166 - stronger

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Wir blieben an diesem Tag noch knapp drei Stunden bei James, gingen noch einmal die Verträge durch und alles, was in den letzten Monaten und Jahren passiert war. Teilweise schmerzten die Erinnerungen, aber es war auch schön zu wissen, dass sie der Vergangenheit angehörten. Nachdem wir erfahren hatten, dass nun auch Simon wohl irgendwas zu planen schien, gingen wir alle möglichen Szenarien durch, die wir uns vorstellen konnten. Einige waren gerade zu lachhaft, andere zerrten wirklich an unseren Kräften und wir konnten nur hoffen, dass nichts davon eintreten würde. Zum Glück war der Zusammenhalt von Louis und mir sehr stark und unsere Hoffnung und unser Mut genauso. Wir ließen uns nicht unterkriegen und erst recht nicht länger herumschubsen.

An dem Tag, an dem Louis mich live auf der Bühne geküsst hatte, hatten wir unseren ersten Fuß in die Freiheit gestellt und nun sollte endlich der zweite folgen. Die Verträge, die wir unterschrieben hatten, waren schon lange nichtig, so oft wie wir sie mittlerweile gebrochen hatten. In den meisten Punkten sind die Verträge wahrscheinlich nicht einmal rechtens gewesen, aber um sie und Simon endgültig loszuwerden, muss der Schritt in die Öffentlichkeit erfolgen. Und wir wollten die Menschen warnen, die vielleicht dabei waren, bei Simon einen Vertrag zu unterschreiben oder vielleicht sogar schon bei ihm unter Vertrag standen, damit sie nicht länger auf ihn hereinfallen würden.

Sobald wir zurück bei Louis Anwesen waren, er nannte es die ganze Zeit unser Zuhause, was mir ein wohliges Gefühl im Bauch bescherte, bestellten wir Abendessen für uns fünf. Liam, Niall und Zayn kamen auch wenig später aus dem Tonstudio zurück und als das Essen geliefert wurde, nahm Niall es an der Tür entgegen, damit bis morgen weiterhin nichts an die Öffentlichkeit dringen würde. Momentan konnte man wahrscheinlich nicht einmal dem Pizzaboten vertrauen. Bisher hatten wir das Versteckspiel so gut gemeistert, bisher lag die Macht immer noch bei uns zu entscheiden, wann etwas veröffentlicht wird und darüber war ich äußerst froh. Ich freute mich schon sehr darauf, mit all den Lügen aufzuräumen, die in den letzten Monaten über Louis und mich verbreitet wurden. Ich wollte endlich die Erleichterung spüren, wenn Louis und ich klarstellen würden, wie es tatsächlich mit unserer Vergangenheit aussah und wie wir in der Gegenwart wieder zusammengefunden hatten.

Nachdem Abendessen, bei dem wir viel darüber erfahren hatten, wie es heute mit Zayns Album vorangegangen war, schalteten wir den Fernseher ein und waren nebenbei inkognito auf den sozialen Netzwerken unterwegs, um zu schauen, ob Simon noch mehr Lügen verbreitet hatte. Wir wollten sehen, wie sich die Gerüchte entwickelt hatten, worauf wir morgen während der Live Show vielleicht noch eingehen müssten und was allgemein gerade so los war. Vielleicht war das eine dumme Idee, sich mit so viel Negativität zu beschäftigen, aber wir mussten es tun, um alles zu wissen und auf alles vorbereitet zu sein. Mittlerweile hatten mehrere Klatschzeitschriften über das Treffen von Simon und der schwangeren Frau berichtet, die angeblich Louis Kind in sich trug. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln und fragte mich ehrlich, wie man auf die Idee kam, ein Baby in solch eine Situation miteinzubeziehen. Das bewies mir nur einmal mehr, wie skrupellos Simon war und das er dringend aufgehalten werden musste.

Ein weiterer Artikel, den ich im Internet fand, spekulierte darüber, ob etwas in meiner Vergangenheit vorgefallen war, was erklären könnte, wieso ich Louis nun stalken würde. Es war unglaublich seltsam, so etwas über sich selbst zu lesen, es tat mir im Herzen weh, dass es tatsächlich Leute gab, die das glaubten und daran wahrscheinlich sogar noch glauben würden, selbst wenn Louis und ich ihnen die Wahrheit auf den Präsentierteller legen würden. Einige Tweets und Instagramposts gingen noch weiter unter die Gürtellinie als sonst, Simons Plan schien in dem Sinne tatsächlich aufzugehen. Nun wo er sein ganzes Märchen greifbarer und damit für einige scheinbar wirklich glaubwürdiger gemacht hatte, glaubten sie tatsächlich, dass ich Louis und seiner rosigen Zukunft nur im Weg stand. Ich war das Monster, welches Louis Glück nicht akzeptieren wollte.

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt