165 - james

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Sobald Louis den Namen des Mannes gesagt hatte, fiel mir wie Schuppen von den Augen, woher er mir bekannt vorkam. ,,James Corden? Hast du nicht irgendeine Sendung?", fragte ich, denn ich war mir fast sicher, ihn schon einmal im Fernsehen gesehen zu haben. ,,Genau, ich bin Host der Late Late Show. Aber lasst uns in mein Büro gehen und dort weiterreden, da ist es sicherer. Glaubt mir, manchmal bekommt der Flur Augen und Ohren." Louis nickte mir zu und gemeinsam folgten wir dem Mann, in welchem Louis wohl eine große Hoffnung sah. Langsam konnte auch ich mir vorstellen, wie er uns eine Hilfe sein sollte, aber da ich keine voreiligen Schlüsse ziehen wollte, würde ich abwarten, was ich gleich erfahren sollte.

,,So, da wären wir", James öffnete eine Tür und führte uns in einen Raum, in welchem sich ein Schreibtisch befand, zusätzlich dazu noch drei Stühle, ein gemütlich aussehendes Sofa und ein Sessel. Louis ließ sich auf den Sessel fallen, als wäre er schon ziemlich oft hier gewesen und zog mich gleich mit sich auf seinen Schoß. Überrascht gab ich einen seltsam Laut von mir, welcher Louis zum Lachen brachte. Es tat gut sich vor einer fremden Person nicht verstellen zu müssen, denn auch wenn James und Louis wohl alte Freunde waren, für mich war er ein neuer Bekannter und nicht darüber nachzudenken, ob ich Louis vor ihm nun näher kommen durfte oder nicht, tat gut. Genau so wollte ich mich nach dem morgigen Tag immer fühlen, einfach nur pudelwohl. James setzte sich auf das Sofa, hatte einen kleinen Notizblick in seinen Händen und lächelte uns an.

,,Also du bist Louis geheimnisvoller Freund, mit dem er in letzter Zeit alles geplant hat?", fragte ich neugierig, was James nicken ließ. ,,Ja, die Geheimnistuerei war meine Idee. Ich liebe einen großen Auftritt", antwortete er lachend und brachte sowohl Louis, als auch mich zum Grinsen. ,,Glaub mir, der ist dir gelungen. Und wie lange kennt ihr euch schon?", fragte ich weiter, machte es mir auf Louis Schoß gemütlich, während er unsere Hände miteinander verschränkte. ,,Ich glaube seit 2011. Simon hat uns damals tatsächlich einander vorgestellt und Louis und ich haben uns damals sofort gut verstanden. Ein Jahr später hat er mir anvertraut, was durch X-Factor und Simon in seinem Leben passiert ist, dass er seinen besten Freund verloren hat und auch wenn ich seitdem nichts mehr mit Simon zu tun haben wollte und alles versuchte habe, damit auch Louis sich von Simon löst, er brauchte wohl erst seinen besten Freund, die Liebe seines Lebens, seinen Grund zum Kämpfen zurück", erzählte James und strahlte uns glücklich an.

Ich konnte verstehen, weshalb Louis sich sofort gut mit ihm verstanden hatte. Er schien ein wirklich sympathischer und vertrauenswürdiger Mensch zu sein. Zusätzlich schien er sich auch ehrlich für Louis zu freuen, dass er sein Glück in mir gefunden hatte und wir zusammen waren. ,,Als du dann letztes Jahr vor mir auf der Bühne standest, habe ich bald darauf James angerufen und ihn immer wieder auf dem Laufenden gehalten. Deswegen war für mich sofort klar, dass er uns dabei helfen soll, die Wahrheit über Simon ans Licht zu bringen. Und ein Glück war für ihn auch sofort klar, dass er uns dabei helfen möchte", ergänzte Louis noch und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

,,Und wie soll diese Hilfe aussehen? Ich mein, nun wo ich weiß, wer du bist, kann ich es mir zwar vorstellen, aber mit Sicherheit weiß ich es noch nicht." Neugierig sah ich zwischen den beiden alten Freunden hin und her. ,,Normalerweise sind meine Shows aufgezeichnet und werden dann nach Mitternacht ausgestrahlt. Wie gesagt, normalerweise. Morgen werden wir Live sein, entweder mit oder ohne Publikum, wie es euch lieber ist und nicht nachts, sondern Abends um acht Uhr, wo viele Menschen vor dem Fernseher sitzen und hören werden, was ihr zu sagen habt. Wir haben alle Zeit der Welt morgen, wir können also über alles reden, was euch durch Simon angetan wurde. Auch wenn Louis und ich übers Telefon schon einige Stichpunkte aufgeschrieben haben, die definitiv erwähnt werden müssen", James hielt demonstrativ seinen kleinen Notizblick in die Luft, ,,in solch spontanen Situationen fällt einem meist natürlich noch mehr ein. Hab deshalb keine Scheu, irgendwas zu sagen. Viele Menschen sind jetzt schon auf eurer Seite, die anderen wollen wissen, was die Wahrheit ist, bevor sie sich für die falsche Seite entscheiden und wenn ihr morgen also von der Wahrheit berichtet, werden auch sie euch unterstützen."

,,Das ist wirklich unglaublich", brachte ich über die Lippen, als James mit seiner Erklärung geendet hatte. Strahlend sah ich Louis an und umarmte ihn fest. ,,Wir können nur gewinnen", hauchte ich in sein Ohr und wurde danach nur noch fester gedrückt. ,,James, wahrscheinlich hast du es schon gehört, aber Simon befindet sich mittlerweile auch in Los Angeles. Meinst du, das könnte irgendwelche negativen Auswirkungen haben?", fragte Louis, sobald wir unsere Umarmung etwas gelockert hatten. ,,Nein, das wird keinerlei Auswirkungen haben. Ich bin mir zwar sicher, dass es einige Menschen geben wird, die hören wollen, was Simon zu sagen hat, sobald ihr die Wahrheit ans Licht gebracht habt, aber er verbreitet auf den sozialen Medien ja schon genug Lügen und ich werde ihm sicher keine Plattform geben, um Märchen zu erzählen. Vor allem sobald man euch so innig und vor allem freiwillig zusammen sieht, werden Simons Worte nichtig werden."

Beruhigt atmete Louis aus und ich konnte mir vorstellen, welche Last in dieser Sekunde von ihm abfiel, dass Simon wirklich keine Gefahr mehr darstellte. Er hatte immer unheimlich viel Angst vor ihm gehabt, acht Jahre wurde er von ihm herumgeschubst und aufgrund von zu viel Angst hatte er es sich gefallen lassen. Er hatte sich nicht stark genug dafür gefühlt, gegen Simon anzukämpfen und immer geglaubt, dass er verlieren würde. Aber das war nun vorbei, Louis hatte sich gegen Simon erhoben und sich selbst bewiesen, dass er stark genug war, um zu gewinnen. Ich konnte nur erahnen, was für eine Erleichterung er verspüren musste, nach acht Jahren diese Last von seinen Schultern fallen zu spüren.

Ich wollte mich gerade bei James bedanken, für alles, was er getan hatte und noch für uns tun würde, als mein Handy klingelte. Ich entschuldigte mich, fischte es aus meiner Hosentasche und nahm den Anruf entgegen, als ich sah, dass es sich um Zayn handelte. ,,Zayn, was gibt es? Alles in Ordnung?" ,,Hey Harry, sind Louis und du gerade bei James? Würdest du mich vielleicht auf Lautsprecher stellen? Ich denke ihr alle drei solltet es hören." ,,Klar, moment." Ich nahm das Handy von meinem Ohr, stellte es auf Lautsprecher und gab Zayn Bescheid, dass wir alle ihn nun hören konnten. Das er darüber Bescheid wusste, dass es sich bei Louis altem Freund um James handelte, wunderte mich nicht sonderlich.

,,Es ist etwas passiert. Wir wollten gerade eine kleine Pause vom Aufnehmen der Songs machen und uns Kaffee holen, als mir plötzlich einer der Produzenten hier einen Online-Artikel der Sun unter die Nase gehalten hat. Er ist vor fünf Minuten veröffentlicht worden. Darin ist ein Bild von Simon und einer jungen Frau mit einem Babybauch, die hier in LA in einem Café sitzen. Im Artikel steht, dass Simon sich wohl mit dieser Frau getroffen hat, weil Louis noch zu viel Angst hat, in die Öffentlichkeit zu gehen und ich zitiere: Louis Tomlinson hat Angst davor, von seinem Stalker Harry Styles gefunden zu werden. Und diese schwangere Frau soll angeblich jene sein, die Louis während der kurzen Beziehungspause zwischen Eleanor und ihm und kurz vor dem Beginn der Live Shows von X-Factor, geschwängert haben soll."

Fassungslos sahen Louis und ich uns an. Simon schien zu erahnen, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb und Louis und ich irgendwas ausheckten, nun wo wir uns in Los Angeles befanden. Es schien als wolle er seine Wahrheit Realität werden lassen, bevor die tatsächliche Wahrheit ans Licht kommen könnte. ,,Ich hab nur darauf gewartet, dass sowas kommt", sagte James, ergriff als erster das Wort und befreite Louis und mich damit aus unserer Schockstarre. ,,Er versucht, seiner Geschichte etwas greifbares zu geben. Wenn eine schwangere Frau existiert, mit der Louis theoretisch etwas gehabt haben könnte, wird das für einige Menschen glaubwürdiger. Auch wenn wir natürlich wissen, dass das nicht stimmt. Wer weiß, was er sich noch einfallen lassen hat, mal abgesehen von dem Schwachsinn, Harry in den Medien als Stalker dastehen zu lassen."

Die beruhigend Aura, die Louis gerade noch umgeben hatte, war nun wieder vollkommen von ihm gewichen. Er war sichtlich angespannt und schien nervös. ,,Lou, was ist los?", fragte ich vorsichtig und wollte schon von seinem Schoß rutschen, um ihm etwas Freiraum zu geben, doch er zog mich nur noch enger an sich. ,,Er macht mich einfach so unglaublich wütend. Ich verstehe nicht, wieso er es nicht einfach gut sein lassen kann. Wieso muss er immer mehr Menschen mit hineinziehen? Und dir sowas antun?" ,,Ich kann dir die Frage nach dem Wieso leider auch nicht beantworten, aber Lou, du hast doch selber gesagt, morgen ist endlich alles vorbei." Kurz wirkte es, als würde Louis durch mich hindurch sehen, doch dann fokussierte er seinen Blick wieder auf mich und nickte, felsenfest überzeugt von seinen nächsten Worten. ,,Ja, morgen ist alles vorbei."

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Simon kann es scheinbar wirklich nicht lassen und macht es immer schlimmer..ist nur die Frage, ob es ihm am Ende was bringen wird. Meint ihr, es gibt Menschen, die seiner Aktion glauben? :( Oder wird der Auftritt von Harry und Louis in der Late Late Show die endgültige Freiheit bringen?😽
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt