Kapitel 113

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,,Meine Güte Sohn! Menschliche Familien stehen doch gar nicht so eng beisammen, wie die von Werwölfen.", sprach Tylers Vater selbstgefällig. 
,,Woher willst du das wissen? Mutter war zwar auch mal ein Mensch, doch hast du an sich keine Ahnung über Menschen." 
,,Und woher willst du das wissen?! Ich lebe schon lange genug auf dieser Welt um zu wissen wie Menschen ticken und ich habe dir ja auch schließlich alles wissenswerte über Menschen beigebracht."
,,Mach dich doch nicht lächerlich. Dein Umgang mit Menschen war schon immer grottig. Und komm mir jetzt nicht damit, dass sie das verdienen. Alle Menschen die heute leben haben nicht mal im Ansatz mehr was mit dem Krieg zu tun und ich verrate dir mal was, eine Gemeinsamkeit haben die Menschen damals und heute nämlich: der Großteil der Menschen hasst uns. Sieht uns als Unterdrücker, als Sklaventreiber. Wir lassen sie vom Geburt an dahin vegetieren bis zum Tod und sollten sie das, in ihren Augen, Pech haben die Gefährtin oder der Gefährte eines Werwolfs zu sein, reißen wir sie aus ihren Familien und verbieten jeden Kontakt. Wir sind einfach unnötig grausam zu ihnen, obwohl sie nichts verbrochen habe. Es ist ja anscheinend sogar völlig egal, dass sie am Leben sind und man kann sie daher einfach so umbringen."  
,,Aber Sohn, dass was der Wolf getan hat ist nicht gegen die Regeln...", griff Tylers Vater wieder den Mörder meiner Schwester auf. 
,,Das ist mir egal! Ich bin hier der Alpha und auch du hast auf mich zu hören. Lass dir eins gesagt sein und vergiss das nie wieder: Ich mache die Regeln! Und wenn ich entscheide, dass die Regeln sich ändern, ändern sie sich." 
,,Aber du kannst jemanden doch nicht für etwas verurteilen, dass vor Aufstellung der Regel geschah." 
,,Oh glaub mir, dass kann ich. Das konnte der letzte Alpha nämlich auch. Er hat auch massenweise Menschen nach dem Krieg bestrafen lassen für Dinge, die davor passiert sind."
,,Aber die Menschen haben diesen Planeten fast in den Ruin getrieben!" 
,,Und der Werwolf hat einen Menschen umgebracht! Mord bleibt Mord und dieser ist einfach nur begangen worden um einen Menschen zu quälen. Meine Meinung, ganz zu schweigen von meinem Urteil, wirst du nicht mehr ändern können. Und ich an deiner Stelle würde jetzt gehen und nie wieder uneingeladen mein Territorium betreten. Schließlich hast du die Frechheit hier einfach aufzutauchen während meine Gefährtin trauert."
,,Sohn, deine Gefährtin..."
,,HALT DEN MUNd! Und erzähl mir nichts was offensichtlich ist wie, 'sie ist ja nur ein Mensch'! Ja, sie ist ein Mensch und der Zusatz 'nur' ist mehr als nur herablassend meiner Gefährtin gegenüber. Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben. Weit wichtiger als du oder Mutter. Ich liebe sie nicht nur, ich vergöttere sie!"

Tyler wandte sich von seinem Vater ab und mir zu. ,,Wollen wir rein? Ich muss noch ins Büro, aber du kannst gerne mitkommen. Wenn du willst, können wir dir auch noch einen Snack oder was Süßes besorgen.", liebevoll lächelte er mich an. Man könnte glatt vergessen, dass er seinen Vater nicht nur angebrüllt, sonder aller Werwolf-Manier auch noch bedrohlich angeknurrt hat. Dieser hatte währenddessen auch nicht so sonderlich begeistert ausgesehen, doch schien er es sich nicht zu trauen hier seinen Sohn ebenfalls anzuknurren. 
Besorgt griff Tyler nach meinen Händen. ,,Hey, ist alles okay?" 
Ziemlich fertig mit den Nerven sah ich ihm in die Augen. 
,,Ich werde für immer an deiner Seite sein und ich weiß ich bin nicht der Perfekte Gefährte, aber ich werde die Welt für dich besser machen. Werwölfe haben dir so viel schreckliches angetan, doch ich werde dafür sorgen, dass solche schrecklichen Taten nicht nur verboten werden, sondern auch die Täter für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen werden."  

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now