Rot wie die Liebe

By Adinavid

443K 16.8K 13K

Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... More

• Wichtig! •
• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
• Who? •
• Rot •
• 1 •
• 2 •
• 3 •
• 4 •
• 5 •
• 6 •
• 7 •
• 8 •
• 9 •
• 10 •
• 11 •
• 12 •
• 13 •
• 14 •
• 15 •
• 16 •
• 17 •
• 18 •
• 19 •
• 20 •
• 21 •
• 22 •
• 23 •
• 24 •
• 25 •
• 26 •
• 27 •
• 28 •
• 29 •
• 30 •
• 31 •
• 32 •
• 33 •
• 34 •
• 35 •
• 36 •
• 37 •
• 38 •
• 39 •
• 40 •
• 41 •
• 42 •
• 43 •
• 44 •
• 45 •
• 46 •
• 47 •
• 48 •
• 49 •
• 50 •
• 51 •
• 52 •
• 53 •
• 54 •
• 55 •
• 56 •
• 57 •
• 58 •
• 59 •
• 60 •
• 61 •
• 62 •
• 64 •
• 65 •
• 66 •
• 67 •
• 68 •
• 69 •
• 70 •
• 71 •
• 72 •
• 73 •
• 74 •
• 75 •
• 76 •
• 77 •
• 78 •
• 79 •
• 80 •
• 81 •
• 82 •
• WICHTIG •
• 83 •
• 84 •
• 85 •
• 86 •
• 87 •
• 88 •
• 89 •
• 90 •
• 91 •
• 92 •
• 93 •
• 94 •
• 95 •
• 96 •
• 97 •
• 98 •
• 99 •
• 100 •
• 101 •
• 102 •
• 103 •
• 104 •
• 105 •
• 106 •
• 107 •
• 108 •
• 109 •
• 110 •
• 111 •
• nachwort •
Danke ♡
NOT YOUR BONNIE
Malia UPDATE 🥰

• 63 •

2.8K 141 237
By Adinavid

"Ich will nicht mehr strippen."

Die Bombe ist geplatzt.

Roy streicht sich fahrig mit seiner Hand durch sein blondes Haar. "Ich bin mir sicher, dass du gute Gründe dafür hast, aber können wir diese Diskussion bitte nach hinten verschieben? Ich stecke gerade richtig in der Scheiße."

Überrascht sehe ich ihn an. Ich habe vielleicht damit gerechnet, dass er mich wieder davon überzeugen will nicht aufzugeben oder dass er zumindest mal hören will, wieso ich so plötzlich mit dem Tanzen aufhören will, aber nicht mit so einer Reaktion.

"Was ist denn los?", frage ich ihn besorgt.

"Das erkläre ich dir gleich, wenn wir bei mir sind", antwortet er und konzentriert sich weiter auf die Fahrbahn und den dichten Verkehr.

Da Roy nicht direkt in Düsseldorf, sondern in Meerbusch wohnt, dauert es gute 20 Minuten bis wir schließlich die gepflegte Auffahrt zu seinem Haus hochfahren.

Roy ist die ganze Fahrt über still und spricht kein Wort, doch in mir ist zeitgleich ohrenbetäubender Lärm. Meine Gedanken überschlagen sich zwischen den Ereignissen in der Schule, dem Treffen mit Lion, dem Kuss, meinem schlechten Gewissen, dem Entschluss nicht mehr im Mirage strippen zu wollen und zu guter letzt der Neugier, was Roy mir gleich verkünden wird.

Wenn er schon von sich aus sagt, dass er in der Scheiße steckt, muss es ernst sein.

Roy schließt die Haustür auf und lässt mir den Vortritt. Zielstrebig laufe ich ins Wohnzimmer und setze mich auf seine große bequeme Couch.

Roy setzt sich neben mich und beginnt zuerst einmal mit geübten Handgriffen einen Joint zu bauen. Als dieser fertig ist zündet er ihn an und eröffnet mir: "So wie es aussieht verliere ich das Mirage und das Rouge, und dadurch auch mein Haus und meinen neuen Laden."

Sein Gesicht wirkt fahl und ist von tiefen Sorgenfalten geprägt. Er sieht plötzlich viel älter aus, wie er so fertig an seinem Joint zieht und Löcher in die Luft starrt.

"Wie? Wieso? Was ist passiert?", frage ich schockiert und rutsche ein Stück näher an ihn heran, um ihm meine Hand auf seinen Oberschenkel zu legen.

"Ich habe damals einen Kredit aufgenommen, um den Laden zu kaufen. Da meine Bonität viel zu schlecht war, um einen regulären Kredit bei einer Bank zu bekommen, habe ich mir das Geld von einem Privatunternehmer geliehen. Ich habe den Laden eröffnet, immer brav meine Raten gezahlt und gleichzeitig genug Geld erwirtschaftet, um mein Haus finanzieren zu können.

Doch irgendwie ist es in der letzten Zeit zu massiven Spannungen mit dem Typen gekommen und er wollte immer mehr. Höhere Raten, schnellere Tilgung. Wir haben uns gestritten und jetzt verlangt er von mir, ihm bis zum Ende des Monats den kompletten restlichen Kaufpreis auf den Tisch zu legen.

Aber ich habe das Geld nicht. Ich habe kaum Privatvermögen. Nahezu alles, was ich einnehme, reinvestiere ich in neue Projekte oder lege es fest an und wie du weißt habe ich gerade erst eine Menge Geld für den neuen Laden ausgegeben. Das bedeutet, dass ich den Laden verkaufen muss, dadurch mein Haus nicht mehr weiter abzahlen kann, weil ich kein Einkommen mehr habe, und den neuen Laden kann ich schon dreimal nicht halten. Ich bin am Arsch, Malia."

Seine Stimme ist verzweifelt und ich könnte schwören, dass seine Augen sogar ein wenig feucht sind.

Übelkeit steigt in mir auf. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich dafür schäme, dass Roy gerade so etwas schlimmes durchmacht, mit mir reden will und mich nicht erreichen kann, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin, ihn zu betrügen.

Wann bin ich nur so ein schlechter Mensch geworden?

Automatisch steigen mir ebenfalls die Tränen in die Augen.

Ich bin überfordert mit der Gesamtsituation und weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.

"Alles, wofür ich all die Jahre gekämpft und gearbeitet habe, bricht vor mir zusammen wie ein Kartenhaus", setzt er todunglücklich hinterher.

"Scheiße, das tut mir so leid", sage ich leise.

"Ich habe doch etwas Geld gespart, von dem, was ich verdient habe, das gebe ich dir", schlage ich vor.

Roy lacht tonlos auf und schenkt mir einen kurzen Blick. "Das ist süß von dir Malia, aber deine paar Tausend Euro helfen mir nicht. Es geht hier um Millionen."

Millionen.

Wieder ein Betrag, der für mich absolut utopisch klingt.

Diese horrenden Geldsummen sind in meinen Augen fernab von gut und böse.

"Ich verliere von heute auf morgen alles was ich habe, alles was ich mir aufgebaut habe, verstehst du? Ich stehe dann wieder genau da, wo ich damals angefangen habe. Ich bin pleite. Ich kann wieder nach Garath ziehen und bin wieder ganz unten angelangt, dabei habe ich mir geschworen dort nie wieder zu wohnen und nie wieder so zu leben. Ich stehe kurz vor dem nichts, ich stehe kurz davor einfach alles zu verlieren!"

Roy redet sich in Rage und lacht hysterisch, bevor er den nächsten Zug von dem glimmenden Joint nimmt.

"Und weißt du was das Schlimmste ist? Ich verliere auch unsere gesamte Zukunft, alles womit wir ein gutes Leben haben könnten. Nichts mehr mit Haus, Garten, Familie, Kinder. Stattdessen Plattenbau, Hartz 4 und Bahn fahren."

Roy schlägt sich die Hände vor's Gesicht und nuschelt: "Scheiße man, ich weiß einfach nicht mehr weiter! Ich bin gefickt!"

"Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber ich weiß leider nicht wie. Du hast so viel für mich getan, ich wünschte, ich könnte dir irgendwie was zurückgeben", versuche ich hilflos, die richtigen Worte zu finden.

Roy so am Boden zerstört zu sehen tut mir weh und das schlechte Gewissen droht mich von Innen aufzufressen.

"Also es gäbe da schon was.. Aber.. Nein. Das kann ich nicht von dir verlangen. Das geht nicht", stammelt er und reicht mir nun endlich den heruntergebrannten Joint.

Dankbar greife ich danach und nehme einen tiefen Zug.

Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ein bisschen Beruhigung für meine überstrapazierten Nerven.

"Jetzt sag halt. Was denn? Ich würde alles tun um dir zu helfen, so wie du mir geholfen hast. Ich würde alles für dich tun und für unsere gemeinsame Zukunft", beteuere ich und sehe ihn aus glasigen Augen an.

Ich bin an einem Punkt, an dem ich wirklich alles für ihn tun würde. Ich stehe so tief in seiner Schuld und habe heute wieder einen so großen Fehler begangen, der wie eine tonnenschwere Last auf mir liegt, dass ich dringend etwas brauche, um das ganze aufzuwiegen und mein Gewissen zu bereinigen.

"Aber denk bitte nicht, ich will das, okay? Ich hab da ein richtig schlechtes Gewissen bei, ich weiß nur nicht mehr weiter, sonst würde ich dir da niemals von erzählen", versichert er mir erneut.

"Nun sag schon, nein sagen kann ich ja immer noch", antworte ich und lächele ihn aufmunternd an.

Wieso spannt er mich nur so auf die Folter?

Wie schlimm soll es schon sein?

"Erinnerst du dich an die Liste, die Tahar mir letztens im Mirage gegeben hat? Oder daran, dass Abdel gesagt hat, er würde jeden Preis für dich zahlen? Oder an Pams und Joanas Worte, wie wahnsinnig viel Geld noch in diesem Business steckt?"

Er redet so wirr, dass es mir noch nicht gelingt, die vielen verschiedenen Puzzleteile zu einem großen ganzen zusammenzusetzen. Fragend sehe ich ihn an.

"Es gibt eine Menge Männer, von denen ich leider weiß, dass sie viel Geld dafür bezahlen würden, einmal mit dir zu schlafen. Und wenn die erst mal wüssten, dass du noch Jungfrau bist, würde sich das noch mal verzehnfachen."

Ich höre seine Worte zwar, aber sie kommen nicht richtig bei mir an.

Wovon redet er?

"Wir hatten das schon zwei oder drei Mal im Mirage, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel Geld die Männer dafür zahlen", erklärt er weiter.

"Roy, wovon zur Hölle redest du? Wie genau kann ich dir helfen? Was ist deine Idee?", frage ich ihn verwirrt.

Und füge in Gedanken "Komm endlich zum Punkt, verdammt!" hinzu.

"Du könntest deine Jungfräulichkeit versteigern."

_______________________________

Meine Lieben,

Was sagt ihr zu Roys aktueller Situation?

Und könnt ihr verstehen, dass Malia ihm unbedingt helfen will?

Was ihr zu seinem Vorschlag sagt, brauche ich wohl gar nicht fragen..

A.

Continue Reading

You'll Also Like

4.1M 171K 60
Betrogen zu werden ist hart. Vor allem dann, wenn der Partner es vor der gesamten Schule tut, und dabei keinerlei Reue zeigt. Daraufhin kann vieles p...
282K 10.8K 121
Sie ist eine Verführung und eine Gefahr - die Verkörperung der Schönheit und Stärke - auf ihr lastet ein Erbe, das sie nur annehmen kann, wenn sie si...
7.2K 381 40
Wir sehen mal die andere Seiten der Wächter. Was ist passiert, bevor der Mann im Mond überhaupt auf die Erde kommt. Wie sah es im Leben der Wächter a...
98.8K 3K 35
'Langsam zog er seine Hand vor mein Gesicht und drückte die Zigarette auf meiner Zunge aus.' 'Es tat nicht weh. Aber ich wünschte es würde weh tun.' ...