62 - apprehension

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Das Gestichel, die blöden Sprüche, nichts davon wurde weniger. Jeder einzelne Kandidat, bis auf Brendan und Dalton, schien gegen mich. Keiner wollte mir glauben, dass Louis und ich nicht befreundet waren, für sie schienen die Beweise genug. Der Ire merkte, dass mir jeder Spruch ans Herz ging und brachte mich schleunigst rauf auf unser Zimmer, schloss die Tür ab, damit niemand uns belästigen konnte. ,,Harry, Louis wird das sicher richtig stellen, mach dir keine Sorgen", versuchte Brendan mich aufzumuntern und setzte sich neben mich auf mein Bett. ,,Du hast den Fernsehbeitrag doch gerade selbst gesehen und sicher werden sich darauf jetzt noch so einige melden, die glauben, Beweise zu haben. Ich mein es ist ja wahr, dass Louis und ich damals befreundet waren, aber deshalb hat er mich nicht weitergelassen. So eine Scheiße", entfuhr es mir und wütend schleuderte ich mein Kissen vom Bett, das für meinen Geschmack viel zu sanft auf dem Boden aufkam.

,,Ich hab auch keine Möglichkeit, Louis zu erreichen oder so, um nachzufragen, was er darüber denkt oder was das jetzt für mich bedeutet. Den Stempel werde ich nie wieder los und wenn alle glauben, das ich betrogen hätte, es wird doch auch niemand mehr für mich anrufen. Louis hatte von Anfang an Recht, es war so dumm, dass ich mich auf Ibiza verplappert habe. Logisch, das mir das jetzt zum Verhängnis wird. Ich hab es nicht anders verdient. Hätte ich, wie ich es eigentlich geplant hatte, mit Louis abgeschlossen, dann hätte ich das ganze Desaster jetzt nicht." Brendan seufzte kurz, dann nahm er mich einfach in den Arm und grübelte über seine nächsten Worte.

,,Louis wird sicherlich gerade schon einiges mit dem Sender klären, damit du dabei bleiben kannst, schließlich ist das nicht deine Schuld und es wäre doch unfair, wenn dir die schöne Vergangenheit jetzt zum Verhängnis wird. Du hast solch ein Talent und dir deinen Platz damit genauso verdient, wie alle anderen, egal was die sagen. Louis hat nur während der Six Chair Challenge und der Zeit auf Ibiza alleine entschieden, obwohl selbst da hat er sich ja noch mit Zayn und Nile beraten. Und es ist doch auch egal, ob du Anrufe bekommst oder nicht, also natürlich möchte ich nicht, dass du rausfliegst, ich brauch dich schließlich hier, aber erinnere dich an Louis Worte und was er zu Anthony gesagt hat. Es haben sich für jeden von uns schon Plattenfirmen interessiert und Louis kontaktiert. Eine Zukunft als Musiker ist dir sicher.

Und zusätzlich, sieh dich doch mal an, schau dich an und realisiere einmal, wie glücklich du bist, nicht mit Louis abgeschlossen zu haben. Auch wenn du mir nicht genau erzählen darfst, worüber ihr gesprochen habt, was ich vollkommen nachvollziehen kann, weil Louis das ja nicht möchte, du schienst alleine über den Fakt schon glücklich, überhaupt mal endlich richtig und vernünftig mit Louis gesprochen zu haben. Euer Ausflug nach Holmes Chapel, ich glaube ich hab noch nie einen Menschen so viel Lächeln sehen, wie dich danach. Louis würde all das nicht mitmachen, würde ihm nicht auch etwas an dir liegen, also sicher wird er sich nicht nur wegen der Klatschpresse plötzlich wieder von dir fernhalten. Ihr beide könnt nicht ändern, das ihr einmal befreundet wart und das nun wieder aufbauen wollt. Lasst euch das nicht von sowas kaputt machen."

Ich ließ mir Brendans Worte auf der Zunge zergehen, in der Hoffnung, das er Recht hatte, während ich mich weiter in seine Umarmung drückte. Selbst wenn Louis jetzt irgendwie mit dem Sender klären würde, dass ich in der Sendung bleiben darf, einige Menschen würden sicher trotzdem weiterhin glauben, dass ich betrogen hatte und nur deshalb soweit gekommen war. Das würde bedeuten, das weniger Menschen für mich anriefen und auch wenn Brendan Recht hatte und mir die Zukunft als Sänger eigentlich gesichert war, ich wollte trotzdem lieber noch etwas in der Sendung bleiben, allein weil ich mich Louis so viel näher fühlte. Denn wenn ich bei Louis war, war ich wirklich glücklich und ich wollte nicht, dass unser versuchter Weg bergauf schon wieder sein Ende fand. Und ich hoffte wirklich, dass Brendan Recht hatte und ich Louis schon wieder so viel bedeutete, dass er mich nicht nur wegen dieser Nachrichten und den Gerüchten schon fallen ließ.

,,Hättest du echt geglaubt, dass Harry ein Betrüger ist? Ich meine, singen kann er, aber damit macht er sich wirklich alles kaputt", ertönte eine Stimme vor unserer Tür, es war als würden sie absichtlich vor unserem Zimmer stehen bleiben, damit ich alles mitbekam. ,,Damit macht er sich nicht nur alles kaputt, damit wird auch sein wahres Gesicht gezeigt und das der liebe Charakter nur gespielt war." ,,Ja, ich hoffe so sehr, das Anthony wieder zurückkommt. Er hat sich den Platz immerhin fair ergattert", mischte sich noch eine dritte Stimme ein und Brendan wollte schon zur Tür stürmen und die davor stehenden zur Sau machen, doch ich hielt ihn zurück. ,,Ich kann ihnen nicht verübeln, dass sie so denken. Natürlich ist es ein wenig oberflächlich, gleich jeden Bericht aus der Klatschpresse zu glauben, aber für sie waren die Beweise wohl eindeutig."

,,Du sagst es, es ist oberflächlich und deshalb einfach nur falsch. Sie haben dir ja nicht einmal die Chance gegeben, dass du dich rechtfertigen kannst, obwohl du das alles hättest aufklären können." Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als erneut Stimmen vor der Tür ertönten. ,,Versteckt sich wie ein Feigling in seinem Zimmer und Brendan hat er wahrscheinlich auch von vorne bis hinten belogen, sonst würde er doch niemals zu ihm halten. So blöd ist er nicht." ,,Da stimme ich dir sowas von zu. Ich bin echt gespannt, was noch für Wahrheiten auf den Tisch kommen. Der arme Louis, Harry will sich sicher nur an ihm hochziehen und hat die Informationen wahrscheinlich selbst an die Presse verkauft. Hoffentlich muss er heute noch das Haus verlassen."

Ich schluckte schwer, auch wenn ich versuchen wollte, die blinde Wut der Kandidaten zu verstehen, diese Worte schmerzten so sehr im Herz, das es sich auf meinem Körper ausbreitete. Mein Magen schmerzte und meine Hände begannen zu zittern. ,,Ich glaube", begann ich zu murmeln, stand auf und hielt mich an dem Hochbett fest, ,,ich muss mal für kurze Zeit an die frische Luft." ,,Wo willst du denn hin? Da draußen steht sicher alles voller Fans und die sind sicher noch wütender als die Kandidaten hier drinne." ,,Dann nehme ich halt den Hinterausgang durch die Garage. Ich muss einfach kurz hieraus." Ich zwängte mich in einen schwarzen Hoodie, setzte mir eine Sonnenbrille auf, trotz sehr winterlicher Temperaturen und darüber zog ich eine dicke Jacke an. Mütze und Kapuze auf dem Kopf sollten mich so unkenntlich machen, wie nur irgendwie möglich.

,,Soll ich mitkommen?", fragte Brendan, wollte sich ebenfalls schon umziehen, doch dankend lehnte ich ab. ,,Ich denke, ich fahre nach Hause oder laufe einfach etwas durch die Gegend, um mit meinen Gedanken alleine zu sein." ,,Natürlich", Brendan drückte mich noch einmal fest, ,,schreib mir wenn irgendetwas ist. Ich bin hier für dich und lass mir von denen sicher nichts einreden." Ich atmete erleichtert aus und bedankte mich erneut. Der Ire begleitete mich noch bis zur Tür, die vom Haus so in die Garage führte. Ich kam mir auf dem Weg dahin vor wie ein Sündiger, jeder einzelne, an dem wir vorbeiliefen, blickte mich strafend an. Montag war unser einziger freier Tag und den hatte ich mir eindeutig anders vorgestellt. Ich dachte, das wir vielleicht nochmal mit Anthony hätten skypen können, nochmal über gestern quatschen und ob er schon etwas von irgendeinem Musikproduzenten gehört hatte, doch das konnte ich mir jetzt abschminken.

Von der Garage aus nahm ich auf leisen Sohlen die Hintertür und konnte so einfach an den Fans vorbeischleichen, die ihren Blick starr auf die Haustür gerichtet hatten. Und kaum hatte ich genügend Sicherheitsabstand zwischen mich und das X-Factor Haus gebracht, fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und rief mir mit diesem ein Taxi. Ich schrieb Niall, dass ich nach Hause kommen würde und seine sofortige Antwort lautete, dass er mich gerade fragen wollte, ob ich nach Hause kommen möchte und ob mich jemand abholen sollte. Daraufhin antwortete ich noch schnell, dass ich schon im Taxi saß, ehe ich mein Handy ausschaltete, dass durch die ganzen Benachrichtigungen auf den sozialen Medien schon wieder heiß lief. Ich war froh, dass die Taxifahrt nicht lange dauert, ich gab dem Fahrer noch etwas Trinkgeld und verschwand dann schnell in das Haus, in dem sich unsere Wohnung befand. Ich sprintete die Treppen förmlich hinauf, schloss die Haustür auf und wurde da schon von Niall, Zayn und Liam begrüßt, die mich sogleich in eine stärkende Umarmung zogen und meine Dämme damit zum einstürzen brachten.

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Harry ist sichtlich überfordert mit der Situation :( Was würdet ihr an seiner Stelle machen? Ob Niall, Zayn und Liam helfen können..?
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt