Rot wie die Liebe

By Adinavid

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Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... More

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• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
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By Adinavid

Ich halte die Luft an und drehe mich nicht um. Jetzt wäre eigentlich der Moment gekommen, an dem ich aus diesem Alptraum aufwachen müsste.

Joana neben mir fährt jedoch erschrocken herum. Ihr scheint der Nachname Rivans mehr zu sagen als mir und an ihrem schockierenden Blick erkenne ich, dass ich mit meinem schlimmsten Verdacht richtig liege.

Mein Herz rast wie verrückt.

Das kann nicht wahr sein.

"Baby", ertönt Roys dunkle Stimme und lässt meinen letzten Funken Hoffnung sterben. Ich brauche ihn nicht zu sehen, seine rauchige Stimme würde ich unter Tausenden erkennen.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Roy hinter Joana tritt und ihr eine Hand auf die Schulter legt. "Was machst du denn für Sachen? Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht einfach so nach Rumänien fliegen kannst. Dass du aber auch immer deinen Dickkopf durchsetzen willst", tadelt er sie mit betont freundlicher Stimme und lacht falsch.

Aber er ist ein guter Schauspieler, und auch wenn ich sofort bemerke, dass seine gute Laune nur vorgetäuscht ist, scheinen die Polizisten keinen Verdacht zu schöpfen.

"Die Herren", wendet er sich an die Polizisten und schüttelt höflich ihre Hände. "Robin Rivans. Ich wollte die beiden Ausreißerinnen abholen. Meine Freundin hat da wohl was falsch verstanden mit der Reisefreiheit innerhalb des Schengen-Raums", scherzt er und die beiden uniformierten Männern lachen.

"Sie können Ihre Freundin und ihre Begleiterin gleich mitnehmen, wir müssen nur noch kurz eine Identitätsfeststellung durchführen, wie Sie sicherlich schon mitbekommen haben. Wenn Frau Lupei fertig ausgefüllt hat, handelt es sich nur noch um wenige Minuten."

Wenige Minuten bis zu der schlimmsten Standpauke meines Lebens, so viel ist sicher.

Egal wie freundlich und betont gut gelaunt Roy gerade spricht, ich weiß ganz sicher, dass das nur eine Maske ist, die er sich mit Verlassen des Flughafens vom Gesicht streifen wird.

Joana reicht dem Polizisten nun zögerlich das DinA4 Blatt zurück, woraufhin dieser beginnt, auf der Tastatur rumzutippen.

Joana und ich sehen beide beschämt und ängstlich zu Boden. Ich habe Roy bis jetzt nicht angesehen und ich wünschte, ich müsste das auch nie mehr. Unsere geplante Flucht, die uns zur Freiheit verhelfen sollte, entwickelt sich gerade zu einem einzigen Alptraum.

Ein paar Minuten später verkündet der dunkelhaarige Polizist: "Treffer. Die Angaben waren korrekt. Frau Lupei, noch einmal: Wenn Ihr Ausweis abhanden gekommen ist, wenden Sie sich bitte an das Rumänische Konsulat. Sobald Sie wieder einen gültigen Pass oder ein anderes Ausweisdokument haben, können Sie selbstverständlich auch nach Rumänien reisen. Sie können dann jetzt gehen."

Joana und ich bewegen uns beide keinen Millimeter.

Ich sehe im Augenwinkel, dass Roy nach Joanas Hand greift. "Hast du gehört, Honey? Du bist wieder frei", sagt Roy sarkastisch, grinst und zieht Joana sanft aber bestimmt von dem Holzstuhl

Frei.

So frei, wie ein Vogel im Käfig.

In einem kleinen, engen, vollgeschissenen Käfig, den Roy nach Lust und Laune mit sich herumschleppt und den er bloß mal öffnet, um jemanden mit seinen dreckigen Pranken reinlangen zu lassen, der uns betatscht, egal wie sehr wir uns wild und mit den Flügeln schlagend dagegen wehren.

Bleibt uns nur zu hoffen, dass er irgendwann mal vergisst, den Käfig abzuschließen und wir in den strahlend blauen unendlich weiten Himmel entfliehen können.

"Frau Herzog, Sie können auch gehen. Oder ist noch was?", fragt der Polizist und mustert mich wieder prüfend.

JA!, will ich schreien. Ja, es ist noch so viel! Ich will nicht gehen! Ich will nie wieder mit ihm mitgehen!

Aber ich schreie nicht, ich schweige, sehe dem jungen Polizisten ein letztes Mal tief in die Augen, in der Hoffnung, er lässt mich doch nicht gehen, und ganz langsam wie in Zeitlupe erhebe ich mich von dem Stuhl. Ich nehme den kleinen silbernen Handgepäckstrolley und laufe mit hängenden Schultern aus dem stickigen Büro.

Roy läuft vor und wir laufen ihm hinterher. Wir sind Gefangene ohne Gitterstäbe und Handschellen. Unsere Fesseln sich unsichtbar, aber mächtig genug, dass wir nicht entkommen können.

So mächtig, dass wir vielleicht nie entkommen können.

Als wir das Flughafengebäude verlassen, trifft mein Blick das erste mal Roys. Seine hellblauen Augen sind eiskalt und wenn Blicke töten könnten, würde mein Herz in dieser Sekunde todsicher aufhören zu schlagen.

Roy läuft geradewegs auf Jokers dunkle Mercedes Limousine zu, die im Halteverbot vor dem Flughafen steht. Joker sitzt hinter dem Steuer, aber Roy läuft trotzdem zur Fahrerseite.

"Steigt ein!", befiehlt er uns rau. Von seiner einstigen Freundlichkeit ist nichts mehr übrig.

Dann öffnet er die Fahrertür und sagt zu Joker: "Lass mich mal fahren, ich muss noch was erledigen."

Schwerfällig erhebt sich Roys kräftiger Freund und wechselt zur Beifahrerseite während Joana und ich uns auf die Rückbank setzen.

Ich habe keine Ahnung woher Roy wusste, dass wir am Flughafen sind, aber so sehr mich das auch interessiert und beunruhigt, ich will ihn nicht fragen. Zumindest nicht jetzt.

Roy startet den Wagen und tritt wie ein Wahnsinniger auf das Gaspedal. Die Luft ist zum Zerreißen gespannt und niemand sagt ein Wort.

Ein wenig wundert mich das, denn ich habe damit gerechnet, dass Roy zu schreien beginnt, sobald die Autotüren geschlossen sind.

Nach nur wenigen Minuten rasanter Fahrt nimmt er eine Autobahnabfahrt und fährt in die hinterste Ecke eines verlassenen Parkplatzes. Es ist ein grauer Tag, es ist dunkel und regnet und auf dem gesamten Parkplatz befindet sich weder eine Toilette noch ein weiteres Auto.

Roy macht eine Vollbremsung und springt wie von der Tarantel gestochen aus dem Wagen. Er reißt meine Autotür auf, packt mich grob an den Haaren und zieht mich aus dem Auto.

TRIGGERWARNUNG:
Die folgende Szene enthält explizite Schilderung von körperlicher und seelischer Gewalt.

Er schleift mich einige Meter hinter sich her, bis er ohne Vorwarnung anfängt auf mich einzuschlagen. Zuerst schlägt er mir mit der flachen Hand mehrfach ins Gesicht. "Ich habe dir tausend Mal gesagt, dass du mich nicht verarschen sollst, du kleine Nutte!", schreit er und boxt mir in den Magen, sodass ich mich vor Schmerzen krümme. Aus weit aufgerissenen Augen starre ich ihn ängstlich an.

Ich will mich verteidigen, mich entschuldigen, die Situation irgendwie entschärfen, aber Roy gibt mir keine Gelegenheit dazu.

"Ich habe dich aus der Gosse geholt, du Fotze! Ohne mich wärst du immer noch in diesem Drecksloch! Ich habe alles für dich getan und du verarscht mich so? Du undankbare Schlampe! Du willst mit mir spielen? Dann lasset die Spiele beginnen", schreit er laut und schlägt weiter mit seinen Fäusten auf mich ein bis ich zusammensacke.

Mir bleibt die Luft weg und meinen ganzen Körper durchfahren unbeschreibliche Schmerzen. Roys Augen sind so kalt, dass es mich fröstelt und ich erkenne ihn nicht mehr wieder. Von dem Mann, der so oft so viel für mich getan hat, ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen steht über mir eine beängstigende Bestie, die wie wahnsinnig auf mich einschlägt.

"Was soll das? Er soll aufhören, Joker! Bring ihn zur Vernunft, er schlägt sie gleich tot", höre ich Joanas Stimme panisch aus dem Inneren des Wagens kreischen.

Joker reagiert nicht.

"Es war nicht ihre Schuld, es war meine Idee verdammt!", brüllt sie und rüttelt wie besessen an der Autotür, die jedoch verriegelt ist.

Wieso sagt sie das?

Was, wenn Roy sie gleich als nächstes verprügelt?

"Halt die Fresse jetzt Honey", höre ich Joker sie ankeifen. "Das geht uns nix an was Roy mit ihr macht."

Roy tritt nun immer wieder kräftig mit dem Fuß gegen meinen Rücken und meine Beine. Ich spüre den nassen Asphalt an meinem Gesicht und schließe verzweifelt die Augen.

Ich habe keine Chance, mich aus dieser Situation zu befreien. Ich versuche einfach nur, sie zu überleben.

"Ab heute hast du nichts mehr zu melden. Ab heute ist es mir scheiß egal was mit dir ist. Kein "Ach Roy, ich möchte nicht mehr strippen", kein "Roy, meine bösen Mitschüler ärgern mich so". Wir sind kein Paar mehr. Du wirst ab heute für mich anschaffen gehen, wie es sich für unloyale Nutten wie dich gehört und du bekommst keinen Cent mehr von mir. Was du kannst, kann ich schon lange!", schreit er wie besessen.

Dann reißt er wieder meinen Kopf an meinen Haaren hoch und brüllt aus voller Kehle: "GUCK MICH AN WENN ICH MIT DIR REDE!"

Mühsam öffne ich die Augen, von denen sich eins schon jetzt total zugeschwollen anfühlt. In meinem Mund schmecke ich einen metallischen Geschmack. Ich kann nicht mal sagen, wo ich genau verletzt bin, denn mein ganzer Körper tut mir weh.

"Steig wieder ins Auto", befiehlt er. Ich versuche aufzustehen, aber ich habe keine Kraft.

"Steh auf du Schlampe, los!", schreit er mich an und tritt mit seinem Fuß gegen meinen Hintern.

Dann wird er ungeduldig und reißt mich an meinem Arm hoch. Er schubst mich zurück zum Auto und stößt mich auf die Rückbank.

"Wieso hast du das getan? Bist du bescheuert oder was? Du weißt doch gar nicht was passiert ist, wie kannst du das Mädchen da so zurichten?", schreit Joana panisch als Roy wieder am Steuer Platz nimmt und greift nach meiner Hand.

Roy dreht sich um und funkelt sie bedrohlich an. "Pass auf wie du mit mir redest, Honey. Sonst kümmere ich mich persönlich um dich."

Joana lacht hämisch auf. "Persönlich, statt es Radu machen zu lassen?", fragt sie nach. "Mach doch. Als würde es einen Unterschied machen wer von euch mich zusammenschlägt. Los, Roy, schlag mich doch", schreit sie ihn provokant an.

"Fordere mich nicht heraus, Honey", knurrt Roy. Seine Hand umklammert fest den Schaltknüppel und er ringt deutlich mit seiner Beherrschung.

"Reicht doch jetzt Honey", mischt sich nun auch wieder Joker ein und sieht sie wütend aus zusammengekniffenen Augen an.

"Gar nichts reicht! Ihr seid das Allerletzte! Du Joker, Radu, und vor allem du Roy. Ich hasse euch", keift sie und Tränen laufen über ihre Wangen.

Roy holt aus und verpasst ihr eine schallende Backpfeife.

"War das alles?", fragt sie ihn und lacht ihm ins Gesicht.

Roy funkelt sie aus seinen hellblauen Augen wütend an. Ich sehe ihm an, dass er kurz davor ist zu explodieren und Joana mindestens genauso zusammenzuschlagen wie mich gerade.

Unter Schmerzen drehe ich meinen Kopf zu Joana, sehe sie aus großen Augen an und flüstere leise: "Bitte hör auf Joana."

______________________________

Meine Lieben,

Habt ihr euch auch gewundert, dass Roy Joana als seine Freundin angesprochen hat? Was meint ihr, wieso er das getan hat?

Und was denkt ihr, woher er wusste, dass die beiden am Flughafen sind und sie so schnell dort gefunden hat?

Ein kleines Nachwort zu der körperlichen (und auch seelischen) Gewalt, die Roy Malia antut, kann ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Viel zu viele Frauen wurden schon einmal von ihrem Partner geschlagen, mich eingeschlossen. Bitte toleriert sowas nie. Es gibt keinen guten Grund für Gewalt und auch keine Entschuldigung. Niemand hat das Recht euch zu schlagen und sollte sowas doch mal passieren, sucht euch bitte Hilfe und erstattet am besten auch Anzeige.

A.

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