Kapitel 124

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Mittlerweile hatte ich den Kreis fast erreicht und die Blicke aller Werwölfe lagen auf mir.
Beim besten Willen konnte ich nicht sagen wie viele Wölfe hier waren, da es einfach so viele waren.
Ich erreichte den Rand des Kreises und fing an durch die Menge an der Werwölfen zu gehen.
Okay, noch einmal tief durchatmen.
Was hatte Tyler noch mal gesagt?
In die Mitte des Kreises gehen und da hinknien. Dann kommt der Omega, also Milo, mahlt mir irgendein Zeichen ins Gesicht und dann kommt auch schon Tyler und wenigstens mit dem Biss wäre ich dann durch...
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, damit sie nicht so sehr zitterten.
Mit einem raschen Blick versuchte ich abzuschätzen, wo etwa die Mitte des Kreises war.
Ob es wohl wichtig war, dass ich ganz genau in der Mitte kniete?
Schließlich waren die hier anwesenden Werwölfe hier wirklich in einem nahezu perfekten Kreis angeordnet.
Als ich meinte in der Mitte zu sein, sah ich mich noch einen kurzen Moment um.
Ob es wohl relevant war, in welche Richting ich kniete?
Naja, jetzt war es auch egal.
Langsam kniete ich mich auf den Boden.
Tief atmete ich einmal ein und aus.
Kurz darauf stand auch schon Milo vor mir. 
Von so nahem hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.
Er trug seltsame Kleidung aus Pelz und Leder. Seine, seit dem Vollmond, rein weißen Augen starrten förmlich durch mich hindurch.
Es sah mich ja auch nicht, auch wenn er gabz genau zu wissen schien, wo ich war.
Ob Milo jedoch bewusst war, dass ich vor ihm stand bzw er mich erkannte, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
Er tunkte seine Finger in eine Schale voller Farbe, die ich zuvor nicht bemerkt hatte.
Während er irgendwelche zusammenhangslose Laute von sich gab, zeichnete er mir mit der überraschend dickflüssigen Paste eine Mondsichel auf die Stirn.
Hätte ich es aber nicht vorher gewusst, hätte ich das Zeichen wohl nicht erkannt.
Keine Sekunde später entfernte sich Milo jedoch schon von mir.
Gefühlt blinzelte ich nur einmal, da war Milo schon wieder komplett verschwunden.
Vielleicht war er auch einfach hinter mir, doch wagte ich es aktuell nicht mich einfach umzudrehen.
Daher starrte ich nur die Werwölfe an, die in meinem Blickfeld lagen.
Anhand dieser, konnte ich auch genau sagen, wann Tyler auftauchte, da sie allesamt ihren Kopf ehrfurchtsvoll senkten.
Mein Herz schlug gerade vermutlich zehn mal schneller als es normal gewesen wäre.
Nach wenigen Sekunden konnte ich im Augenwinkel Tylers Wolfsgestalt ausmachen, der Stück für Stück immer weiter in mein Sichtfeld kam.
Es dauerte nicht lange, bis Tyler vor mir stand.
Er wirkte in diesem Moment so majestätisch, doch strahlten seine Augen, die direkt in meine sahen, komplette Ruhe aus.
Einen kurzen Moment herrschte absolute Stille. Nichtmal Vögel waren zu hören.
Fasziniert beobachtete ich wie Tylers Wolfsgestalt seinen Kopf in den Nacken legte und ein lautes heulen aus seinem Maul ertönte. 
Für wenige Augenblicke war nichts anderes zu hören. Doch nach und nach stimmten immer mehr Wölfe in das heulen ein.
Es war ein unglaublicher Lärm. Man könnte glatt glauben taub zu werden.
Ich war zu gefangen von diesem Augenblick, um zu realisieren was nun passieren würde.
Der Wolf trat auf mich zu. Seine Schnauze näherte sich immer mehr meinem Hals.
Erst jetzt wurde mir bewusst, was jetzt passierte.
Tylers Zähne durchdrangen meine Haut und fast schlagartig breitet sich von dieser Stelle ein furchtbarer Schmerz aus.
Panisch klammerte ich mich in Tylers Fell. Tränen liefen über meine Wangen, doch war ich unfähig sonst noch etwas zu tun.
Unter meinen Händen konnte ich fühlen, wie sich Tyler zurück verwandelte.
Sehen konnte ich es nicht wirklich, da meine Tränen mir die Sicht nahmen.

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Halli Hallo 🥰
Hier der nächste Teil der Lesewoche 😇
Hoffe er gefällt euch
LG 😊💜

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaDonde viven las historias. Descúbrelo ahora