Rot wie die Liebe

By Adinavid

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Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... More

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• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
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Danke ♡
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Malia UPDATE 🥰

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By Adinavid

Keine zehn Minuten später hält Roys Wagen vor meiner Schule. Er war gerade auf dem Weg zum Mirage, als ich ihn angerufen habe und konnte daher schnell hier sein.

Erwartungsvoll sieht er mich an, während ich die Autotür öffne und auf dem Beifahrersitz seines kleinen schwarzen Sportwagens Platz nehme.

"Was ist passiert?", fällt er direkt mit der Tür ins Haus und startet den Motor.

Ich schnalle mich zügig an und schmeiße meine Handtasche in den Fußraum.

"Ich wurde aus dem Unterricht geschmissen und zum Direktor geschickt", antworte ich und reibe unruhig meine Finger aneinander.

Roy zieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Du?" Ein winziges Lächeln umspielt seinen Mund. "Als ob", setzt er spöttisch nach.

Ich zucke nur mit den Schultern. Wenn er mir nicht glauben will, hat er eben Pech gehabt.

Roy hält an einer roten Ampel und sieht mir tief in die Augen. "Ernsthaft jetzt?", fragt er ungläubig. Sein Lachen ist verflogen.

Ich nicke nur stumm.

"Wieso?", fragt er erstaunt.

"Ich habe einen Mitschüler beleidigt", gebe ich knapp zurück.

"Einfach so?", fragt er und grinst wieder ein wenig. "Du bist ja ganz schön auf Krawall gebürstet in letzter Zeit, Baby", bemerkt er und seine hellblauen Augen leuchten im Sonnenlicht.

"Natürlich nicht einfach so", fahre ich ihn an. Es nervt mich, dass er das Ganze so ins Lächerliche zieht. Schön, dass wenigstens er noch was zu lachen hat. Wie Herr Winter gesagt hat: Sowas ist mir in acht Jahren noch nicht passiert und es nervt mich selbst, dass es soweit gekommen ist, wo ich doch eigentlich immer eine Musterschülerin war.

Roy lenkt den Wagen nach rechts und hält abrupt auf dem Seitenstreifen. Er dreht sich zu mir und sieht mir tief in die Augen. Streng sagt er: "Was ist passiert?"

Es scheint, als hätte er nun doch den Ernst der Lage erkannt, denn sein ganzer Körper wirkt angespannt und seine Stimme klingt alarmiert.

"Es hat sich in der Schule herumgesprochen, dass ich im Mirage strippe", kläre ich Roy auf.

"Woher wissen die davon?", hakt er nach.

"Am Wochenende war doch diese Geburtstagsshow, die Joana, Kitty und ich gemeinsam aufgeführt haben. Ich denke da war jemand dabei, der mich erkannt hat. Vielleicht jemand aus der Schule oder so", überlege ich laut.

Vielleicht war es auch einfach Lion, setze ich in Gedanken hinzu.

"Du hast aber niemanden gesehen oder erkannt?", fragt er misstrauisch nach.

"Nein", antworte ich.

Nur Lion.

"Und deine Mitschüler haben deshalb dumme Sprüche gerissen, oder was?", schlussfolgert er.

Ich nicke.

"Scheiß doch drauf", antwortet er lapidar und zuckt mit den Schultern.

Ich lache hysterisch auf. "Klar, ist ja kein großes Ding. Von der grauen Maus zum heißen Männerschwarm und zack, jetzt bin ich die Nutte."

Roy verdreht die Augen. "Du bist keine Nutte. Wer sagt denn sowas? Sagen die sowas?"

"Nein, aber die ziehen mich damit auf, dass ich strippe. Ich hätte nur noch "Gitchie, gitchie, ya-ya, da-da" im Kopf, und sowas", antworte ich.

Roy lacht heiser auf. "Das ist doch nix schlimmes. Hör einfach nicht hin, Babe", antwortet er und legt seine Hand sanft auf meinen Oberschenkel. "Ernsthaft Malia, lass die doch ihre dummen Sprüche reißen. Anfangs hattest du noch Angst, dass deine Mitschüler rausbekommen aus welchem schlechten Umfeld du kommst. Jetzt wohnst du in deiner eigenen hübschen Wohnung, hast einen Job bei dem du einen Haufen Geld verdienst, machst dein Abi und wirst jeden Tag von deinem heißen Freund in seinem teuren Sportwagen abgeholt."

Seine selbstgefällige Aussage entlockt mir ein leichtes Grinsen. Wäre ich doch nur annähernd so von mir selbst überzeugt wie Roy von sich.

"Denkst du über mich wurde nie gelacht? Bis heute gibt es noch genug Leute, die es scheiße finden, dass ich so krass tatöwiert bin, dass ich kiffe oder wie ich mein Geld verdiene. Die Menschen werden immer etwas an dir auszusetzen finden wenn sie nur wollen, egal was du machst und wie du bist. Aber oft spricht da nur der Neid aus ihnen. Die Mädchen sind neidisch, weil du so schön und erfolgreich bist und die Jungs sind abgefuckt, weil sie dich nicht klarmachen können, deshalb lassen sie ihre Unsicherheit und Wut an dir raus. Da musst du einfach drüberstehen. Und wenn noch mal jemand in der Schule so scheiße zu dir ist, dann kann ich das gerne für dich regeln."

"Brauchst du nicht, ich will da eh nicht mehr hin", erwidere ich trotzig.

"Ganz bestimmt nicht. Du hast nicht die ganzen letzten Jahre gepaukt wie verrückt, damit du jetzt so kurz vor deinem Abi die Schule schmeißt. Jetzt erst Recht! Beweis allen, die an dir gezweifelt haben, dass sie falsch lagen, das war doch immer ein Plan. Lange ist es nicht mehr, und dann hast du es geschafft und danach fahren wir erst mal in den Urlaub, okay Babe?"

Versöhnlich lächle ich Roy an: "Urlaub klingt gut." "Überleg dir einfach wo du hin willst und ich buche uns was Schönes", verspricht er lächelnd.

Roy nimmt mein Gesicht zwischen seine großen Hände und schenkt mir einen intensiven Blick. Zärtlich legt er seine Lippen auf meine und küsst mich sanft.

"Ich muss eigentlich zum Mirage, aber ich werde Joker noch etwas vertrösten. Willst du vorher noch was essen gehen? Wir können auch was anderes unternehmen, wenn du möchtest", bietet er mir an.

Ich zögere einen Moment und denke nach, bevor ich antworte: "Nimm's mir nicht übel, aber ich habe heute wirklich keine Lust mehr auf Menschen. Ich denke ich werde auch dein Angebot annehmen und heute noch mal die Arbeit schwänzen und stattdessen zum Arzt gehen wegen meiner Magenschmerzen."

Ich habe keine Magenschmerzen, ich hatte auch nie welche. Aber die Tatsache, dass Lion überall rumerzählen könnte, dass ich mein Taschengeld mit Strippen aufbessere, liegt mir schwer im Magen.

Und deshalb muss ich einfach wissen, ob er es war, der getratscht hat. Ich muss wissen, ob er mich so "verraten" hat und ob ich wegen ihm gerade in der Schule durch die Hölle gehe.

Ich will und werde das aber nicht per Whatsapp mit ihm ausdiskutieren.

Ich will ihm in die Augen sehen, wenn ich ihn das frage.

Und deshalb muss ich ihn sehen.

Heute noch.

Die kleine Hintertür, die Roy mir selbst geschaffen hat, indem er gesagt hat, dass ich Montag zum Arzt gehen soll, wenn es mir nicht besser geht, muss ich einfach nutzen. Bei all den Schichten und Verpflichtungen im Mirage, die mich täglich einspannen, weiß ich nicht, wann ich sonst das nächste Mal die Gelegenheit dazu kriege, mir ein paar Stunden für ein Treffen mit Lion freizuschaufeln, ohne dass Roy davon Wind bekommt.

"Immer noch so schlimm?", fragt Roy besorgt und streichelt meine Wange.

Sofort überrollt mich wieder einmal das schlechte Gewissen. Ich schäme mich dafür, dass ich gerade die nächste Aktion hinter seinem Rücken plane, während er sich um mich sorgt.

Ich missachte schon wieder seinen dringenden Wunsch mich von Lion fernzuhalten.

Ich kann es selbst nicht mal erklären, aber der Wunsch, die Wahrheit aus Lions Mund zu hören ist gerade größer, als die Angst Roy endgültig zu verlieren, auch wenn ich das vielleicht noch bereuen werde.

"Ja, es ist nicht wirklich besser geworden", lüge ich Roy ins Gesicht und schwöre mir selbst zeitgleich, dass das nun wirklich das allerletzte Mal sein wird, dass ich Lion sehe.

"Okay, dann fahre ich dich erst mal nachhause und dann gehst du gleich zum Arzt, ja?", bietet Roy an.

Dankend nehme ich sein Angebot an und bin froh, dass er nicht weiter nachfragt. Zu groß ist meine Angst, mich in Widersprüche zu verstricken und mich dadurch selbst beim Lügen zu enttarnen.

Roy lässt mich an meiner Wohnung raus und küsst mich noch einmal zum Abschied.

"Wenn ich dich beim Arzt abholen soll oder du irgendetwas brauchst ruf mich an, okay?", ruft er mir zum Abschied nach.

Ich winke ihm noch mal und ziehe erleichtert die Haustür hinter mir zu.

Ich hasse es ihn anzulügen.

Dieser ganze psychische Druck macht mich langsam aber sicher ziemlich fertig.

In der Wohnung angekommen lasse ich mich auf das kleine Sofa fallen und überlege wann, wie und wo ich Lion heute treffen soll, als mir plötzlich auffällt, dass der Zufall mir in die Karten spielt.

Lion geht oft ins Fitnessstudio, weshalb er auch so einen wahnsinnig gut trainierten Körper hat, aber außerdem hat er zwei mal die Woche Tennis, unter anderem montags - also heute.

Und da wir uns in der Vergangenheit öfter mal nach seinem Training am Tennisplatz getroffen haben, weil der in der Nähe unserer Wohnung liegt, weiß ich ganz genau wann ich wo sein muss.

Ich checke die Uhrzeit. Lions Training beginnt um 15.30 Uhr und endet um 17 Uhr. Ich habe also noch viel Zeit, es ist nämlich gerade mal 10 Uhr.

Da ich heute den Luxus habe, ausnahmsweise nicht mehr in die Schule und auch nicht zur Arbeit zu müssen, entschließe ich mich dazu, mir einen Jogginganzug anzuziehen und mich ins Bett zu kuscheln.

Ich schaue ein wenig Netflix und mache einen kleinen Mittagsschlaf. Irgendwann mache ich mir eine Kleinigkeit zu essen, bevor ich mich ein wenig fertig mache. Ich bin aufgeregt und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir egal wäre, wie ich heute aussehe.

Schlussendlich mache ich mir ein paar leichte Wellen in meine langen dunkelbraunen Haare und schminke mich nur dezent. Ich ziehe mir trotz warmen Temperaturen eine schwarze Leggings und ein lockeres graues T-Shirt an. Das klingt vielleicht verrückt, aber Lion hat mich Samstag schon nackt genug zu sehen, sodass ich mich nicht wohl mit dem Gedanken fühle, jetzt noch in einer mega kurzen Jeansshorts dort aufzutauchen.

Ich setze meine Kopfhörer auf und mache laut Musik an, in der Hoffnung, dass diese meine Gedanken übertönt.

Roys neue Nachricht wische ich weg, ohne sie zu lesen.

Die ganze Bahnfahrt über fummel ich nervös am Saum meines Shirts rum und zerbreche mir den Kopf darüber, was alles passieren könnte.

Will er überhaupt mit mir sprechen oder bin ich jetzt Abschaum in seinen Augen?

Denkt er manchmal noch an mich, so wie ich an ihn oder spiele ich in seinem Leben keine Rolle mehr?

Und wieso interessiert mich das überhaupt?

Ich steige aus der Bahn aus und mit jedem Meter, den ich dem Tennisplatz näher komme, schlägt mein Herz schneller.

Ich versuche, mich auf die Musik zu konzentrieren, doch es gelingt mir nicht.

Als ich in der brütenden Hitze auf den staubigen Parkplatz laufe und ganz am Ende Lions kleinen chromgrünen Mercedes sehe, sind meine Nerven zum zerreißen gespannt.

Vielleicht war das alles hier auch einfach nur eine ziemlich bescheuerte Idee?

Vielleicht will er mich gar nicht sehen?

Ich spiele mit dem Gedanken, mich umzudrehen und so schnell es geht wegzulaufen, bevor mich irgendjemand hier entdeckt.

Lion würde es nie erfahren.

Ich will mich gerade umdrehen, doch in dem Moment realisiere ich, dass es zu spät dafür ist.

Am anderen Ende des Parkplatzes steht Lion und starrt mich aus großen Augen an.

________________________________

Meine Lieben,

Nicht nur Malias Nerven sind zum zerreißen gespannt, sondern meine auch! Wem geht es noch so?

Wie wird Lion wohl auf Malia reagieren?

Und wie findet ihr es, dass sie Roy wieder hintergeht und sich heimlich mit Lion trifft, obwohl sie genau weiß wie scheiße er das findet und was alles auf dem Spiel steht?

A.

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