Rot wie die Liebe

Von Adinavid

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Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... Mehr

• Wichtig! •
• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
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Danke ♡
NOT YOUR BONNIE
Malia UPDATE 🥰

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Von Adinavid

Als ich gerade in Roys Auto einsteigen will, entdecke ich mein altes Handy. Es ist in den schmalen Spalt zwischen Tür und Sitz gerutscht und war daher vorhin nicht auffindbar.

Mit spitzen Fingern fische ich es aus dem kleinen Zwischenraum und halte es triumphierend hoch. "Da ist es ja!", teile ich Roy grinsend mit.

"Na siehst du", antwortet er und nickt mir kurz zu. Während Roy den Motor startet, den Wagen ausparkt und aus der Tiefgarage fährt, öffne ich mit einer kleinen Nadel das Simkartenfach beider Handys und tausche meine Simkarte von meinem alten in das neue Handy.

Ich schalte mein neues Handy an und blicke mit großen Augen erwartungsvoll auf das schöne große Display, auf dem nun das Apple Symbol hell aufleuchtet.

"Du kannst es nicht starten, du brauchst zum Einrichten WLAN", bremst Roy meine Freude aus. "Echt?", frage ich ihn enttäuscht, woraufhin er nickt.

"Schade", erwidere ich traurig und stecke das Handy zurück in den Karton.

"Wir fahren einfach zu mir, dann kannst du es in Ruhe einrichten", schlägt Roy vor und sofort erhellt sich mein Gesicht wieder.

"Danke Roy", wispere ich leise. "Malia!", tadelt er mich mit hochgezogener Augenbraue. "Ich habe doch gesagt, dass du aufhören sollst dich die ganze Zeit zu bedanken."

Ich nicke schweigend.

"Ich denke nicht, dass ich dir das sagen muss, aber ich tue es trotzdem. Ich möchte nicht, dass du mit irgendjemandem über mein Privatleben redest. Nicht mit deinen Freunden, nicht mit deiner Familie und schon gar nicht mit Fremden. Was ich dir sage, bleibt immer unter uns und was du siehst auch."

Verwirrt mustere ich Roys Gesicht. Wie so oft kann ich ihm nicht ganz folgen. Roy hat wieder etwas kaltes in seinem Blick liegen. Seine Stimmung und damit verbunden auch seine Gesichtsausdrücke können so schnell kippen wie das Wetter am Meer. In Sekundenschnelle verwandelt sich der helle blaue Himmel in ein heftiges dunkles Gewitter, und so ist es auch bei Roy. Egal wie gut er drauf ist, es bedarf nur den Bruchteil einer Sekunde und das ändert sich. Was es für mich so abstrakt und schwer nachvollziehbar macht, ist, dass dies manchmal ohne einen für mich ersichtlichen Grund geschieht.

"Ich habe nicht nur Freunde, Malia. Ich möchte dich nicht anlügen. Es gibt Menschen, die alles dafür tun würden, mich bluten zu sehen. Deshalb halte ich mein Privatleben gerne privat. Aber dir vertraue ich, sonst würde ich dich überhaupt nicht mit in meine Wohnung nehmen", erklärt er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Augenblicklich bekomme ich einen trockenen Mund und mein Bauch beginnt zu kribbeln. Als Roy dann noch seine Hand wie gewohnt über mein Bein streichen lässt, fällt es mir schwer normal weiter zu atmen.

Mein Herz klopft heftig gegen meine Brust, und ich lege zaghaft meine Hand auf seine. Sofort reagiert er und dreht seine Hand, sodass seine tätowierten Finger nun die meinen umschließen.

Irgendwann hält Roy an einer Einfahrt in einer sehr schicken Wohngegend. Er nimmt eine kleine Fernbedienung aus der Mittelkonsole seines Wagens und öffnet per Knopfdruck das imposante schmiedeeiserne Tor.

Langsam rollen wir eine Auffahrt mit weißem Kies hinauf, zwischen akkurat gepflegten Buchsbäumen entlang bis Roy vor einem weißen Garagentor anhält.

Er steigt aus und mittlerweile habe ich mich fast schon daran gewöhnt von ihm die Tür aufgehalten zu bekommen.

Wir laufen gemeinsam auf die stattliche kleine Stadtvilla zu. Die Fassade ist weiß und nur unterbrochen durch viele rechteckige Fenster mit dunkelgrauen Fensterläden. Das ebenfalls dunkelgraue Dach ist relativ flach und identisch zu dem kleinen Vordach, welches die Haustür überdacht.

Rund um das Haus geht ein Weg aus denselben kleinen weißen Kieselsteinen, die auch auf der Auffahrt liegen und führt wahrscheinlich in den Garten.

Auch in dem kleinen Vorgarten stehen akkurat gestutzte Buchsbäume.

"Wow", entfährt es mir begeistert. Aufmerksam lasse ich meinen Blick umher gleiten und studiere jedes Detail.

Roy steht in der Tür, die er bereits aufgeschlossen hat und sagt grinsend: "Komm, du kannst drinnen weiter staunen. Da gibt's auch noch einiges zu sehen."

Das glaube ich ihm auf's Wort und folge ihm in den geräumigen hellen Flur. Ich streife mir auf der Fußmatte meine Schuhe von den Füßen und laufe vorsichtig über die hellen Fliesen in den offenen Wohnbereich.

Küche, Essbereich und Wohnzimmer bilden das gesamte Erdgeschoss und befinden sich in einem offenen Raum, der aufgrund der vielen Fenster Lichtdurchflutet ist. Die Wände habe eine graue Betonoptik und die Einrichtung ist im industriellen Stil.

Im Wohnbereich befinden sich ein großes schwarzes Ledersofa in L-Form, davor ein großes Kuhfell und ein Couchtisch aus schwarzem Stahl und dunklem grobem Holz. In dem selben Stil ist der Esstisch, um den sich dunkelbraune Lederstühle reihen. Die Küche besticht durch schwarze Hochglanzfronten und eine dunkle Echtholzarbeitsplatte. Alles ist super sauber und ordentlich.

Ich hatte keine Erwartungen, aber diese Einrichtung passt perfekt zu Roy, auch wenn es die leicht spießige Außenwirkung des Hauses erstmal gar nicht vermuten lässt.

"Du hast wirklich ein tolles Haus", mache ich ihm ein aufrichtiges Kompliment. "Es ist super schön eingerichtet und vor allem alles so ordentlich und sauber."

Ich liebe es, wenn es alles so clean ist. Mein Zimmer halte ich selbst auch penibel rein, bloß leider teilt meine Mutter meine Ordnungsliebe nicht,  weshalb der Rest der Wohnung das absolute Gegenteil ist.

Ich fühle mich in Dreck und Unordnung super unwohl, und halte mich daher kaum in den restlichen Wohnräumen auf. Anfangs habe ich immer selbst alles aufgeräumt, geputzt und auch öfter mal gekocht. All meine Mühe wurde jedoch in wenigen Stunden von meinen zwei Mitbewohnern zunichte gemacht, so dass ich irgendwann resigniert habe.

In diesen Haushalt Ordnung und Sauberkeit zu bringen ist wie Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen - ein Kampf, der nie zum Erfolg führt.

Roy nickt und wirkt sogar mal ein wenig stolz, verständlicherweise. Wenn man bedenkt, dass er laut eigener Aussage selbst aus armen Verhältnissen stammt, kann er wirklich stolz darauf sein sich so ein Haus erarbeitet zu haben.

Apropos erarbeitet..

"Was arbeitest du eigentlich?", frage ich ihn direkt. Er sieht mich etwas überrascht an, wahrscheinlich kann er meinen Gedankensprung nicht ganz nachvollziehen.

"Na, so ein Haus bezahlt sich ja nicht von selbst, daher habe ich mich einfach gefragt, wo du so viel Geld verdienst", erkläre ich ihm meine Frage.

"Achso", antwortet Roy grinsend. Er nähert sich mir ein Stück und kneift mir sanft in die Wange. "Du bist ganz schön neugierig. Aber damit du heute Nacht ruhig schlafen kannst: ich bin selbstständig. Ich habe ein paar Investments laufen, und mir gehört ein kleiner Club. Und jetzt mach dein Handy an, ich gebe dir das WLAN-Passwort."

Ach stimmt, da war ja was. Ich ziehe mein neues Handy aus meiner Tasche und einige Minuten und viele Eingaben später konfiguriert sich mein neues Handy und lädt meine Dateien aus der Cloud.

Während der Wartezeit lasse ich meinen Blick über Roy gleiten, der schräg gegenüber von mir sitzt und seinerseits konzentriert mit seinem neuen Handy zugange ist. Sein markanter Kiefer ist angespannt und seine Augenbrauen sind etwas zusammen gezogen. Seine Augen bewegen sich schnell und fixieren den Bildschirm.

Roy trägt heute ein weißes T-Shirt mit Ausschnitt, das seine trainierte Brust gut zur Geltung bringt aber auch den Blick auf viele seiner Tattoos freigibt.

Konzentriert studiere ich seinen linken Arm, auf dem verschiedene Schriftzüge sind, Zahlen, aber auch ein Tiger, Totenköpfe, Diamanten und skurrilere Dinge wie ein Käfer, eine Schlange und ein Teufel.

"Haben deine Tattoos alle eine Bedeutung?", frage ich ihn interessiert.

"Ja", antwortet er knapp. "Und welche?", bohre ich nach. "Dass ich Geld hatte und mein Tätowierer Zeit", antwortet er genervt.

Ich muss lachen. Das war schlagfertig.

In dem Moment symbolisiert das Handy in meiner Hand durch Klingeln, dass es nun betriebsbereit ist.

Aufgeregt richte ich es ein, verifiziere WhatsApp und logge mich bei Instagram ein. Es dauert nicht lange, bis mein Handy mehrfach klingelt und vibriert. Ich habe wohl in meiner Abwesenheit einige Nachrichten bekommen.

Ich öffne WhatsApp und begutachte die Übersicht. Bella hat mit mehrmals geschrieben, und auch Leo hat mir eine Nachricht geschickt. Ich scrolle weiter runter, bis ich einen Namen entdecke, der meinen Herzschlag für einen Moment aussetzen lässt.

Lion.

Nervös öffne ich die Nachricht und lese sie: "Hey Malia, alles okay? Hast du es dir noch mal überlegt? Lass uns uns doch wenigstens einmal treffen. Du weißt doch auch, dass da was zwischen uns ist. Gib mir nur diese eine Chance. Bitte."

Meine Brust zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich klicke auf sein Profilbild und öffne es. Auf dem Bild sitzt er auf den Treppen unserer Schule, trägt einen schwarzen Pullover, dessen Kapuze er tief ins Gesicht gezogen hat und grinst schief.

Doch anscheinend schmachte ich ihn eine Sekunde zu lange an, denn plötzlich ertönt Roys schneidende Stimme: "Wer ist das?"

_________________________________

Meine Lieben,

Zuerst mal: Roys Haus klingt doch einfach mega, oder? So würde ich auch gerne wohnen 🥰

Was sagt ihr zu Lions Nachricht? Hat er Recht, dass da irgendwas zwischen den Beiden ist?

Und wie wird es weiter gehen? "Wer ist das?" heißt in solchen Geschichten doch eigentlich nie was gutes, oder? ..

A.

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