Kapitel 29

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Was in der geschätzten letzten halben Stunde, passiert ist, verschwamm in meinem Kopf. Tyler hat sich ziemlich über das, was passiert war, aufgeregt. Der Arzt hatte meine Wunde am Kopf verarztet mit irgendwas, was ich nicht ganz verstanden hatte. Er hatte sich meinen Hals angesehen, es aber wohl nicht als schlimm empfunden und mir daher nur empfohlen ihn zu kühlen. Doch konnte ich jetzt rückblickend darauf nicht mal mehr sagen, was zuerst passiert war. Ganz genau erinnerte ich mich nur daran, dass zum Schluss der Alpha des Rudels dazukam. Seine Gefährtin war auch dabei und sie schien tatsächlich, von dem, was mir passiert war, betroffen zu sein. Der Alpha hingegen regte sich lautstark darüber auf. So laut, dass es mir in den Ohren klingelte. Auch ließ er sich meine Wunde zeigen, was mir doch etwas unangenehm war. Schließlich war er aus meiner Perspektive nicht gerade ein Sympathieträger und mir gefiel es nicht sonderlich, dass er so nah an mich herankam.

Schlussendlich verschwand der Alpha und seine Gefährtin wieder. Der Arzt führte noch einige Untersuchungen durch und redete irgendwas von wegen Gehirnerschütterung. Tyler saß die ganze Zeit neben mir. Solange es den Arzt nicht in seiner Arbeit behinderte, hatte er die ganze Zeit einen Arm um mich gelegt und wenn ich ehrlich war, störte es mich nicht, eher im Gegenteil. Immer wieder fragte Tyler den Arzt Sachen und ließ sich mehrmals versichern, dass es mir ansonsten gut ginge. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es den Arzt nach einiger Zeit stören würde, doch blieb er ruhig und versicherte ihm auch zum 17. Mal, dass sonst alles gut war.

Der Zwilling des Arztes kam wieder ins Zimmer. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wann er überhaupt gegangen war. ,,Künftiges Alpha Tyler, der Alpha möchte euch sprechen." ,,Ich lasse meine Gefährtin doch jetzt nicht allein!", rief Tyler da sauer. ,,Sie wird ins Rudelhaus gebracht und beaufsichtigt." ,,Warum sollte ich sie nach all dem was heute passiert war allein lassen und das auch noch mit Fremden?!", meinte Tyler immer aufbrausender. ,,Der Alpha hat es befohlen, da habt ihr nicht sonderlich viel Wahl bei. Das sollte euch doch klar sein. Wenn es euch besser passt, hab ich ein Auge auf eure Gefährtin, dann habt ihr wenigstens ein Gesicht von der Person, die auf eure Gefährtin aufpasst." Tyler schien immer noch nicht ganz zufrieden und das zeigte auch der Blick den er mir schenkte.,,Na gut," seufzte er, ,,Aber ich bringe Lily selber rüber ins Rudelhaus."Ohne noch weiter auf eine Reaktion meinerseits zu achten, hob er mich hoch und folgte dem anderen Werwolf raus. Ich hatte meine Arme dabei um Tylers Hals geschlungen, um einen besseren Halt zu haben.Es war ziemlich kühl draußen, im Vergleich zu den letzten Tagen, und ich war somit froh, dass Tyler als Werwolf eine ziemlich gute Wärmequelle war. Dieses Mal dauerte der Weg zum Rudelhaus nicht lange.Schließlich erreichten wir einen Raum, der zwar kleiner war als der große Speisesaal, aber trotzdem noch relativ groß war.Den Satz mit der Gehirnerschütterung nahm ich mittlerweile ernster als vorhin. Vermutlich könnte ich gerade keiner Person sagen, welcher Weg in diesen Raum führt. Ich hatte vom Weg hierher nur mitbekommen, wie wir das Haus betraten und final diesen Raum erreichten. Tyler setzte mich auf einem Sofa ab, welches hier stand. Mit einem mitleidigen Blick sah er mich an und seufzte: ,,Ich bin dann mal los zum Alpha. Ich werde mich beeilen schnell wieder hier zu sein." Fast unmerklich hauchte er einen unschuldigen Kuss auf meine Stirn und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Kurz vor der Tür drehte er sich noch mal um, schenkte mir ein leichtes Lächeln und verließ schlussendlich den Raum.


Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now