135 - unwavering

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,,Harry", Ayda die mir für meinen ersten Song des heutigen Abends Feedback geben wollte, riss mich aus meinen Gedanken und Beobachtungen. Aber selbst jetzt konnte ich meinen Blick nicht wirklich von Louis lösen, in seinen Augen erkannte ich, dass er mein Lied verstanden hatte und es schien als würde ihm ein ganzer, wunderschöner Roman auf den Lippen liegen, den er mir vortragen wollte, aber gerade jetzt und in diesem Moment war das noch nicht möglich und dies machte uns beide wohl ein wenig fertig. Ich würde so gerne seine Gedanken dazu erfahren, ein ernst gemeintes Versprechen von ihm hören, das er für uns wirklich eine Zukunft sah, doch noch waren wir nicht so frei, das Louis so etwas tatsächlich in der Öffentlichkeit zu mir sagen könnte.

Also blickte ich zu Ayda, die mich stolz ansah, sie war von Beginn an auf meiner Seite gewesen, hatte mit Simon diskutiert, als er mal wieder seinen Hass verbreiten wollte und hatte mir, wenn auch unterbewusst, ein wenig Kraft zum Durchhalten geschenkt. ,,Harry", wiederholte sie ein weiteres Mal meinen Namen, ihr Lächeln wurde noch breiter, ,,dein Talent zum Songs schreiben, bewundere ich sehr, ich kann mir nicht erklären, wie du solch schöne Worte formulieren und gefühlvoll in einen Song bringen kannst, aber du kannst es und das ist was zählt. Und neben diesem Talent kannst du natürlich auch unglaublich gut singen. Man nimmt dir jedes Wort ab, die Liebe, das Glück, das Leid, den Schmerz und ich kann nur hoffen, dass du genauso weitermachst, denn dann sehe ich eine großartige Zukunft für dich."

Ich bedankte mich vom ganzen Herzen bei Ayda und sah dann zu Robbie, der ebenfalls ähnlich schöne Worte für mich fand. Er lobte mich für meinen Mut, neue Dinge auszuprobieren, eigene Songs zu performen, ohne professionelle Songwriter und er freute sich für mich, dass sich mein Mut bisher immer ausgezahlt hatte. Danach war Louis an der Reihe, ich atmete tief durch und sah ihn an. Dieses Mal wurde er nicht von Simon unterbrochen, dieses Mal konnte er mir tatsächlich Rückmeldung geben und auch wenn ich mir sicher war, dass sie zu unserem eigenen Schutz etwas kürzer ausfallen würde, ich war dennoch sehr gespannt auf seine Worte, denn sie bedeuteten mir am meisten.

,,Ich kann Ayda und Robbie nur zustimmen. Ich habe deine Entwicklung von Anfang an mitverfolgen dürfen und ich bin unheimlich stolz auf dich und das, was du geschafft hast. Du hast nie so richtig an dein Talent geglaubt, aber es war die beste Entscheidung deines Lebens, es bei X-Factor zu versuchen", Louis sah erst lächelnd zu mir und sah daraufhin provozierend zu Simon, der innerlich vor Wut zu kochen schien. Ganz langsam schien in seinem Kopf wohl anzukommen, dass wir nicht länger seine Marionetten sein wollten, das wir die Fäden durchschnitten und auch wenn er unseren Ausbruch verhindern wollte, es würde ihm nicht gelingen. ,,Ich hab nichts zu sagen", war das einzige, was Simon sagte, nachdem Dermot ihn um sein Feedback gebeten hatte und allein das war für mich schon ein minimaler Erfolg, wir waren weiterhin auf dem Weg in die richtige Richtung.

,,Alles klar, das war es von der ersten Runde unserer Kandidaten. Nun folgt eine kleine Werbepause und danach haben wir einen Gastauftritt von James Arthur und Anne-Marie, bevor unsere Kandidaten mit ihrem prominenten Duett-Partner auftreten werden. Ich hoffe, Sie alle können sich vor Spannung kaum noch halten. Wir sehen uns gleich wieder." Dermot ließ das Mikrophon sinken und seufzte erleichtert, die Kameramänner verließen für kurze Zeit ihre Kameras und ich wollte schnurstracks zu Liam, Niall und Louis' Schwestern laufen, doch sobald sie mich erkannten, zeigten sie auf den Backstagebereich. Ich stoppte und sah sie fragend an, bis mir in den Sinn kam, was ihr Plan war. Hier vor all den Zuschauern konnten wir uns unmöglich unterhalten, im Backstagebereich hatten wir viel mehr Privatsphäre, sodass ich ihnen zunickte und mich umdrehte.

Kurz darauf hatte ich den Backstagebereich erreicht, wo Zayn mich erst einmal mit einer dicken Umarmung begrüßte und auch Lottie, Fizzy, Phoebe, Daisy, Liam und Niall ließen nicht lange auf sich warten. Wir zogen uns in einen der Umkleideräume zurück, da wir zum ersten den ganzen Gang verstopft hatten und desweiteren konnte man sich hier noch besser unterhalten. ,,Ihr ahnt nicht, wie schön es ist, euch heute hier zu wissen", ich umarmte jede einzelne der vier Schwestern, bevor ich noch einmal in einer Gruppenumarmung erdrückt wurde. ,,Und rate mal, morgen werden wir auch hier sein, das ist schließlich der ganz große Tag", sagte Fizzy mit einem unglaublichen Strahlen im Gesicht, sodass ich sie gleich noch einmal umarmen musste. ,,Das ist toll, das ist wirklich toll. Ich hoffe euch gefiel der erste Song soweit", sagte ich ein wenig unsicher, doch wurde sofort beruhigt.

,,In unseren Augen hast du schon gewonnen", Lottie lächelte und drückte meine Hand, was auch mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ich hatte es gewusst, seit ich heute Morgen aufgewacht war, heute würde ein guter Tag werden. Während wir uns unterhielten und ich darüber aufgeklärt wurde, was Liam, Niall und Louis Schwestern sich so zu erzählen gehabt hatten, klopfte es plötzlich an der Tür und bevor jemand von uns reagieren konnte, öffnete sie sich. Als wir jedoch Louis erkannten, atmeten wir alle sofort erleichtert durch und redeten ausgelassen weiter. ,,Hey, ich möchte euch wirklich nicht stören, aber ich würde dich gerne unter vier Augen sprechen", sagte Louis zu mir, um uns herum wurde es still und ich nickte sofort. ,,Natürlich."

Alle verließen die Umkleide, bis auf Lottie, die noch kurz stehen blieb und mich etwas schuldbewusst anschaute. ,,Harry, es tut mir übrigens wirklich leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, als du mich gefragt hast, ob Louis einen Vertrag unterschrieben hat. Ich hab mich furchtbar gefühlt, dich anlügen zu müssen, aber ich habe es Louis versprochen und ich hoffe, du verstehst das." Bevor ich etwas sagte, nahm ich Lottie noch einmal in den Arm und drückte sie fest. ,,Ich bin dir nicht böse, denn wie du sagst, du hattest es Louis versprochen und an deiner Stelle hätte ich mich sicher auch angelogen. Also es ist alles gut, du musst dir keine Sorgen machen." Lottie seufzte erleichtert auf. ,,Da bin ich aber beruhigt. Ich lasse euch dann mal allein", Louis kleine Schwester lächelte ihm noch kurz zu, bevor sie dann als letzte die Umkleide verließ.

,,Harry, dein Song gerade eben, ich muss mit dir darüber sprechen", sagte Louis, sobald wir alleine waren und ließ mich ein wenig nervös werden. ,,Was ist denn damit?", fragte ich vorsichtig, rieb mir die Hände und ich hoffte, ich hatte die Zeichen auf der Bühne vorhin richtig gedeutet. ,,Ich möchte mich noch einmal dafür entschuldigen, dass du dich eine lange Zeit so gefühlt hast. Aber ich kann dir versichern, so musst du dich nie wieder fühlen. Das werde ich nicht zulassen, das hast du nicht verdient, hattest du schon beim ersten Mal nicht. Ich werde dich nicht wieder gehen lassen, ich werde dich nicht mehr allein lassen. Morgen wird all das Negative in unserem Leben vorbei sein, das verspreche ich dir", sagte Louis, schien dabei felsenfest von seinen Worten überzeugt.

Mit seinen Worten nahm er mir die Angst, die ich in meinem Song geäußert hatte, das beruhigte mich schon einmal unheimlich, denn ich glaubte ihm, doch ich wusste nicht, wie er sich wegen morgen so sicher sein konnte. Simon könnte sonst was für Pläne haben, Er könnte sonst was für Intrigen schmieden, aber Louis schien das nicht sonderlich zu beunruhigen. ,,Wie kannst du dir da so sicher sein Louis? Wie kannst du dir sicher sein, das wir morgen gegen Simon gewinnen? Das er uns nicht die Köpfe abhakt?" ,,Ich weiß es einfach Haz, du musst mir vertrauen. Vertraust du mir Harry?" Ich musste nicht überlegen, diese Frage könnte ich selbst im Schlaf beantworten. ,,Natürlich vertraue ich dir Louis, hab ich immer und werde ich immer."

,,Dann ist gut, gemeinsam werden wir das schaffen." Louis wirkte so sicher, dass es auf mich abfärbte und darüber beschweren tat ich mich sicher nicht, es half und gab mir ein gutes Gefühl. ,,Ja, das werden wir", murmelte ich und lächelte leicht. ,,Ich denke die Sendung geht gleich weiter, wir sind wahrscheinlich schon viel zu lange hier", sagte ich kurz darauf, ich könnte ewig hier mit Louis stehen und mich mit ihm unterhalten, aber das würde wohl noch bis übermorgen warten müssen. ,,Da hast du wohl leider Recht, aber sprechen wir uns nach der Sendung noch wieder?" Ich lächelte sofort und nickte. ,,Natürlich." Ich erhielt eine letzte Umarmung von Louis, durch die ich noch einmal einiges an Kraft für den nächsten Song tankte, bevor ich die Umkleide als erster verließ. Sobald heute Abend überstanden war, würde uns nur noch morgen im Weg stehen und dann hatten wir es hoffentlich endlich geschafft.

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Louis ist sich ziemlich sicher, dass das morgen alles glatt geht..hat er einen überaus ordentlichen Optimismus oder könnte es an seinem Plan liegen? Und als nächstes folgt der Auftritt von Harry und Zayn🌝
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt