139 - reconciliation

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Mir ging es furchtbar. Ich fühlte mich wie im falschen Film, es fühlte sich nicht richtig an, wie eine verkehrte Welt, die es so gar nicht geben konnte. Nur kurz nachdem ich mich in Louis Arme geflüchtet und dort Schutz gefunden hatte, kam Anthony ebenfalls aus der Umkleide gestürmt, wollte sich weiter bei mir entschuldigen, aber Louis konnte natürlich eins und eins zusammenzählen und sich denken, das ich gerade sicher nicht mit Anthony reden wollte, weshalb er mich auch davor bewahrte. Stattdessen transportierte er mich möglichst unauffällig in sein Auto, sagte auf dem Weg dorthin Zayn Bescheid, welcher sich auch noch im Backstagebereich befand und mit Liam und Niall gleich ebenfalls zu Louis kommen wollte.

Das würde das erste richtige Zusammentreffen sein, bei dem wir fünf unter uns waren, seitdem Louis Liam und Niall versprochen hatte, mich nicht mehr zu verletzen, um gleich darauf sein Wort zu brechen. Auch wenn ich wusste, weshalb er das getan hatte und auch wenn wir nun alle wussten, dass er unter den Pflichten eines Vertrages gestanden hatte, seitdem hatten Niall, Liam und Louis sich nicht noch einmal aussprechen können, dabei musste wahrscheinlich genau das sein. Auch wenn ich Niall und Liam immer auf dem Laufenden gehalten hatte, sie mussten Louis Sicht wahrscheinlich noch einmal hören, um sie endgültig zu verstehen, damit sie ihre Skepsis ablegen konnten. Und ich fand es gut, wenn das noch vor dem Finale geschehen würde, noch bevor Louis und ich Simon besiegen würden, denn dann würde uns danach wirklich nichts mehr im Weg stehen und wir könnten in eine hoffentlich wunderbare Zukunft starten.

Außerdem merkte Louis, dass ich gerade, nach diesem Verrat von Anthony, J-Sol und Thomas, nicht nur allein ihn brauchte, sondern auch meine besten Freunde, die seit Jahren mit mir durch dick und dünn gingen und denen ich tatsächlich vertrauen konnte. ,,Möchtest du erzählen, was Anthony dir gesagt hat? Weshalb du so aufgelöst bist? Ich kann dich nicht weinen sehen", fragte Louis, sobald wir in seiner Villa angekommen waren. Die Autofahrt war nur davon geprägt gewesen, dass ich die ganze Zeit darüber nachgedacht hatte, wie ich so blöd gewesen sein konnte und nicht erkannt hatte, dass die Insider direkt vor meiner Nase gesessen hatten. Und dann hatte ich wieder geweint, weil ich mich so hintergangen und so blöd fühlte, ihnen überhaupt vertraut zu haben.

Zumindest war ich erleichtert, dass Dalton und Brendan nichts damit zu tun hatten. Es zeigte mir, dass nicht alle auf solch dämliche Gerüchte hörten und nicht alle aus Neid und Rache solch dumme Entscheidungen trafen. Aber im Endeffekt war auch das nur ein schwacher Trost, wenn ich überlegte, dass ich über Wochen hinweg Anthony, J-Sol und Thomas für alles die Daumen gedrückt hatte, das auch sie sich mir gegenüber normal verhalten hatten und dabei genau wussten, was sie mir hinter meinem Rücken eigentlich angetan hatten.

,,Anthony hat mir gestanden, das er, Thomas und J-Sol die Insider sind. Sie sind zur Presse gelaufen und haben herum erzählt, dass ich bei X-Factor nur so weit gekommen bin, weil wir befreundet sind, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht befreundet waren und das wussten sie auch. Ich habe ihnen über Wochen, über Monate hinweg vertraut und so haben sie mich hintergangen. Es tut einfach nur weh. Vor allem von Anthony hätte ich das nie erwartet. Aber auch von den anderen nicht, schließlich haben wir uns alle so gut verstanden. Ich habe sie wirklich für meine Freunde gehalten. Aber da war ihnen der Erfolg doch wichtiger, sie fanden es wichtiger, mich in der Öffentlichkeit fertig zu machen, nur damit Anthony vielleicht zu den Live Shows zurückkehren hätte können.

Und das erzählt er mir jetzt. Gerade hab ich alles einigermaßen verarbeitet und in eine hintere Schublade meiner Gedanken stopfen können und jetzt kommt alles wieder hoch. Ein Tag vor der großen Entscheidung, ein Tag vor unserem Auftritt. Machen sie das mit Absicht?" Mit Tränen in den Augen sah ich Louis an, der mich in den Arm nahm und mich festhielt. ,,Harry, das tut mir so leid. Ich weiß, das sie alle bei X-Factor für dich eine Hilfe waren, während ich dich nur mit Füßen getreten habe und das sie dir nun so in den Rücken gefallen sind, auch wenn man wusste, das es ein Vertrauter aus deinen Reihen sein muss, ist hart. Ich weiß wie das ist, in diesem Business kann man niemandem trauen. Aber es ist gut, dass du jetzt weißt, wer die Insider sind, damit weißt du, wem du nie wieder trauen darfst und das meine ich auch so, nie wieder.

Und warum er dir das jetzt erzählt hat, ist ganz einfach zu erklären. Entweder er fühlt sich wirklich schuldig und hat über den Zeitpunkt nicht nachgedacht oder er wollte sein Gewissen bereinigen, bevor du noch X-Factor gewinnst und er das nicht mehr kann." ,,Aber ich kann doch gar nicht gewinnen Lou." ,,Das weiß ich, aber Anthony weiß das nicht." Weinend schmiegte ich mich an Louis, es wurde in meinem Kopf immer deutlicher, was die drei da eigentlich getan hatten, was sie damit angerichtet hatten und das machte alles nur noch schlimmer. Es machte den Verrat schlimmer, ich fühlte mich hintergangen und als könnte ich nie wieder neuen Personen in meinem Leben trauen.

Louis hielt mich im Arm, er flüsterte mir immer wieder schöne Worte ins Ohr, wie schön er mich doch finden würde, wie gern er mich doch hätte und wie glücklich er ist, dass ich so durchgehalten habe, damit wir jetzt hier sein können. Dies tat er so lange, bis es an seiner Haustür klingelte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, rückte das Sofakissen hinter mir zurecht, damit ich es weiterhin gemütlich hatte und bald darauf kam er mit Liam, Niall und Zayn wieder, die mich allesamt besorgt musterten. Auch ihnen erzählte ich unter Tränen was los war, was Anthony mir offenbart hatte und wie ich mich jetzt fühlte. Dabei hatte Louis die ganze Zeit seine Hand auf meinem Oberschenkel, ich fühlte mich nie allein und bestätigt darin, wer meine Freunde waren.

Meine Freunde konnten nicht fassen, was Anthony, Thomas und J-Sol getan hatten. Sie wussten, dass ich damals schon nach Louis ganzen leeren Versprechungen lange Zeit über Vertrauensprobleme gehabt hatte, was nun alles nur noch hundert Mal schlimmer machte. ,,Okay Harry, aber weißt du, was das jetzt heißt? Weißt du was es bedeutet, das sie es dir kurz vor der Entscheidung gesagt haben?", fragte Niall mich nach meiner Erzählung und ließ mich mit dem Kopf schütteln, da ich nicht wusste, worauf er hinauswollte. ,,Es bedeutet, dass du sie morgen noch einmal richtig neidisch machen sollst. Du wirst morgen zusammen mit Louis vor einem Millionenpublikum singen, nicht sie, und auch wenn du nicht gewinnen kannst, hast du trotzdem etwas viel besseres erreicht. Du hast Louis zurück, du hast der Welt gezeigt was du kannst, was für ein toller Mensch du bist und du hast eine glorreiche Zukunft von dir. Das ist was zählt, das ist, worauf es ankommt. Zeig ihnen einfach nur, was sie verloren haben, weil sie sich so von ihrem Neid haben steuern lassen."

Der Ire umarmte mich und diese Umarmung erwiderte ich nur allzu gern. ,,Das werde ich tun. Ihr habt mich alle immer unterstützt und ich bin es euch schuldig, morgen alles zu geben. Ihr habt Recht, denn von dem Verrat darf ich mich nicht runterziehen lassen, auch wenn es tierisch schmerzt, morgen muss ich noch einmal alles geben." ,,Das ist gut Harry, das wollten wir hören", auch Liam umarmte mich und blickte dann zu Louis. ,,Louis, ich denke, wir müssen uns bei dir entschuldigen. Das mit dem Vertrag haben wir nicht gewusst, sonst hätten wir sicher anders gehandelt. Du hast Harry nur so weh getan und alles was wir wollten ist, ihn zu beschützen, weil er schon so viel durchgemacht hat. Aber es ist schön zu sehen, dass du nun für ihn da bist und er so aufblüht, wie seit acht Jahren nicht mehr. Gerade jetzt, weil das mit dem Insider auch noch herausgekommen ist, braucht er die Menschen um sich herum, denen er vertrauen kann und du bist einer von ihnen."

Ich war erleichtert, dass Liam das nun so sah, seine Meinung geändert hatte und auch Niall sah nicht mehr so aus, als würde er ihm den Kopf abreißen. ,,Ihr müsst euch für gar nichts entschuldigen, ich hätte genauso gehandelt wie ihr, um Harry zu schützen und ihr hättet vom Vertrag ja auch gar nichts wissen können. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Dafür wäre ich umso dankbarer, wenn ihr mir verzeiht und mir glaubt, dass ich nur das beste für Harry möchte", sagte Louis hoffnungsvoll und sah kurz zu mir, bevor er wieder seinen Blick zwischen Liam und Niall wechseln ließ. Diese sahen sich kurz an, dann fingen sie an, breit zu grinsen und umarmten Louis tatsächlich, weshalb mein Herz aufblühte. Nachdem, was gerade passiert war, war genau dies das, was ich brauchte. Meine wahren Freunde, um mich herum, denen ich vertrauen konnte und die mich unterstützen, egal, wie das morgen mit Simon ausgehen würde.

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Ein positives hat das ganze, Niall, Liam und Louis haben sich endgültig vertragen, nur schützt das wohl leider vor Simon auch nicht, ihm müssen sie sich stellen und wer weiß, wie das ausgehen wird..
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt