Kapitel 45

8.7K 336 11
                                    

Mittlerweile hatte ich sogar Zeit gehabt ein wenig über die Worte der Luna nachzudenken. Der Alpha hatte Tyler wieder zu einem Gespräch genötigt, auf das er, seiner Aussage nach, überhaupt keine Lust hatte nach dem ganzen Ärger bisher heute.

Ich saß mit den beiden anderen Menschenmädchen in einem Raum. Der Tisch vor uns war mit feinem Geschirr gedeckt und vor uns allen stand eine Tasse Tee. Aber niemand von uns trank einen Schluck. Die Brünette war unglaublich bleich um die Nase herum und starrte ins nichts, die Schwarzhaarige hingegen, die ich zum ersten Mal meines Wissens völlig wach sah, zitterte so stark, dass man ihre Zähne klappern hören konnte.
Warum man uns hier so nun zusammengesetzt hatte, erschloss sich mir nicht ganz, aber nun waren wir halt hier.

Unsicher sah ich von der einen zur anderen und entschied mich, vielleicht mal zu gucken ob ich der Schwarzhaarigen vielleicht irgendwie helfen konnte. Zu meiner Verwunderung fand ich in dem Raum, den ich eher als eine Art kleines Esszimmer beschrieben hätte, in der Ecke auf einem Beistelltisch eine Wolldecke. Ich nahm diese und bewegte mich vorsichtig auf das Mädchen zu. Obwohl ich es durch meine langsamen Bewegungen eigentlich verhindern wollte, erschreckte sie sich stark, als ich neben ihr stand. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Pupille unnormal groß. Ihre Arme, die durch ihr Shirt nur bis zu den Ellbogen bedeckt waren, hatte sie schützend vor sich erhoben, jedoch waren sie übersät von dutzenden kleinen blauen Flecken.

Ich musste gar nicht lange überlegen, woher diese wohl stammen. Bei dem Abendessen in diesem großen Saal hatte ich schließlich mitbekommen, dass ihr Gefährte sie betäubte, um sie ruhig zu stellen. Vermutlich wehrte sie sich auch gegen ihn und so kamen nur noch mehr Blutergüsse zustande.

Immer noch starrte sie mich, fast schon panisch, an. Wirkte wie ein verletztes Tier, welches sein Ende kommen sah. Möglichst ohne schnelle Bewegungen zu machen, legte ich ihr die Decke um die Schultern.

Sie schien im ersten Moment verwirrt, doch merkte dann wohl, dass ich ihr nichts Böses wollte. Immer noch höchst angespannt, zog sie die Decke enger um ihren Körper. Ich lächelte sie leicht an, bemüht, sie nicht weiter zu verschrecken. Ihre Pupillen bleiben jedoch immer noch so stark geweitet und auch das Zittern nahm kein Ende. Das Mädchen schniefte und eine Träne lief über ihre Wange. Dieser folgten weitere, bis sie herzzerreißend schluchzte und weinte.

Auch die Brünette schien endlich mit ihren Gedanken in der Realität angekommen zu sein und stand plötzlich neben mir. ,,Was hat sie?", fragte sie mich, doch konnte ich nichts anderes tun, als mit den Schultern zu zucken. Schließlich wusste ich selbst nicht, warum sie gerade in diesem Zustand war. ,,Sollten wir vielleicht einen Arzt holen?", fragte sie mich mit leiser, besorgter Stimme.

Bevor ich jedoch in der Lage war zu nicken fiel mir auf, dass unser Gegenüber auf dem Stuhl schwankte. Im letzten Moment konnte ich noch nach ihren einem Arm greifen, bevor sie vom Stuhl kippte und verhinderte gerade noch so, dass sie mit dem Kopf auf dem Holzboden aufschlug. Mithilfe des anderen Mädchens legte ich, die nun Bewusstlose, vorsichtig auf den Boden.

,,Oh Gott! Was machen wir den nun?", die erschrockene Brünette fasste sich an die Stirn und schien einen kurzen Augenblick zu überlegen. ,,Okay, wir brauchen Hilfe..." Sie sah kurz zu mir, ich nickte. ,, Dann... Dann... suche ich jemanden und du passt hier auf sie auf?", fragte sie mich. Wieder nickte ich. Ich selbst hatte mich ziemlich erschrocken und schaute zu der Schwarzhaarigen, die zwar immer noch nicht wach war, aber jedenfalls erkennbar atmete. Während das andere Mädchen also nun nach draußen lief, kniete ich mich neben die Bewusstlose und versuchte, sie irgendwie zu wecken, doch nichts half.

Es dauerte jedoch keine dreißig Sekunden, bis die Brünette mit einem Werwolf im Raum stand, der schockiert auf die Bewusstlose starrte. ,,Verdammt!", fluchte er: ,,Ihr beiden bleibt hier! Ich hole den Rudelarzt!" Schon war er wieder aus dem Raum raus gestürmt. Das Mädchen stand dagegen immer noch wie angewurzelt neben der Tür und raufte sich die Haare. Verunsichert, was sie jetzt tun sollte, sah sie mich an, doch konnte ich ihren Blick nur erwidern. Ich wusste beim besten Willen gerade selber nicht, was ich tun sollte.

_________________________
Tadaaa 😄
Teil Nr. 2

Der nächste kommt um 19:15 Uhr (ja ich weiß komisch Uhrzeit😅 aber ich muss noch Abendessen machen, daher kommt der 4  Teil auch etwas später😅)

Okay Wattpad spinnt 😅 ich habe es pünktlich veröffentlicht aber Wattpad gibt keine Mitteilung 🙁

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now