Rot wie die Liebe

Av Adinavid

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Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... Mer

• Wichtig! •
• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
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Malia UPDATE 🥰

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Av Adinavid

"Zum Tätowierer? Was willst du dir denn stechen lassen?", fragt Lion lächelnd und schiebt mir zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Ich habe im Mirage eine Freundin gefunden, Joana", erkläre ich Lion schweren Herzens. "Sie war wirklich was besonderes für mich. Sie hat mir beigestanden und mir Kraft gegeben und war immer für mich da. Du hast sie beim Abiball gesehen, sie hat mich begleitet."

Lion nickt. "Aber wieso sprichst du in der Vergangenheit? Seid ihr nicht mehr befreundet?" "Sie ist gestorben", antworte ich und spüre, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildet. "Wie? Hatte sie einen Unfall?", fragt er erschrocken und verstärkt seine Umarmung noch ein bisschen.

"Sie wurde ermordet, Lion", offenbare ich traurig.

Seine Augen weiten sich entsetzt. "Oh Gott Malia, das ist ja grausam", entfährt es ihm. "Das tut mir wahnsinnig leid für dich", sagt er ehrlich und streichelt über meine Wange. "Du willst dir also ein Tattoo in Erinnerung an sie stechen lassen?", schlussfolgert er treffsicher.

"Ja, genau", antworte ich mit brüchiger Stimme. "Weißt du schon, was für ein Motiv es werden soll?", fragt er interessiert und setzt sich aufs Bett. Ich lasse mich neben ihn auf die weiche Matratze sinken und antworte: "Ja, tatsächlich schon. Es sollen zwei Hände sein, die fest miteinander verschlossen sind, in einer einfachen Linienzeichnung und darunter ihr Name, Joana, wobei das letzte a eine langgezogene Linie bekommt, die zu einem fliegenden Vogel wird", versuche ich Lion das Bild, was mir vor Augen schwebt, so gut wie möglich zu erklären.

"Das klingt wirklich schön und sehr konkret. Erzählst du mir, wie du darauf kommst?", fragt er lächelnd und greift nach meiner Hand.

Ich würde es ihm gerne erzählen, aber was soll ich denn sagen? An dem Tag, an dem Joana und ich von einer Horde Irrer vergewaltigt wurden, hat sie die ganze Zeit meine Hand gehalten und als Roy mich hinterher zusammengeschlagen hat auch? Das kann ich Lion einfach nicht ins Gesicht sagen..

"Du musst es mir nicht erklären", lenkt Lion sofort ein, wahrscheinlich da er meine Unsicherheit bemerkt.

"Würde ich aber gerne. Es ist bloß so, dass ich dir einfach noch nicht alles sagen kann", gebe ich zu. Der Schmerz ist einfach noch zu frisch.

"Das ist doch okay, Malia. Du kannst mir so viel sagen, wie du willst und wenn da ein paar Lücken bleiben, ist das auch okay. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig und gleichzeitig brauchst du mich nicht zu schützen. Was immer du mir erzählen willst, kannst du mir erzählen und was immer du mir verschweigen willst, darfst du mir verschweigen. Wir gehen in deinem Tempo vor" sagt Lion einfühlsam.

Er ist so ein Schatz. Wie selbstlos und aufopferungsvoll er trotz allen Widrigkeiten um mich kämpft, rührt mich einmal mehr zutiefst.

Statt zu antworten, lehne ich mich nach vorne und drücke ihm einen intensiven Kuss auf den Mund.

"Womit habe ich das verdient? Wieso hast du mich immer noch nicht aufgegeben?", frage ich atemlos, als wir uns voneinander lösen.

"Ganz ehrlich? Nach unserem letzten Aufeinandertreffen, als ich dich da an der Bahnhaltestelle gesehen habe, völlig verängstigt und grün und blau geschlagen, war ich wirklich an einem Punkt, wo ich mit dir abschließen wollte und versuchen wollte, dich zu vergessen. Versteh mich nicht falsch, Malia, ich liebe dich wie verrückt, das ist es nicht, und es geht auch nicht um mich. Auch wenn es mir das Herz bricht mit anzusehen, was er dir antut, und dass es immer schlimmer wird, wäre das für mich niemals ein Grund aufzugeben, weil ich weiß, dass es dir ja noch schlechter gehen muss. Ich wollte dir nur einfach keine Schwierigkeiten machen und dich in Ruhe lassen, damit ich dir nicht am Ende noch schade. Egal ob wir zusammen sind oder nicht, ich will einfach nur, dass es dir gut geht. Deshalb wollte ich versuchen, von dir loszukommen, weil ich das Beste für dich will."

Lion schüttet mir sein Herz aus und im Gegensatz zu Roy, der oft ähnliche Dinge sagt, merke ich, dass Lion genau das meint, was er sagt.

"Ich habe auch gedacht, dass es besser für uns beide sei, wenn wir uns vergessen", gebe ich zu. "Aber dass wir uns jetzt hier zufällig mitten in Amsterdam wiedersehen, dass wir gleichzeitig am gleichen Ort 300km von zuhause entfernt sind, kann einfach kein Zufall sein. Das muss ein Zeichen sein, Schicksal, Bestimmung, irgendwas."

"Das war tatsächlich auch mein erster Gedanke", bestätigt Lion meine Theorie. "Weißt du Malia, unsere Begegnung ist mir nicht aus dem Kopf gegangen und ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich dir helfen kann.." ".. und dann hast du die Polizei verständigt", beende ich seinen Satz, auch wenn es eher wie eine Frage klingt, als wie eine Feststellung.

Lions schöne grüne Augen glänzen in dem Schein der kleinen Nachttischlampe, die die einzige leuchtende Lichtquelle ist. Vor den Vorhängen des Hotelzimmers steht die Dunkelheit wie eine schwarze Wand.

"Bist du sauer darüber?", hakt er vorsichtig nach. Es scheint, als sei er sich seiner Sache plötzlich nicht mehr so sicher.

"Nein. Ich kann es verstehen. Ich hätte an deiner Stelle vermutlich dasselbe getan. Es hat nur leider nichts gebracht. Sie haben mich zuhause aufgesucht und verhört, da sie mich im Club nicht aufgefunden haben. Sie haben mich sogar explizit gefragt ob ich gezwungen werde, anschaffen zu gehen, aber als ich mich gerade überwinden wollte, mich ihnen anzuvertrauen, stand Roy plötzlich vor der Tür", erzähle ich Lion.

"Du kannst es immer noch jemandem anvertrauen. Ich kann mit dir zur Polizei gehen, wir könnten das sogar hier machen und die würden dir helfen", schlägt er vor und sieht mich hoffnungsvoll an.

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich habe Angst, dass das auffliegen könnte oder so", gestehe ich.

"Hast du Angst vor ihm?", fragt Lion vorsichtig.

Ich nicke.

Ich spüre, dass Lion wahnsinnig viele Fragen auf der Zunge brennen, er sie aber zurückhält, um mich nicht zu bedrängen.

"Lion, ich denke es gibt da was, was ich dir längst hätte sagen sollen", beginne ich vorsichtig.

Wenn nicht jetzt, wann dann.

Entweder hat Lion Verständnis für mich und meine Situation oder er hat endlich genug Gründe, sich von mir abzuwenden. Was auch immer nach meinem Geständnis passieren wird, es wird ein kiloschwerer Felsbrocken sein, den ich mir von der Seele rede.

Lion sieht mich erwartungsvoll an und hält beruhigend meine Hand, so dass ich mir endlich ein Herz fasse.

"Meine Vorgeschichte mit meiner Mutter und ihrem Freund habe ich dir ja anvertraut. Roy hat mich da raus geholt und mir eine Wohnung und einen Job gegeben. Zu dem Zeitpunkt haben wir uns damals am Tennisplatz getroffen. Es ging mir eigentlich ganz gut. Ich habe mein Abi gemacht und ich habe sogar gerne im Mirage getanzt, auch wenn ich weiß, dass du davon nichts hältst, es ist die Wahrheit. Ich liebe das Tanzen und kam wirklich gut mit den Leuten da aus. Du hast mir gesagt, dass das gefährlich ist, dass man schnell tiefer reinrutscht, als man will und du hast mir das Versprechen abgenommen, mit dem Strippen aufzuhören. Weißt du Lion, ich habe mir deine Worte zu Herzen genommen und nach unserem Treffen Roy mitgeteilt, dass ich aufhören will zu Strippen. Soweit ist es aber nicht gekommen, denn an dem Tag hat Roy mir erzählt, dass er Schulden hat."

Lion zieht scharf die Luft ein und schließt für einen kurzen Moment die Augen. Er weiß bestimmt schon, was gleich kommt. Er kann es sich denken.

Ich unterdrücke den Impuls, einfach abzubrechen und rede tapfer weiter: "Er sagte, dass er sich Geld für seinen Laden bei einem Privatunternehmer geliehen hat, eine riesige Summe, und dass der seine Restschuld innerhalb der nächsten vierzehn Tage zurückfordert. Er würde alles verlieren, seine Läden, sein Haus, seine gesamte Existenz, wenn er das Geld nicht zusammen kratzen könnte. Das wollte ich natürlich nicht. Er hat auch viel für mich getan und mir vieles ermöglicht. Alles, was ich wollte oder brauchte, habe ich bekommen. Ich stand in seiner Schuld und war bereit, auch etwas für ihn zu tun, um ihm zu helfen. Ich wollte ihm etwas zurückgeben."

Lion ist angespannt, seine Hände zu Fäusten geballt. Er schnauft verächtlich und muss sich sichtlich zusammenreißen, meine Erzählung nicht zu kommentieren.

"Roy kam dann mit dem Vorschlag, dass ich meine Jungfräulichkeit versteigern könnte", sage ich leise und mit brüchiger Stimme. Mir ist das wahnsinnig unangenehm und ich bereue noch in der Sekunde, in der ich es ausgesprochen habe, dass ich Lion überhaupt davon erzähle. Er wird mich nie wieder sehen wollen, dabei ist er mein einziger Hoffnungsschimmer.

"Und du hast das getan?", fragt er aufgebracht. "Ja", antworte ich leise, fast tonlos.

"Was für ein Wichser", knurrt Lion durch seine zusammengebissenen Zähne. Er nimmt wieder meine Hand und sieht mir tief in die Augen. "Malia, wenn jemand etwas für dich von Herzen tut, dann ist das niemals mit einer Gegenleistung verbunden, hörst du? Du warst und bist ihm gar nichts schuldig. Ich verstehe, was du meinst, aber du siehst das falsch. Wenn man jemanden liebt, würde man alles für diese Person tun, nur damit es ihr gut geht. Wenn man jemanden liebt, würde man sowas niemals von ihm verlangen. Er liebt dich nicht, Malia, für ihn bist du einfach nur eine lukrative Geschäftsidee."

"Mittlerweile bin ich da auch überzeugt von", gebe ich traurig zu. "Aber damals sagte er mir, dass das eine einmalige Sache sei und dass wir uns mit dem Geld unsere gemeinsame Zukunft weit weg von dem Rotlichtmilieu sichern. Und ich habe ihm geglaubt. Ich habe doch niemals gedacht, dass ein Mensch so kalt und berechnend sein könnte."

"Du brauchst dir da auch keinen Vorwurf zu machen, Mali", sagt er einfühlsam. "Menschen wie er sind höchst manipulativ und du warst in deiner Situation Wachs in seinen Händen. Er hat das klug angestellt und du bist ihm in die Falle getappt, bevor du auch nur den kleinsten Zweifel an seiner Geschichte hattest. Aber lass mich raten, es blieb nicht bei einer einmaligen Sache, oder?"

"Mein erstes Mal war mit einem Monster, Lion. Er war rücksichtslos, pervers und ekelhaft. Er hat mir weh getan und mich eingeschüchtert. Und genau zu diesem Mann musste ich dann noch ein zweites Mal. Ich bin zusammen mit Joana zu ihm nach München geflogen. Roy sagte, die Männer hätten uns zum Tanzen gebucht. Ich wollte ihn auf keinen Fall wiedersehen, aber Roy hat mich wieder so belabert, mich weichgeklopft, bis ich schlussendlich nachgegeben habe. Und wie soll es anders sein - es ging nicht nur ums Tanzen. Ich weiß nicht, ob das ein abgekatertes Spiel war, oder ob Roy da wirklich nichts von wusste, aber die Männer haben darauf bestanden, sich zu nehmen, was sie wollen. Es war demütigend, erniedrigend und es hat uns gebrochen. Und während all dieser Zeit hat Joana meine Hand gehalten. Sie hat sie fest gehalten und nicht eine Sekunde lang losgelassen."

Lion nickt verstehend. In seinen Augen liegt blankes Entsetzen und Fassungslosigkeit. Wäre ich nicht selbst dabei gewesen, würde ich all das wohl auch nicht glauben können, aber diese Erlebnisse haben meinen Glauben an die Menschheit zutiefst erschüttert.

"Zurück im Hotelzimmer haben wir lange geredet. Joana wurde auch verarscht und unter Gewalt gezwungen, anschaffen zu gehen. Sie wollte das alles nicht mehr, genau wie ich. Wir haben einen Plan geschmiedet und wollten zu ihrer Familie nach Rumänien abhauen. Wir sind zum Flughafen gefahren, aber Joana hatte keinen Pass und deshalb haben sie uns nicht gelassen. Als wir bei der Bundespolizei standen zur Identitätsfeststellung tauchte plötzlich Roy am Flughafen auf. Er hat mich nicht erreicht und daraufhin mein Handy geortet. Er hat uns ins Auto gesteckt und zurück nach Düsseldorf gebracht, nicht ohne mich vorher auf einem Parkplatz für all meine Fehler zu bestrafen. Auf dem Weg nach Hause hat Joana meine Hand die ganze Zeit gehalten und nie losgelassen. Ich hatte das Gefühl, nicht alleine durch die Hölle zu müssen und das hat mir Kraft gegeben. Deshalb will ich mir die beiden Hände tätowieren lassen. Und der Vogel steht für die Freiheit, die wir uns so sehr gewünscht haben, und die sie jetzt endlich gefunden hat."

Ich habe mich die ganze Zeit zusammen gerissen, doch jetzt kann ich nicht mehr verhindern, dass mir dicke Tränen über die Wangen kullern. Lion wirkt sprachlos und zieht mich einfach nur an sich. Er legt seine Arme schützend um mich und küsst immer wieder meine Stirn und meine Wangen.

"Das geht so nicht mehr weiter", sagt Lion nach einigen Minuten des Schweigens entschlossen. "Ich weiß noch nicht wie, aber ich hole dich da raus und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Es wird einen Weg geben, wir müssen ihn nur finden. Und sollte er dich noch mal anfassen sagst du mir sofort Bescheid, dann lernt er mich mal von einer anderen Seite kennen. Mag sein, dass ich immer der ruhige und diplomatische Junge bin, der seine Probleme mit Worten statt mit Fäusten klärt, aber wenn er diese Sprache nicht versteht, muss ich ihm wohl anders klarmachen, dass er kein Recht hat dich anzufassen."

"Dein Kampfgeist in allen Ehren, Lion, aber Roy ist ein Psychopath. Er nimmt keine Rücksicht auf Verluste, es geht ihm sein ganzes Leben lang immer nur um sich selbst und seinen Vorteil. Ich will wirklich nicht, dass du dich mit ihm anlegst. Ich könnte nicht ertragen, wenn er dir was tut. Du bringst ihm keinen Vorteil im Gegensatz zu mir, im Gegenteil, weshalb er bei dir wohl keinen Halt machen würde", versuche ich ihn zur Vernunft zu bringen.

"Ich weiß", sagt er nachdenklich. "Ich habe ja auch eingesehen, dass ich dich nicht einfach mit zu mir nehmen kann, das hat mir auch Jonah verdeutlicht, aber wir müssen, nein, wir werden einen anderen Weg finden und zwar so schnell wie möglich. Und bis dahin will ich nicht warten, dich wiederzusehen. Ich werde regelmäßig hierhin kommen und einfach einen Termin bei dir machen."

"Ich werde nicht hier bleiben", setze ich dem entgegen. "Wegen der ganzen Polizeipräsenz aufgrund des Mordes an Joana und dem Hinweis, in Roys Laden würden Minderjährige anschaffen, wollte er mich angeblich erst mal aus der Schusslinie haben, -" "Der hat einfach nur Angst, dass du was verrätst", fällt Lion mir verärgert ins Wort. "Ich weiß", stimme ich zu und lege meine Hand beruhigend auf seine. "Aber sobald er kann, wird er mich wieder nach Düsseldorf holen und in seinem eigenen Puff arbeiten lassen, da bin ich mir sicher, allein schon, weil er mich da besser unter Kontrolle hat. Ich glaube, er hat Angst, dass ich wieder abhauen könnte, er schreibt mir nämlich fast im Stundentakt, will Bilder oder Sprachnachrichten."

Lion nickt gedankenverloren. "Gibt es keinen Tag, an dem er nicht im Laden ist? Ich könnte dich da besuchen oder ich könnte wieder auf den Namen meines Vaters buchen und dich zu uns bestellen.. Ach man, am liebsten würde ich dich einfach 24/7 buchen, und wenn ich dafür meinen letzten Cent bezahlen muss", stöhnt er resigniert und rauft sich durch die Haare.

Ich muss trotz all der Tragik lachen. "Hausbesuche dürfen wir vom Rouge aus nicht machen, aber Roy ist montags nicht im Haus. Du könntest montags kommen, am besten früh, da dürfte nichts passieren", schlage ich vor.

Mir ist zwar nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass Lion mich im Rouge besucht und ich ihn damit der Gefahr aussetze, doch von Roy entdeckt zu werden, aber die Vorstellung, ihn wieder wochenlang nicht wiederzusehen, schmerzt noch mehr.

Dass Lion über all meine Geheimnisse Bescheid weiß und ich mich getraut habe, reinen Tisch zu machen, erfüllt mich mit Stolz und Erleichterung.

Erschöpft lasse ich mich in Lions Arme sinken. Die letzten Stunden waren ein reiner Kraftakt, zwar nicht körperlich aber dennoch seelisch unfassbar anstrengend.

Lion lässt sich sanft nach hinten kippen und lehnt sich gegen das weiche Kopfkissen. Er zieht mich ein Stück hoch, sodass ich auf seiner Brust liege und streichelt zärtlich über meine Rücken, bis plötzlich sein Magen laut knurrt.

"Hast du etwa Hunger?", frage ich ihn lachend und richte mich auf.

"Und wie!", gibt er lachend zurück.

"Dann sollten wir endlich mal was essen gehen."

_____________________________

Meine Lieben,

War das nicht einfach nur schön?

Meint ihr es wird den beiden gelingen, sich von nun an weiterhin regelmäßig zu treffen?

Und wird Malia mit Lions Hilfe Roys Fängen vielleicht sogar ganz entkommen können?

A.

Fortsätt läs

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