoffnung doch noch von Lea etwas in Erfahrung bringen zu können.

Andreas sah Lea fragend an, worauf sie nur kaum sichtbar den Kopf schüttelte. Mir war das natürlich auch nicht entgangen und jetzt war mir erst recht klar das mir hier was verschwiegen wird. Ich horchte auf und beobachtete die beiden ganz genau.

Andreas war scheinbar grade klar geworden, dass er im falschen Moment zur Tür rein kam. Lea drehte sich zu Andreas und schaute ihn entsetzt an. Sie sagte dann für mich grade so hörbar ,,Gib uns bitte noch ne halbe Stunde". Er nickte und ging dann mit seinem Kaffee in der Hand wieder nach draußen.

Jetzt war ich wirklich verwirrt. Was war da nur mit Lea los?.

Das sprechen war anstrengend, ging aber so einigermaßen. Sie holte einmal tief Luft und begann zu erzählen. Ich war echt angespannt was jetzt alles kommen würde, aber mit dem was gleich gesagt werden sollte, hätte ich nicht gerechnet.

Sie erzählte das sie extrem mit dem Kreislaufprobleme hatte und deswegen in Spanien auch zwei Wochen in der Klinik war. Sie sagte auch, dass sie Blutungen hatte und das sie dachte sie hätte unser Baby verloren. Ich sah wie sie grade mit ihren Tränen kämpfte und auch mir fiel es grade mächtig schwer das mit anhören zu müssen. Es war Gott sei Dank nicht so und darüber war ich sehr froh und erleichtert. Ich wäre gern in dieser schweren Zeit für Lea da gewesen, aber Andreas hat Lea bei gestanden und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar. Lea teilte mir dann noch mit das sie dort mit besseren Geräten untersucht worden ist und der Ultraschall eine Überraschung offenbart hatte.

Jetzt war meine Neugier erst richtig geweckt, nachdem ich so das erste verdaut hatte. Ich sagte nur ,,Spann mich nicht so auf die Folter" und in genau dem Moment hörte sie auf zu erzählen und machte eine längere Pause.

Lea:
Ich hab es deiner Mutter auch erst gesagt als ich wieder hier war. Andreas weiß es ja schon seit Spanien. Er hatte mich des öfteren besucht und hatte sich auch mit um mich gekümmert. Ich war wirklich froh das er da war, aber jetzt ist alles gut.

,,Schatz wir bekommen Zwillinge"

Ich schaute sie verblüfft mit weit geöffneten Augen an und es kam nur ,,Echt jetzt" aus meinem Mund. Damit hatte ich überhaupt gar nicht gerechnet. Ich freute mich riesig und strich noch mal über ihren Bauch.

Lea:
Deswegen war auch mein Kreislauf so extrem im Keller, aber jetzt geht es mir gut.
Chris:
Das sehe ich das es dir gut geht.

Die halbe Stunde verging irgendwie wie im Flug. Es klopfte und Andreas betrat erneut mein Zimmer. Er sah Lea an und sie nickte ihm zu. Zeitgleich sah ich zu meinem Bruder rüber und meinte ,,Das sind ja tolle Neuigkeiten".

Andreas:
Frag erst mal Mama, die ist vollkommen aus dem Häuschen gewesen als sie das erfahren hat.
Chris:
Das glaub ich, da hatte sie ja schon ewig lange drauf gewartet.
Andreas:
Lea hätte es dir ja schon gerne eher und als erstes gesagt, aber es wusste keiner wirklich wann Du wach sein würdest. Erst nachdem wir Dich hierher verlegen lassen haben, ging es Dir besser.
Chris:
Ich habs weit weg mitbekommen, das ihr alle da wart.
Andreas:
Das war auch der Plan. Was Dir da gefehlt hat ist unsere Familie. Lea hat gelitten wie ein Hund und das konnte ich mir nicht mehr länger mit angucken und ertragen.

Das waren Worte die mich grade ziemlich getroffen haben. Ich schluckte schwer während Andreas das sagte und schaute Lea dabei an, die versuchte sich meinen Blicken zu entziehen. Ich nahm ihr Gesicht und drehte es immer wieder zu mir. Sie sollte wissen das sie nicht alleine ist und das ich ab jetzt immer für sie da sein werde.

Womit habe ich so eine tolle Frau bloß verdient?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now