Kapitel 31

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Jedem Menschen, dem ich erzählen würde, was hier mit den anwesenden Werwölfen geschehen war, würde wohl denken ich habe komplett den Verstand verloren. Von Tyler war ich ja eine gewisse Sorge um mich fast gewöhnt, doch das hier war ein ganzes Stück absurder. Die fünf Werwölfe schienen glatt zu versuchen, mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Sie bemutterten mich fast schon.
Als der, der meine Füße in der Luft gehalten hat, sie endlich runter ließ, und ich endlich etwas bequemer lag, wuselten sie die ganze Zeit um mich herum. Sie besorgten Kissen, gleich fünf Stück auf einen Schlag, damit ich es bequemer hatte. Dazu kam auch noch eine zweite Decke hinzu. Und als ob das ja schon nicht genug war, brachten sie mir zig verschiedene Sachen zum Essen und Trinken. Es war quasi alles dabei, was man sich vorstellen konnte, darunter allein zehn sowohl Warm- wie auch Kaltgetränke. Ein kleiner Tisch, den sie von irgendwoher geholt hatten, bog sich ja schon fast unter der Last der Speisen, die darauf drapiert waren. Klein geschnittenes Obst, kleine Sandwichs, bei denen man sich sogar die Mühe gemacht hatte, die Brotkanten zu entfernen, eine Platte mit unterschiedlichen Sorten Käse und auch Süßigkeiten und kleine Gebäcke waren nur eine kleine Auswahl von den ganzen Köstlichkeiten. Ich fragte mich schon, woher die Werwölfe diese ganzen Sachen hatten. Zwar verließen immer wieder einer bis zwei von ihnen immer wieder den Raum, waren aber bei weitem nicht lange genug fort, um das alles selbst zu machen.
Zu bunt wurde es mir dann doch, als sie quasi versuchten mich zu füttern, indem sie mir die Sachen direkt vor den Mund hielten, so dass ich nur noch hätte abbeißen müssen. Schließlich war ich kein Kleinkind mehr, welches gefüttert werden musste, sondern eine fast erwachsene Frau mit zwei gesunden Händen. Die Jungs wirkten ziemlich irritiert, als ich mich von ihren Händen weg drehte und versuchte mehr Abstand zwischen ihren Händen und meinem Mund zu bekommen.

Die Tür, die in den Raum führte, wurde geöffnet. Der Arzt, welcher mich behandelt hatte, stand im Türrahmen und blickte uns alle irritiert an. ,,Was macht ihr denn da?" Er kam weiter in den Raum hinein und schloss die Tür. ,,Ihr Intelligenzbestien wisst schon, dass ihr euch vor dem Mädchen wirklich zum Affen macht?", sagte er und verdrehte die Augen. ,,Aber... Wir...", wollte einer etwas sagen, doch brachte Jareds Zwilling ihn mit einem eisernen Blick zum Schweigen.
,,Wie geht es denn meiner Patientin?", fragte der Arzt und kam noch einige Schritte auf mich zu, ,,Hast du Kopfschmerzen? Schwindel? Übelkeit? Tut dein Hals noch weh?" Wie aus Reflex fasste ich mir an meinen Hals. ,,Halsschmerzen also," meinte der Arzt, ,,Jared besorg mal etwas Eis für Lily." Der Angesprochene stand auf, um sich auf den Weg zu machen, doch blieb er kurz vor der Tür stehen. ,,Ähm Luke?" ,,Was ist denn Jared?" ,,Was für Eis soll ich denn holen?" Der Arzt des Rudels sah mich an und verdrehte die Augen, danach wandte er seinem Zwilling zu. ,,An sich ist das egal, aber meinst du nicht auch Speiseeis würde sich anbieten, Bruderherz?", sagte Luke mit sarkastischem Unterton zu seinem Bruder. Dieser knurrte einmal hörbar, verließ aber den Raum.
Der Mundwinkel des Arztes zuckte, anscheinend belustigt, nach oben. Irritiert sah ich ihn an. Für mich klang das Knurren nicht gerade ungefährlich. Aber augenscheinlich nahm keiner der hier anwesenden Werwölfe dieses sonderlich ernst.
Der Arzt blickte mich wieder an, diesmal mit gerunzelter Stirn: ,,Du bist doch hoffentlich nicht Laktoseintolerant, oder?" Ich schüttelte verneinend den Kopf. ,,Gut, ich glaub hätte ich meinen Bruder nochmal losgeschickt, dir noch ein anderes Eis zu besorgen, wäre er noch auf mich losgegangen."



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Halli Hallo 😊

ich muss sagen, seit dem letzten Kapitel hat es sich gefühlt an Lesern verdoppelt 😅
Keine Ahnung wo ihr alle auf einmal herkommt, freue mich aber, das ihr hier seid 😊
Nehmt euch als Dank einen Keks 🍪😅

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt