163 - soon

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Als wir in Los Angeles landeten, wurde mir erst so richtig bewusst, was hier gerade alles geschah. Nicht nur, was alles auf dem Flug passiert war, sondern auch, was in unserem gesamten Leben passierte. Eine Veränderung jagte die nächste. Vor drei Wochen hatten Louis und ich beschlossen, Simon erst im neuen Jahr gegenüber zu treten. Wir wollten erst einmal all unsere Gefühle, Emotionen und Gedanken sortieren, nachdem sie sich seit Juni pausenlos überschlagen hatten und wir wirklich viel durchgemacht hatten. Außerdem wollten wir auch noch einmal die Verträge durchgehen, um kein Detail auszulassen, sobald es Simon an den Kragen ging. Und wir wollten einfach eine Pause, wir wollten ein Stück weit Normalität, unsere Beziehung in vollen Zügen genießen und das taten wir. Diese drei Wochen waren wunderschön, aber mittlerweile leider schon um und ich konnte nur hoffen, dass es in zwei Wochen zurück in London so weitergehen würde.

Louis und ich genossen unsere Beziehung natürlich auch weiterhin in Los Angeles, die Ereignisse im Flugzeug waren der beste Beweis dafür, aber ich konnte kaum glauben, dass das neue Jahr schon angebrochen war und unsere selbstgewählte Pause voller Ruhe, Entspannung und Normalität hier in Los Angeles zu Ende gehen würde. Auch wenn Louis mir an Weihnachten gesagt hatte, dass es hier ein paar Überraschungen für mich geben würde, der ausschlaggebende Grund, weshalb wir uns hier befanden, hing mit Simon zusammen. Deshalb war klar, dass wir hier unsere rosarote Blase verlassen müssten, beziehungsweise sie hoffentlich ein Teil unseres Lebens werden würde.

Zusätzlich gingen mir die Ereignisse aus dem Flugzeug nicht aus dem Kopf. Erst die Tatsache, dass wir nun Mitglieder im Mile High Club waren und dann das mit Louis Song. Der Titel lautete Always You, wie er mir verraten hatte und es war schon wohl etwas länger her, dass er ihn für mich geschrieben hatte, aber immer noch perfekt passte. Ich hatte zwar auch Songs für Louis geschrieben und ich wusste, dass er auch seinen Song A.M für mich geschrieben hatte, wie er mir in der vierten Woche von X-Factor anvertraut hatte, aber dennoch war es ein weiteres Mal ein überwältigendes Gefühl, dass Louis bei diesem Song tatsächlich die ganze Zeit an mich gedacht hatte. Er hatte auch schon ein paar weitere Songs geschrieben, die für ein neues Album sein sollten, welches das erste nach dem Tod seiner Mutter sein würde. All diese Songs wollte er mir aber zu einem späteren Zeitpunkt, wahrscheinlich erst wieder in London, zeigen und auch wenn ich sehr ungeduldig und voller Vorfreude war, ich wollte Louis seine Zeit geben.

Nachdem Louis und ich die meiste Zeit im Flugzeug gekuschelt, Musik gehört und geschlafen hatten, fuhr er uns nun alle zu seinem Haus in den Hollywood Hills. Auch Zayn hatte im Flieger die meiste Zeit an Liam gekuschelt geschlafen und als er wach geworden war, hatte Niall ihn ziemlich amüsiert direkt darüber aufgeklärt, was Louis und ich wortwörtlich getrieben hatten. In diesem Moment wäre ich wahrscheinlich am liebsten mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen, aber Louis hatte nur gegrinst, meine Hand genommen und irgendwie war diese Ruhe dann auch auf mich abgefärbt.

Damit wir überhaupt zu Louis Auto gelangen konnten, welches er auf einem Langzeit-Parkplatz in einem Parkhaus am Flughafen stehen gehabt hatte, hatte sein Bodyguard es zu dem Seiteneingang gebracht, durch den wir unbemerkt gegangen waren und so waren wir auch vor all den Paparazzi entkommen, die an jeder Ecke lauerten. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich mich nun in Amerika befand, in Los Angeles. In gewisser Hinsicht hatte es einen bitteren Beigeschmack, denn durch Louis damaligen Umzug hierher, hatten wir den Kontakt endgültig verloren, andererseits freute ich mich darauf, nun ein paar schönere und hoffentlich lebensverändernde Dinge hier zu erleben. Denn nun war ich hier an seiner Seite, wir beide waren voller Hoffnung und es konnte einfach nichts schief gehen.

Die Fahrt zu Louis Anwesen dauerte fast eine Stunde, der Verkehr war eine Katastrophe, aber dafür gab es an jeder Ecke etwas zu entdecken. Je mehr wir in Richtung Hollywood Hills gelangten, desto luxuriöser sah die Gegend aus, desto teurer wurden die Geschäfte und desto größer wurden die Häuser. Vor einer riesigen Villa machte Louis Halt, welche von einem hohen Zaun umringt war, um die Bewohner vor ungewünschten Blicken zu schützen. Das Tor öffnete sich und ich brauchte einen Moment, um tatsächlich zu realisieren, dass das hier Louis gehörte. Als er mir damals gesagt hatte, dass er mir irgendwann sein Zuhause in Los Angeles zeigen würde, hätte ich nicht mit solch einem riesigen Anwesen gerechnet. ,,Da wären wir", Louis stieg aus dem Auto und Zayn war der einzige, der ihm folgte und wohl schon einmal hier gewesen war, denn Liam, Niall und ich blieben kurzzeitig noch im Auto sitzen und mussten alles auf uns wirken lassen.

Louis lächelte mich an, als wir endlich aus dem Auto stiegen und hielt mir seine Hand hin, die ich sogleich ergriff. ,,Mein Zuhause hier hat vier Schlafzimmer und sechs Badezimmer, das heißt jeder von euch bekommt ein eigenes Schlafzimmer. Außer du Haz, du schläfst natürlich bei mir." ,,Ich hätte auch nichts anderes gewollt", gab ich schmunzelnd zurück und wir folgten Louis ins Innere, wo er uns herumführte. Ich fühlte mich, wie auf Ibiza, als wir im Judges House herumgeführt worden waren, beziehungsweise war es hier sogar noch beeindruckender. Alles war riesengroß und ich war mir sicher, dass ich mich die nächsten Tage noch so einige Male hier verlaufen würde.

Louis zeigte Liam, Niall und Zayn ihre jeweiligen Zimmer, wo sie sogleich ihre Koffer auspackten und am Ende waren es nur noch wir beide, die Louis Schlafzimmer betraten. ,,Und das hier ist unser kleines Reich", Louis stand hinter mir, sein Kinn lag auf meiner Schulter und höchstwahrscheinlich stand er auf Zehenspitzen, um das möglich zu machen. ,,Kleines Reich? Louis, das Zimmer hier ist fast größer als die Wohnung von Liam, Niall und mir", gab ich sprachlos zurück, blieb an Ort und Stelle stehen und sah mich um. Ein riesiges Bett stand direkt vor einer Fensterfront, welche einen einmaligen Blick auf Los Angeles bot. Genauso konnte man aber auch in den riesigen Garten gucken, wo ein Pool und ein Fußballtor Platz gefunden hatte. Außerdem schien es draußen auch eine Terasse zu geben, auf welcher man sich schön in die Sonne legen konnte.

Langsam setzte ich mich in Bewegung, musterte die Kommoden, das gemütliche Bett, den begehbaren Kleiderschrank und das Badezimmer mit einer Badewanne, in welche ich wahrscheinlich viermal passen könnte. Louis, der mir auf Schritt und Tritt gefolgt war, lächelte mich an. ,,Ich vergesse immer wieder, wie erfolgreich du bist", gestand ich, ,,es hört sich so dumm an, ich meine die ganze Welt kennt Louis Tomlinson, deine Musik war so oft in den Charts, du hast so viele Preise gewonnen und doch bist du mein kleiner Wuschelkopf, dem ich Geld für Kaugummis leihen musste. Das du dir mittlerweile all sowas hier leisten kannst, blende ich irgendwie aus." Ich legte meine Hände auf Louis Brust, er lächelte weiter und küsste mich kurz.

,,Zur Klarstellung, klein bin ich nicht, aber ich bin lieber dein Wuschelkopf, der sich kein Kaugummi leisten kann, als all das hier. Denn das hier hätte beinahe dafür gesorgt, dass ich dich auf ewig verloren hätte, weil ich dumm war und mich von Simon, dem Erfolg und dem Reichtum blenden lassen habe. Ehrlich gesagt denke ich mittlerweile selbst nicht so oft daran, was ich alles besitze. Mir ist es wichtiger, Menschen zu helfen, den Menschen, die ich liebe, nahe zu sein und dir ein bester und vor allem guter fester Freund zu sein, so wie ich es die letzten acht Jahre nicht sein konnte." Ich schniefte und umarmte Louis fest, welcher diese sofort erwiderte. Sein Kopf vergrub sich in meiner Halsbeuge, ich konnte seine Atmung in meinem Nacken spüren und lächelte überglücklich.

,,Schöner hättest du es nicht sagen können Lou. Du bist wirklich der beste feste Freund, dafür haben sich die vielen Jahre des stillen Verliebtseins doch gelohnt." Wir schenkten einander noch einen Kuss, bevor wir auch unsere Koffer auspackten und uns danach mit den anderen in Louis großem Wohnzimmer wiedertrafen, wo wir die weitere Planung unseres Aufenthalts hier besprechen wollten. Niall und Liam schwärmten unaufhörlich von der Villa und konnten, wie auch ich, immer noch nicht wirklich fassen, wie Louis sich das alles leisten konnte. Zayn wollte uns die Tage auch mal sein Zuhause zeigen, er wohnte nur ein paar Straßen weiter und wahrscheinlich würden Niall, Liam und ich dort den nächsten Schock erleben.

,,Also, wie sieht jetzt eigentlich die weitere Planung aus?", fragte ich dann, sah kurz in die Runde, bevor mein Blick bei Louis hängen blieb, der als einziges wirklich Ahnung von unserem Plan hatte. ,,Morgen wirst du meinen alten Freund kennenlernen und mit ihm werden wir noch einmal ganz genau alles besprechen. Und wenn alles glatt geht, dann werden wir schon voraussichtlich übermorgen an die Öffentlichkeit gehen und Simon auf ewig los sein. Dann weiß jeder endlich Bescheid und ich werde dich auf unser erstes richtiges Date ausführen können, ohne das wir uns verstecken müssen." ,,Das hört sich wunderschön an", ich verschränkte Louis Finger mit meinen und hauchte einen Kuss auf seinen Handrücken. Ich konnte kaum glauben, dass nach diesen drei Wochen Pause nun alles so schnell gehen sollte, aber es war ein befreiendes Gefühl. Wir fühlten uns sicher, wir waren vorbereitet und würden den Schritt wirklich wagen. Wirklich realisieren konnte ich es immer noch nicht, aber hunderte von Glücksgefühlen strömten durch meine Adern und ich wusste genau, dass es das Richtige war.

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Morgen wird Harry also Louis alten Freund kennenlernen und dann ist es bald schon soweit und sie werden an die Öffentlichkeit gehen..ob alles gut laufen wird? Oder wird Simon sich zur Wehr setzen? :(
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt