"Also..", sage ich leise und will die Tür aufschließen, doch Roy umgreift bestimmt meine Hand. "Ich überlege mir was, Malia. Vertrau mir. Du bist jetzt nicht mehr alleine. Ich helfe dir", sagt Roy einfühlsam und zieht mich in eine gefühlvolle Umarmung. Er streichelt mir über den Rücken und vergräbt seine Nase in meinem Haar.

Ich schmiege mich an ihn und überlege kurz, ihn einfach mit nach oben zu nehmen, aber das kann ich wirklich nicht machen. Der Arme kriegt einen richtigen Kulturschock, wenn er unsere Wohnung oder meine Mutter und Detlef sieht. Die tiefe Scham, die ich ihretwegen empfinde, ist größer als die Sehnsucht nach Roys Nähe.

"Ich schreibe dir noch mal bei WhatsApp wenn ich zuhause bin. Und morgen früh unternehmen wir was, hm?", unterbricht Roys rauchige Stimme meine Gedanken.

"Danke Roy. Wirklich. Ich danke dir. Jeder andere hätte wohl die Flucht ergriffen, wenn er an so ein Problemmädchen wie mich mit meinem komplett verkorksten Leben geraten wäre", sinniere ich.

"So ein Schwachsinn. Das ist doch nicht deine Schuld. Du hast nur das Problem, du bist nicht das Problem. Und ich werde alles daran setzen das Problem mit dir zu lösen."

Erneut drückt er mir einen intensiven Kuss auf die Lippen und verabschiedet sich dann. Ich sehe ihm noch einen Moment nach, wie er zurück zu seinem Auto läuft und muss grinsen, als er sich noch mal zu mir umdreht.

Dann schließe ich die Haustür auf und laufe durch das dunkle Treppenhaus nach oben. Vor unserer Wohnungstür ziehe ich meine Schuhe aus und schließe so leise es geht die Tür auf.

Ich habe keine Angst erwischt zu werden, weil ich sonst Ärger bekommen würde. Ich habe nur Angst, dass plötzlich wieder Detlef vor mir steht.

Normalerweise habe ich Glück und die Beiden schlafen wie Steine, doch heute - wie soll es auch anders sein - habe ich ihn anscheinend trotz meiner  Vorsichtsmaßnahmen geweckt.

Ich höre seine leisen Schritte auf dem knarzenden Laminat, die immer lauter werden, je näher er mir kommt.

Schnell springe ich in die Küche, da ich es nicht mehr in mein Zimmer geschafft hätte, und fülle mir ein Glas mit Wasser.

********TRIGGERWARNUNG*********

Grinsend erscheint Detlef im Türrahmen. "Nanu, wo kommst du denn her? Du warst doch nicht etwa bis jetzt unterwegs?", fragt er provokant, obwohl er die Antwort kennt.

"Nein, Quatsch. Ich konnte nicht schlafen und wollte mir was zu trinken holen", antworte ich und hebe zum Beweis das Wasserglas.

"Lügst du mich etwa an? Du bist doch wohl kein böses Mädchen, oder?", fragt er grinsend und lässt seinen Blick gierig über meinen Körper streifen.

Langsam kommt er auf mich zu. "Du weißt ja, was man mit bösen Mädchen macht, oder?"

Mir stellen sich vor Ekel die Nackenhaare auf.

"Böse Mädchen werden bestraft", beantwortet er seine eigene Frage düster flüsternd. Er steht nun so dicht vor mir, dass ich seinen alkoholerfüllten Atem riechen kann.

Er hat getrunken, und seiner intensiven Fahne nach zu urteilen nicht wenig.

Das heißt nichts Gutes.
Das heißt einfach nie was Gutes.

Er hebt seine Hand und greift mir ungeniert an die Brüste.

"Lass das!", zische ich und schiebe seine Hand weg.

"Ach Malia. Du bist doch langsam erwachsen. Du könntest ruhig mal etwas kooperativer sein. Deine Mutter lässt mich nicht mehr ran, so bleibt das wenigstens in der Familie. Tu ihr doch den Gefallen, bevor ich mich woanders vergnüge."

Ich denke ja gar nicht dran. Er ist so widerlich. Ich versuche an Roy zu denken und an den schönen Tag, den wir hatten. War das alles nur ein Traum? Gerade fühlt es sich jedenfalls so an. Oder wie kann es sonst sein, dass ich nur Minuten später schon wieder in der Hölle angelangt bin?

Detlef versenkt seine Hand in seiner hellgrauen ausgebeulten Jogginghose und beginnt sein bestes Stück zu massieren.

"Willst du mir nicht helfen, Süße?", fragt er mich grinsend.

Wortlos will ich mich an ihm vorbei schieben, doch er hat mich so eingekeilt, dass ich nicht an ihm vorbei komme. Hinter mir ist die Wand, neben mir auf der einen Seite ein vergilbter Küchentisch und auf der anderen Seite die kleine abgenutzte Küchenzeile.

"Na wenn du mir schon nicht zur Hand gehst, kannst du mir wenigstens Gesellschaft leisten", beschließt er und holt seinen schrumpeligen Schwanz aus der Hose.

Er beginnt sein errigiertes Glied vor meinen Augen vor und zurück zu schieben und verzieht dabei sein Gesicht zu einem aufgegeilten Ausdruck.

Ich schließe die Augen und versuche an Roy zu denken, doch plötzlich beginnt sich alles zu drehen.

Die Cola hat wohl doch nicht so ganz ihren Zweck erfüllt. Vielleicht kommt es auch durch diese ganzen Temperaturschwankungen: im Club, vor'm Club, im Auto, vor der Tür und nun in der Wohnung; jedenfalls wird mir schlagartig wieder schlecht.

Als Detlef nun beginnt leise aufzustöhnen gibt mir das den Rest. Ich reiße panisch die Augen auf und entleere meinen gesamten Mageninhalt in einem unaufhaltsamen Schwall auf sein schönstes weißes Feinrippunterhemd und vor allem auf seinen kleinen steifen Pimmel. Was für eine Genugtuung.

Detlef konnte so schnell gar nicht reagieren und weicht nun angeekelt zurück. "Willst du mich verarschen oder was?", flucht er lautstark, doch ich nutze die Gunst der Stunde und renne in mein Zimmer und schließe schnell die Tür hinter mir ab.

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Meine Lieben,

Ich weiß gar nicht was ich nun schreiben soll..

Solltet ihr je in so einer Situation gewesen sein, sein oder jemals in eine solche Situation kommen wehrt euch. Geht weg. Schlagt um euch. Schreit um Hilfe. Und vor allem sucht euch Hilfe.

Will irgendjemand noch was zu diesem widerwärtigen Abschaum sagen?

Und zum Abschluss noch etwas Schöneres: Wie fandet ihr Roys Rekation?

Denkt ihr, er wird eine Lösung finden?

A.

Rot wie die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt