Kapitel 49

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Tyler hatte mich zurück zu unserer Unterkunft getragen. Eigentlich schon etwas übertrieben, doch war ich mit meinen Gedanken ganz woanders und es kümmerte mich somit eher wenig.
Die Tränen liefen immer noch über meine Wangen, der Film meiner Erinnerungen in meinem Kopf fand einfach kein Ende.
,,Ach Lily..." Der Film in meinem Kopf fand endlich ein Ende. Verwirrt merkte ich, dass wir mittlerweile schon in der Hütte waren.
Tyler hatte mich wohl auf das Bett gelegt. Er selbst saß an der Bettkante. Seine linke Hand hielt meine umschlossen und seine rechte Hand strich abwechselnd über meine Wangen, um die Tränen zu entfernen.
Voller Sorge musterte er mein Gesicht.
,,Es war zu viel für dich, oder? Die Erzählungen von Sofia? Hatte es denn viel mit deiner Vergangenheit zu tun? Ich meine, ihr seid schließlich in verschiedenen Städten aufgewachsen."
Ich nickte erst, schüttelte dann aber den Kopf. Viele Aspekte waren wirklich nahezu gleich, was aber wohl eher daran lag, dass wir beide Menschen waren. Aber wenn man es aus der rein menschlichen Perspektive betrachtete, waren Sofia und ich ganz und gar anders aufgewachsen.

,,Es ist also etwas komplizierter?" Ich nickte. Tyler schwieg und schien gerade wirklich intensiv nachzudenken. ,,Weißt du, hier sind wir zwar ziemlich weit weg von deiner Heimat, aber wenn der Alpha sich endlich entscheidet, wie und wo wir endlich leben können, und es näher an deiner Heimat ist, könnten wir ja mal inoffiziell dort vorbei schauen. Es ist zwar an sich nicht erlaubt, da sich die Gefährten von Werwölfen an das Rudel gewöhnen sollen und ihr altes Leben hinter sich lassen sollen, doch sehe ich es immer wieder, und auch bei dir, wie sehr es Menschen quält. Sicherlich verstehe ich den Gedanken der anderen Werwölfe dahinter, sie wollen ja ein gemeinsames Leben mit der Person, aber geringfügiger Kontakt sollte, in meinen Augen, schon drin sein. Uns ist unsere Familie ja auch wichtig."
Tyler hatte mittlerweile mit dem Streicheln meiner Wangen aufgehört und mit seiner rechten Hand auch meine andere Hand umfasst. Es war schön zu hören, dass er es mir ermöglichen wollte, meine Familie, in dem Fall nur meine Schwester, wiederzusehen. Doch wusste ich an dieser Stelle wohl immer noch mehr als er. Wie hatte es mir die Luna erklärt: Tyler und ich standen in der Gunst des Rudels gerade oben. Der andere angehende Alpha hatte sich sicherlich mit der Überdosis bei seiner Gefährtin ins Aus geschossen und Sofias Gefährte war tot. So wie es also für mich aussah, würde Tyler hier den Posten des Alphas übernehmen und Tyler selbst hatte ja gesagt, dass wir hier, wo auch immer dieses hier nun war, wir weit weg von meiner Heimatstadt waren.
Ich wollte Tyler für seine lieben Worte eigentlich ein ehrliches Lächeln schenken, doch fühlte es sich schon gequält an und laut seinem Blick war es auch für ihn als solches erkennbar.

,,Ich verstehe nicht ganz... Ich weiß die Wahrscheinlichkeit steht nicht ganz auf unserer Seite, aber es ist doch immerhin eine kleine Chance, oder nicht?" Ich fühlte, wie mir erneut die Tränen in die Augen stiegen, als ich verneinend den Kopf schüttelte. ,,Wie, nein?" Man sah es Tyler im Gesicht an, als ihm der entscheidende Gedanke kam: ,,Du hast raus bekommen, warum wir hier sind?" Ich nickte. ,,Meinst du, die Werwölfe hier im Rudel wissen den Grund auch?" Wieder nickte ich, verstand nur den Anlass dieser Frage nicht ganz. ,,Bist du dir ganz sicher, dass sie es alle wissen?" Erneut nickte ich, wunderte mich aber nur noch mehr über seine Fragen. Aber ich war mir sicher, dass alle Werwölfe den Grund unserer Anwesenheit kannten. Wie sonst sollte die Luna wissen, bei wem die Gunst des Rudels lag, wenn sie sich nicht offen darüber unterhalten hatten?


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Hey 😁
Entschuldigt, dass das Kapitel heute so spät kommt😅
Mein Gehirn hat beschlossen, dass ich erst Entwurf Nummer 27 für eine Geschichte anfangen musste, bevor ich hier weiter machen konnte 🙄🤣
LG

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now