Wolfsseele - Verliebt in einen Alpha

Kapitel 21

Ich starrte Brandon überfordert an. Mein Blick huschte zu Tyler, der selbst wohl nicht ganz wusste, was er tun sollte.
Tyler fasste sich wohl ein Herz und versuchte es nochmal.
,,Bet...", wurde jedoch gleich wieder von einem Knurren unterbrochen. Doch ließ Tyler das diesmal nicht auf sich sitzen und erwiderte das Knurren. Man konnte beinahe das Gefühl bekommen, sie würden sich gleich gegenseitig an die Kehle gehen.
,,Sag doch endlich was, um diesen Unsinn zu beenden", murmelte mir Bea ins Ohr.Immer noch knurrend wandte sich Tyler dann auch an sie: ,,Das würde sie, wenn sie es könnte!"
Schlagartig hörte Brandon auf zu knurren. ,,Wie, sie kann es nicht?", verwirrt lagen die Blicke der Beiden erst auf mir und dann wieder auf Tyler.
,,Lily ist als Kind von einem Werwolf angefallen worden. Dabei wurden ihre Stimmbänder stark in Mitleidenschaft gezogen. Seitdem war ihr das Sprechen nicht mehr möglich.", entsetzt wichen die beiden Älteren einen Schritt von uns zurück.
,,Davon wussten wir ja gar nichts. Sowas hätte doch gleich dem Alpha gemeldet werden müssen, von deinen Eltern. Eigentlich auch in der Mitteilung, dass du deine Gefährtin gefunden hast, angehender Alpha!", brachte nach einigen Sekunden der Beta über seine Lippen, ,,Das hätten wir vorher wissen müssen!"
Tyler sah etwas belustigt aus und sah mich mit einem wissenden Grinsen an. Für uns beide war es wohl ziemlich offensichtlich, wer mein Problem verschwiegen hatte. Sie hatte auch nur laut genug gegen mich gewettert.

Bea und Brandon schienen sich wieder gefangen zu haben. Brandon fing wieder an zu sprechen: ,,Okay, dann werde ich den Alpha einmal über diese neue Tatsache informieren und Bea zeigt euch einmal eure Unterkunft im Gästehaus. Dort habt ihr erstmal etwas Zeit zum ankommen und später wird euch jemand zum Abendessen abholen." Der Beta wandte sich ab und ging in die Richtung, in der auch die anderen Werwölfe zuvor verschwunden waren. Doch blieb er nochmals stehen und wandte sich an uns: ,,Ich kann zwar eigentlich wohl davon ausgehen, dass das klar ist, aber wir mögen es nicht, wenn Fremde allein über unser Territorium schleichen und das wird dann auch entsprechend geahndet." Er drehte sich wieder um und setzte seinen Weg fort. Bea grinste ihrem Mate nur hinterher und verdrehte die Augen.
,,Na, so ist er halt. Ein Beta, wie er leibt und lebt. Aber lasst uns endlich los. Für den Fall, das ihr heute noch nichts gegessen habt, findet ihr da auch noch eine Kleinigkeit."

Wir machten uns also auf den Weg zu unserer Übernachtungsmöglichkeit. Nach fünf Minuten erreichten wir auch diesen.Vor uns war ein kleines einstöckiges Gebäude. Die Fassade bestand großteilig aus dunkelgrauen Felssteinen. Auch konnte man schon von außen erkennen, dass relativ viel Holz verarbeitet worden war. Auf den Fensterbrettern waren bunt blühende Blumen in Holzkisten angebracht. Um das Haus herum standen einige Bäume und Sträucher. Es wirkte irgendwie unrealistisch auf mich, eher wie aus einem Märchen, als ein realer Ort. Auch stand es im vollkommenen Kontrast zu allen Gebäuden, die ich je gesehen hatte. Es war weder ein Protzbau, wie die Villa von Tylers Eltern, noch ein Klotz aus Beton, wie es sie bei den Menschen gab. Ohne das ich es gemerkt habe, war Bea gegangen.,,Komm, lass uns reingehen. Ich denke du könntest durchaus etwas zu essen Vertragen", Tyler nahm meine Hand und führte mich zu dem Häuschen. Was mich wunderte war, dass die Tür nicht verschlossen war und sich Tyler auch nicht darüber wunderte. Dabei war es doch gerade er, der im Rudel seiner Eltern immer aufs abschließen geachtet hatte.,,Ach, guck doch nicht so. Für Werwölfe ist es total normal in ihrem Territorium keine Türen abzuschließen."Jetzt stellte sich mir nur noch die Frage, warum er mich die ganze Zeit immer eingeschlossen hatte?

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