Wolfsseele - Verliebt in einen Alpha

Kapitel 61

,,Möchtest du zurück in unsere Unterkunft oder hierbleiben?", fragte mich Tyler nach einigen Minuten des Schweigens leise.
Ich überlegte was wohl besser wäre.
Eigentlich war ich ja hier um etwas Abstand von ihm zu haben, doch würde er mich sehr wahrscheinlich, jetzt nicht mehr alleine lassen.
Es war also viel mehr die Entscheidung ob wir hier im Rudelhaus, diesem riesigen Ungetüm eines Hauses, bleiben oder zurück gehen in die wesentliche kleinere Unterkunft.
Eigentlich war es keine wirklich Entscheidung. Mir waren diese riesigen Bauten einfach zu wider.

'Ich möchte nicht hierbleiben', schrieb ich auf den Zettel. Tyler nickte nur stand auf und zog mich ebenfalls mit einer Hand auf die Beine.
Doch ließ er es dabei nicht bleiben, sondern zog mich an seine Brust.
Überrascht sah ich ihn an.
,,Weist du, ich hatte mich unheimlich erschrocken als Jared mir eröffnete, das sein Zwilling dich ins Rudelhaus gebracht hatte und du nicht mehr da warst, wo ich dachte wo du warst.
Ich wollte nicht mal so lange weg bleiben. Wollte dir eigentlich nur etwas Zeit geben um eben in Ruhe Nachdenken zu können.
Nie hatte ich damit gerechnet, dass du wenn ich wieder kommen würde, du nicht mehr da bist.
Gleich nachdem er es mir gesagt hatte, habe ich mich auf den Weg zurück gemacht, aber du warst schon nicht mehr da.
Ich wollte sie dazu bringen mir zu sagen wo du dich aufhälst, doch sagte mir keiner ein Wort zu deinem Aufenthaltsort.
Einige lachten sogar über meine Panik, niemand nahm mich ernst ider gab mir sogar die Schuld. Dabei haben so einige von denen vermutlich das gleiche durchgemacht.
Es war wohl nur ihre Schadenfreude, doch traf es mich schon. Schließlich war ihnen allen da schon bekannt, dass ich ihr Alpha werden würde. Doch jetzt gerade gibt es nichts schöneres für mich, als dich hier und jetzt in meinen Armen zu haben."
Da war er wieder, der Tyler den ich kennen gelernt hatte. Der nett war und versuchte rücksichtsvoll mir gegenüber zu sein.
Hatte er es wirklich nicht selbst gemerkt, wie sehr er sich geändert hatte?
Irgendwie beunruhigte mich das schon ein Stück, doch wollte ich meine gute Laune, aufgrund der Aussicht meine Schwester wiederzusehen, nicht einfach verlieren und beschloss daher dieses Thema, wenigstens für heute, beiseite zu schieben.
,,Komm lass und endlich gehen, wir beide können sicherlich etwas schlaf vertragen." ,meinte Tyler und wollte mich aus dem Zimmer mitziehen, dich hielt ich ihn kurz auf.
Schließlich lagen immer noch der Zettel und der Stift im Raum. Diese beiden Sachen sind zum einen für mich praktisch und zum anderen war ich mir nicht sicher, ob es so gut wäre wenn andere jedenfalls meinen Teil unserer Konversation mitbekamen.
Ich konnte mir es eigentlich sogar ziemlich gut vorstellen, dass nicht jeder hier glücklich war, dass Tyler hier der Alpha werden würde. Wie auch?
Man konnte es ja nie allen recht machen.
Tyler ließ kurz meine Hand los, damit ich die Sachen holen konnte.
Als ich wieder auf ihn zu ging reichte er mir die Hand, die ich ergriff.
Er lächelte mich glücklich an und wir verließen zusammen das Zimmer.

Wir schafften es sogar, ohne uns zu verlaufen, das Rudelhaus zu verlassen, auch wenn ich, wenn ich meinen wagen Erinnerungen folgte, manchmal falsch abbiegen wollte. Doch Tyler schien einen ziemlichen Durchblick zu haben, wie dieses Gebäude aufgebaut war.
Draußen sah ich ihn dann zum wiederholten male verwirrt an. Warum konnte er das so gut?
Grinsend sah er mich an.
,,Willst du wissen warum ich mich so gut orientieren kann?", frage er und lachte leise.
Ich nickte jedoch nur.
Es konnte doch nicht sein, dass er den gleichen Weg zurück fand. Für den Weg zum Zimmer konnte ich es mir schon vorstellen, dass er meinem Geruch folgte, doch auch zurück?
Fragend tippte ich, meiner Vermutung folgend, auf meine Nase.
,,Oh, interessante Theorie, aber nicht ganz richtig. Ich habe ne Hausführung bekommen und ein Werolf verläuft sich niemals an Orten, wo wir schon mal waren. Wir haben einen bei weitem besseren Orientierungssinn als Menschen."
Was konnten Werwölfe denn bitte nicht besser als Menschen?