Kapitel 101

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,,Bereit?", fragte mich Tyler leise, ich schüttelte verneinend den Kopf. Ich war garantiert nicht bereit. ,,Ich auch nicht.", flüsterte er zu mir zurück. 
Wir, beziehungsweise Tyler, hatten nach einiger Zeit beschlossen nach unten zu gehen um etwas zu Essen. Es war, nach der vergangenen Vollmondnacht, der erste 'Auftritt' vom neuen Alpha in seinem Rudel und ich als seine Gefährtin musste da halt mit. 
Dazu kam ja nun noch dazu, dass wir ja ab jetzt den Platz vorne am Alphat8sch hätten.
An diesem würden wir auch so ziemlich allein sitzen, da ja Jared, als Beta, dort auch seinen Platz hätte, jedoch immer noch bei seiner Gefährtin wachte.
Tyler atmete doch einmal tief durch, griff mit einer Hand die meine und stieß mit der anderen die Tür auf. Auf der anderen Seite der Tür, war es auf einen Schlag totenstill. Es war irgendwie ganz anders als zu Zeiten des alten Alphas. 
Würde es jetzt jedes Mal so sein? Oder war es nur dieses eine Mal so? 
Ich war einfach verdammt unsicher und beobachtete daher Tyler. Er hatten einen Schritt in den Raum getan, blieb dort aber erstmal stehen. Sein Blick schien durch den Raum zu schweifen. Die Anwesenden Werwölfe hatte allesamt den Kopf gesenkt. 
,,Weitermachen.", sagte Tyler nur schlicht nach wenigen Sekunden und zog mich hinter sich her in den Raum. Mit festen Schritten ging er in Richtung des Alphatisches, während ich Mühe hatte nicht zu stolpern. Und das lag eher weniger daran, dass Tyler so schnell war sondern eher daran, dass ich mich verunsichert fühlte, da ich Dutzende Augenpaare auf mir fühlte.
Zwar kannte ich viele von ihnen durchs sehen, doch waren sie zumeist doch Fremde für mich.
Auf den ersten Blick konnte ich auch niemanden erkennen, mit dem ich schon näher Kontakt hatte.
Nun ja, dass waren ja auch nicht all zu viele und da ja das alte Alpha- und Betapaar nun weg waren, sind es nun ja auch noch mal vier Personen weniger geworden.

Wir erreichten den Platz vorne. Tyler zog mir den Stuhl zurück, so dass ich mich setzen konnte.
Vor uns der Tisch war fein eingedeckt. Tischdecke, Teller mit Goldrand und Stoffservietten, diese natürlich kunstvoll drapiert.
Dann sah ich endlich auch eine Person  die ich schon mal gesehen habe.
Die Haushälterin des Rudels stellte mit einigen anderen ein halber Dutzend Schalen und Schüsseln auf den Tisch. Darin dampfte verschiedene Speisen vor sich hin.
,,Und Lily? Was möchtest du essen?"
Etwas überfordert sah ich auf den Tisch. Eigentlich wäre mir auch gerade mehr nach Frühstück gewesen.
Doch um mich herum standen nur deftige Sachen mit unmengen an Fleisch.
Tyler merkte wohl, dass ich mich nicht entscheiden konnte und entschied einfach für mich, was mir auch ganz recht war.
,,Das Küchenteam hier kann echt gut kochen oder?", fragte mich Tyler dabei nebenbei.
Ich nickte einfach mal.
Kochen konnten die hier wirklich echt gut.
Ich selbst konnte es ja leider gar nicht. Wir Menschen wurden ja in großen Speisesälen mit Essen versorgt und daher musste ja nicht jeder kochen können.

Wir aßen schon einige Zeit, als mir auffiel, dass die Tür zum Saal wieder aufging.
Durch die Tür kam Milo herein. Er wirkte unorientiert  und schien sich nicht wirklich zurecht zu finden.
Als sein Blick kurz in unsere Richtung schweife erschrak ich mich.
Selbst auf die Distanz, die ja wirklich schon ein paar Meter betrug, konnte ich ganz klar erkennen, dass etwas gabz anders war.
Seine Augen waren weiß. Weder Pupille noch Regenbogenhaut konnte man ausmachen. Es war einfach komplett weiß. Vergleichbar mit einem Blatt Papier.
Es sah absolut verstörend aus. Wie die Augen eines Monsters aus meinen schlimmsten Alpträumen.

Wolfsseele - Verliebt in einen AlphaWhere stories live. Discover now