Kapitel 108

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Glücklich lag ich in den Armen meiner Schwester. Es war ein irrsinnig schöner Moment. 
,,Lily, ich hab geglaubt ich sehe dich nie wieder. Ich verstehe das alles gerade nicht wirklich, aber es ist so schön dich wieder zu sehen. Kommst du wieder mit nach Hause? Wir könnten sicherlich unsere alte Wohnung wieder bekommen, die ist garantiert noch nicht wieder neu vergeben." 
Ich löste mich ein Stück von meiner Schwester und sah sie skeptisch an. War es nicht absolut offensichtlich warum ich nicht wieder mit ihr nach Hause konnte? Ich schüttelte den Kopf. Ich war schließlich die Gefährtin eines Werwolfes, dazu noch die eines Alphas. Eine Wahl hatte ich nicht wirklich, aber Tyler hatte sie ja eigentlich ja auch nicht. Für Werwölfe gab es ja einfach nur diese eine Gefährtin oder Gefährten. Es gab keine zweite Person auf der Welt, die sie je so lieben könnten. Und das Tyler mich mehr als nur 'mochte' war mehr als offensichtlich. Auch brauchte ich mir auch nicht mehr einreden, dass mir Tyler egal war, denn das war er nicht. Er hatte einen bedeutenden Teil in meinem Leben eingenommen. Tyler gab mir das Gefühl, für ihn das wichtigste auf der Welt zu sein und das gab mir ehrlich gesagt, vom Gefühl her, mehr, als viele andere Dinge. 
,,Aber Lily... was soll ich ohne dich machen? Du bist alles an Familie was ich habe und du weißt doch genau, wie die Menschen hier sind. Sie reden furchtbare Dinge über dich und meiden mich als hätte ich die Pest. Meist du nicht, dass es eine Möglichkeit gebe..." Doch sie schüttelte schon selbst den Kopf. Auch Maria war bewusst, dass es da nichts gab worum man verhandeln konnte. Ich könnte ja noch nicht mal sagen, ob wir uns noch mal wiedersehen würden. Zwar könnte ich mir vorstellen, dass Tyler es durchaus in die Wege leiten könnte. Doch war unser Rudel für das ständige hin und her Reisen einfach zu weit weg. Und da Tyler mich sicherlich nicht allein herkommen lassen würde, wäre es sicher früher oder später sein Rudel, welches auf die Barrikaden gehen würde. Der Alpha konnte doch schließlich nicht alle paar Wochen sein Rudel für gut drei Tage allein lassen, nur weil seine Gefährtin ihre Schwester vermisste. 
Nein, dass ging einfach nicht. 

Es klopfte an. Maria und ich drehten und zur Tür. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten stand Tyler in der Tür. ,,Ich hoffe ich störe nicht.", sagte er verschmitzt. Ich lächelte leicht, doch meine Schwester versteifte sich neben mir und drehte sich rasch von ihm weg. Erst war ich etwas irritiert, doch dann fiel es mir wieder ein. Ein Mensch der zu lange einen Werwolf ansah, bekam meist Probleme mit eben jenen. 
Mein Blick glitt wieder kurz zu Tyler, welcher nur die Augenbrauen verwundert hoch gezogen hatte, aber Maria sah nicht mehr in seine Richtung und sagte auch nichts mehr. Besorgt nahm ich ihre Hand. Sie musste sich ja an sich keine Gedanken machen, Tyler war nicht so ein Werwolf, der gerne Menschen aufmischte. 
Tyler kam ein paar Schritte in den Raum rein, schloss aber zuvor die Tür hinter sich. ,,Ich stelle mich glaub ich einmal vor. Ich heiße Tyler und bin der Gefährte von Lily.", hielt er es recht kurz, doch Maria sah immer noch nicht auf. 
,,Ich weiß, die Situation zwischen Menschen und Werwölfen ist nicht so einfach, aber glaub mir, ich tue dir nichts. Du bist schließlich die Schwester meiner Gefährtin und die würde mir wahrscheinlich den Kopf abreizen." 
Skeptisch sah ich ihn an. Als ob ich ihm den Kopf abreizen könnte, doch er zwinkerte mir nur zu. Meine Schwester bekam das aber nicht wirklich mit. Sie sah immer noch in eine andere Richtung.   

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu