Kapitel 65

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Tyler hatte daraufhin noch irgendwas vor sich hin geknurrt von wegen, wie man nur so fahrlässig sein kann.
Schlussendlich hat er Luke förmlich aus dem Haus geschmissen und sich zu mir ins Bett gelegt.
Er hatte sich förmlich an mich gekuschelt und versuchte so gut es ging mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Ohne seine ständigen Nachfragen, war es sogar richtig schön.
Einfach gerade nur hier liegen und die Zeit genießen, ohne sich über irgendwas Gedanken machen müssen. Auch wenn es mir immer noch nicht 100%ig gut ging.
Tyler hatte seine Arme um mich geschlungen und nein Kopf lehnte gegen seine Brust.
Durch sein Oberteil hindurch konnte ich sein Herz gleichmäßig schlagen hören.
Es beruhigte mich unwahrscheinlich und sorgte sogar dafür, dass ich beinahe einschlief.

,,Weißt du, ich könnte ewig hier so liegen wenn ich könnte. Ich bin so unglaublich froh dich zu haben.", flüsterte Tyler leise: ,,Und ich will nicht das es dir schlecht ergeht oder du Angst hast. Ich habe eine Idee wie ich das mit dem ersten Biss tun werde, so das du möglichst wenig davon mitbekommst, auch wenn du es trotzdem merken wird.
Aber jetzt ist es erstmal das wichtigste, dass du wieder gesund wirst und wenn du nichts dagegen hast machen wir dann erstmal einen kleinen Ausflug in die Wälder."
Fragend sah ich Tyler an. Wie wollte er es anstellen, dass ich von dem Biss weniger mitbekam?
Doch er schien mir darauf nicht antworten zu wollen und schwieg stattdessen.
Ich jedenfalls könnte mir beim besten Willen keine Methode feststellen bei der ich das weniger mitbekommen würde.
Es sei denn..
Wollte er mich etwa schon wieder betäuben?
Das er, wie auch andere Werwölfe offensichtlich ziemlich wenig Skrupel hatten Menschen zu betäuben war mir ja bewusst. Doch würde er es wirklich machen um dann diesen Biss zu machen?
Doch wie war dann der Satz gemeint, dass ich es trotzdem merken würde?
Spürte man den Biss etwa selbst durch eine Betäubung die einen sonst ruhig schlafen ließ?
Ein kalter Schauer rann bei diesem Gedanken über meinen Rücken.
Doch konnte ich es mir eigentlich nicht vorstellen, dass Tyler meine, durch ihn dann verursachte Hilflosigkeit, wirklich ausnutzen würde, um etwas zu tun was ich nicht wollte.
Oder ich war gerade einfach absolut naiv und ließ mich von seinem gerade so lieben Verhalten täuschen. Tyler hatte mir ja durchaus schon bewiesen, dass er auch anders konnte.
,,Ach Lily, bitte vertrau mir.", äußerte sich Tyler doch noch: ,,Je weniger du von meinem Plan hast, desto weniger Angst wirst du haben. Ganz davon abgesehen, dass du ja jetzt, allein durch meine Andeutung, schon fast in Panik gerätst. Aber glaub mir alles wird gut. Und sobald ich hier Alpha bin und die wichtigsten Sachen geregelt habe, gehen wir deine Schwester besuchen. Konzentriere doch doch lieber darauf. Du hast dich doch so gefreut, dass du sie bald wieder siehst.
Und wenn du möchtest könnten wir daraus auch was regelmäßiges machen und du könntest sie alle paar Wochen sehen.
Wenn ich hier der Alpha bin ist es ja auch egal, was der alte mal entschieden hat. Wir könnten für uns alle das Leben schöner machen und diese mittlerweile doch schon überholten Regeln, die die Menschen betreffen ändern. Wir könnten hier alle friedlich zusammen leben und jeder könnte seine Familie sehen. Auch wenn uns das sicherlich einigen Ärger mit den älteren Wölfen einhandeln wird.
Doch nach dem Plan des Alphas werden die Alten ja sowieso nach und nach von den Jüngeren abgelöst.
Und gerade die Jüngeren denken ja allgemeine immer liberaler als die Alten, die in ihren Denkmustern gefangen sind. Dies kann man ihnen ja auch leider selten verübeln, schließlich waren es ja ihre Erfahrungen, die sie so geprägt haben und früher waren diese hatten Maßnahmen einfach erforderlich gewesen."

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now