Kapitel 129

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Es hatte seine Teit gedauert, doch nach einigen Versuchen geland es auch mir halbwegs sicheren Schrittes auf vier Pfoten durch den Wald zu gehen. Was ich jedoch total unterschätzt hatte war, wie anstrengend das ganze war. Nach nur kurzer Strecke war ich völlig am Ende. Meine Audauer war um ein vielfaches geringer, als die der anderen, doch schien es von denen niemand zu stören.
Tyler legt sich dann einfach zu mir und kuschelte mit mir. Das Rudel selbst ließ und dazu auch relativ in Ruhe, sie konnten sich vermutlich selber denken, dass ich jetzt ziemlich erschöpft war.
Angeschmiegt an Tylers Pelz schloss ich die Augen und entspannte mich.

,,Hey Lily, aufwachen."
Leise hatte Tyler dies in mein Ohr gemurmelt und strich über meinen Kopf.
Völlig übermüdet öffnete ich die Augen. Warum ließ er mich nicht einfach weiter schlafen?
,,Komm Lily, du musst dich auch noch zurück verwandeln, wenn du willst kannst du danach gleich wieder schlafen gehen."
Oh, stimmte!
Während Tyler als Mensch vor mir saß  lag ich hier immer noch in meiner Wolfsgestalt.
Ich hatte wohl tatsächlich den ganzen restlichen Vollmond verschlafen. Der Sonnenaufgang im Osten war schon gut zu erkennen, selbst hier zwischen den Bäumen.
Ein kurzer Blick in die Runde zeigte mir auch, dass das Rudel auch schon nicht mehr hier war.
Etwas unschlüssig sah ich Tyler wieder an. Wie verwandelte ich mich eigentlich zurück?
Er erkannte wohl mein Problem und sagte: ,,Konzentriere dich auf deine menschliche Gestalt, sobald die Verwandlung einsetzt geht es alles wie von selbst. Es ist auch viel einfacher sich in einen Menschen zu verwandeln, als in einen Wolf. Als Wolf ist deine Schmerztoleranz viel höher." 
Ich tat also was Tyler mir gesagt hatte, konzentrierte mich so gut ich konnte an meine menschliche Gestalt.
Es dauerte.
Nach wenigen Minuten wollte ich schon aufgeben, doch endlich setze das mir schon bekannte knacken ein.
Es tat weh, doch hatte Tyler recht. Der Unterschied zur ersten Verwandlung war gigantisch.
Doch als die Wandlung endlich zuende war, merkte ich auch was Tyler zuvor gemeint hatte mit dem schlimmsten Muskelkater meines Lebens.
Mir tat gefühlt jeder Muskel an meinem Körper weh.
Es war mir sogar fast egal, dass ich nackt war.
Bedecken konnte ich mich ja auch nicht, da ich gefühlt keine Muskel schmerzlos Regen konnte.
,,Komm, ich trag dich nach oben ins Bett."
Vorsichtig hob er mich hoch, ohne an irgendwelche intimen Stellen zu kommen und trug mich hoch.
In dem Moment jedoch als er mich hochhob, traf mich erneut sein Geruch.
Ich verstand wirklich nicht wie mir das vorher nicht auffallen konnte.
So gut es ging legte ich meinen Kopf gegen seine Brust.
,,Die Gefährtenbindung ist schön, nicht?
Glaub mir, wenn dein Muskelkater etwas abgeklungen ist wirst du die noch viel stärker spüren."
Ich dachte etwas über seine Worte nach.
Ja die Gefährtenbindung...
Irgendwie schön gerade.

Er brachte mich nach oben, legte mich vorsichtig ins Bett und deckte mich zu.
,,Ich hole eben noch etwas zu trinken für dich. Bin gleich wieder da."
Tyler verließ den Raum, aber irgendwas war ganz anders als sonst. Im Gegensatz zu sonst, wenn Tyler den Raum verließ, schien es als würde meine Seele in zwei gerissen.
Grundlos panisch starrte ich zur Tür.
Fragte mich insgeheim, ob Tyler je wieder kommen würde, auch wenn es eigentlich verrückt war so zu denken.
Ich war ehrlich erleichtert, als Tyler wieder in der Tür stand.
,,Hey, alles gut. Ich weiß, die Bindung ist gerade noch sehr neu und intensiv für dich. Aber ich komme immer wieder."
Er kam zu mir, stellte das Glas Wasser auf den Nachtschrank und streichelte meine Wange.
,,Tyler"
Wir beide waren wie erstarrt.
Das Wort hat absolut schief und krum geklungen, war aber klar erkennbar.
,H-Hast du gerade meinen Namen gesagt.", fragte Tyler mich mit weit aufgerissen Augen.
Unsicher nickte ich. Ja, ich konnte es selbst kaum glauben, aber ich habe seinen Namen gesagt... 

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😅 22 Uhr
Das letzte dann in diesem Buch, versprochen 😂

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now