145 - love

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Noch einmal sah ich zu Liam, Niall und Zayn, dann ergriff Louis meine Hand und zog mich hinter sich her. Wir kletterten zurück auf die Bühne, wo Dalton immer noch dabei war, seinen Sieg zu verarbeiten und Interviews geben zu müssen. Ihm und Brendan lächelte ich kurz zu, dann rannte ich zusammen mit Louis quer über die Bühne, vorbei an Simon, der seinen Augen wahrscheinlich kaum trauen konnte, in den Backstagebereich. Dort wechselte ich so schnell wie ich nur irgendwie konnte meine Klamotten, zog das lästige Bühnenoutfit aus und war mit meinen eigenen Klamotten am Körper endlich wieder ich selbst. ,,Es wird sicher nicht leicht, gleich zu meinem Auto zu kommen, aber wir schaffen das, okay? Ich habe schließlich extra nicht weit weg geparkt. Wichtig ist nur, lass meine Hand nicht los, lass dich von niemandem aufhalten und fühle dich nicht verpflichtet, auf irgendetwas zu antworten, okay?"

Die ganze Situation war für mich ziemlich aufregend, für Louis war es wahrscheinlich leider trauriger Alltag sich vor allen möglichen Reportern und Paparazzi zu verstecken, aber gerade war das für uns wirklich ein Vorteil. ,,Okay", murmelte ich, mein Magen tat weh, so nervös war ich, aber auch mein Herz schlug mir bis zum Hals. Louis verlor derweil keine Zeit, aber auch ich fand das gut, ich wollte so schnell wie möglich bei ihm ankommen, um über alles zu reden. Nachdem was Louis zu Simon gesagt hatte und nachdem er mich noch ein weiteres Mal aus freien Stücken geküsst hatte, konnte ich mir zwar langsam ausmalen, woran ich bei Louis bin, dennoch wollte ich es auf jeden Fall noch einmal offiziell von ihm bestätigt bekommen. Und dann wollte ich natürlich auch wissen, wie es zwischen uns weitergeht und was wir mit der Öffentlichkeit anfangen. Ich hätte absolut kein Problem damit, ihnen einfach gar nichts zu sagen, es war schließlich privat, aber die Welt sollte erfahren, was Simon uns angetan hatte, jeder sollte die Wahrheit erfahren und die Gerüchte sollten endlich aus der Welt geschafft werden.

Louis drückte meine Hand fest, um sicherzugehen, das ich ihm nicht verloren gehe, denn kaum traten wir aus der Hintertür des Backstagebereichs, raus in die Freiheit, trafen wir auf ein pures Blitzlichtgewitter. Für kurze Zeit war ich wie geblendet, ich musste meinen Blick senken, um überhaupt etwas sehen zu können und die ganzen Stimmen der rasenden Reporter machten es mir schwer, überhaupt noch zu realisieren, wo ich bin. Dabei war ich gerade so erleichtert, diese Arena verlassen zu haben, in dem Glauben, jetzt all den Schrecken mit Simon hinter mir lassen zu können, aber die Reporter bewiesen, es war noch nicht ganz vorbei, noch waren wir nicht so frei, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Ich konnte die Erleichterung gar nicht beschreiben, die ich fühlte, als wir bei Louis Auto ankamen, mit dem wir heute Morgen auch zur Arena gefahren sind. Leider mussten Louis und ich für diese kurze Zeit auch einander loslassen, er stieg auf der Fahrerseite ein und ich kämpfte mich zur Beifahrerseite vor. Allein durch diese Masse an Reportern war es noch schlimmer, ich fühlte mich als würde ein riesiger Leuchtkegel über mir erstrahlen und alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen, was mir definitiv nicht gefiel. Doch sobald ich es endlich geschafft hatte, mich neben Louis zu setzen, dieser den Motor schon lange gestartet hatte und im nächsten Moment losfuhr, darauf bedacht, keinen Reporter zu überfahren, realisierte ich die Geschehnisse alle auf einen Schlag, als würde mich eine Lawine überrollen und ein paar der Fragen, die mir die Reporter an den Kopf geworfen hatten, waren tatsächlich hängen geblieben. Sind Louis und du zusammen? Nutzt du ihn nur für den Fame aus? Wie fühlst du dich, als Beziehungszerstörer? Waren Eleanor und Louis nicht glücklich? Wird Louis nicht bald Vater? Wie wollt ihr das der Mutter des Kindes oder Eleanor erklären?

Stocksteif saß ich auf dem Autositz und erst durch eine sanfte Berührung von Louis Hand an meiner Wange erwachte ich langsam aus der Schockstarre. ,,Harry, alles okay? Ich weiß, dass war gerade sicher ziemlich viel." ,,In den Augen der Öffentlichkeit bin ich ein Monster", murmelte ich leise vor mich hin, ,,nicht Simon, sondern ich." ,,Harry, sag nicht so einen Schwachsinn. Wir wissen beide ganz genau, wer das Monster ist, wir kennen die Wahrheit und bald wird das auch die Öffentlichkeit wissen. Komm, ich fahre direkt zu mir, ich schreibe Zayn und bitte ihn, deine Sachen aus dem X-Factor Haus abzuholen. Sonst erwarten uns dort nur noch mehr Reporter und dem möchte ich dich nun wirklich nicht aussetzen", sprach Louis entschlossen, wendete das Auto mitten auf der Straße und gab dann Vollgas. Ich konnte nicht ausdrücken, wie dankbar ich ihm gerade dafür war, aber ich war es.

Auch vor Louis Villa hatten sich schon einige Paparazzi angesammelt, diese wurden aber von seiner Security und dem hohen Zaun zurückgehalten, was mir ein wenig mehr das Gefühl von Sicherheit verschaffte. Als wir aus dem Auto stiegen, legte Louis sofort danach seine Hand auf meinen Rücken, er war für mich da, bot mir eine Stütze und half mir damit zu überhören, was die Reporter uns hinterher riefen. Hinter uns schloss Louis die große Haustür ab, legte dann wieder seinen Arm um mich und führte uns weiter in sein Wohnzimmer, wo er mich sofort in eine Decke wickelte, mich umarmte und mir einen Kuss auf den Kopf drückte. ,,Es tut mir so leid, dass ich dich heute so mit dem Kuss überfallen habe und dann auch noch auf der Bühne vor all den Leuten, das war nicht unbedingt die feine englische Art", murmelte er und brachte mich damit doch tatsächlich ein wenig zum schmunzeln.

,,Ich hab auch wirklich nicht damit gerechnet, nachdem du immer wieder betont hast, dass du über deine Gefühle nachdenken musst. Ich meine, ich hab mir so viele Gedanken gemacht, wie das zwischen uns weitergehen könnte, habe versucht meine Hoffnungen kleinzuhalten, aber ich glaube du kennst mich doch ganz gut und weißt, wie viel Hoffnung ich mir auf mehr als nur auf Freundschaft mache, seitdem du mir gesagt hattest, das du glaubst, das deine vergangenen Gefühle vielleicht doch nicht der Vergangenheit angehören. Es wäre jetzt vielleicht nur ehrlich gesagt wirklich schön zu hören, was das zu bedeuten hat, damit ich mir endgültig sicher sein kann", sagte ich, ein wenig Unsicherheit lag trotzallem in meiner Stimme und ich kuschelte mich mehr in die Decke, um mich selbst zu schützen.

,,Kann ich gut verstehen und du sollst deine Antwort natürlich bekommen, denn ich habe es dir wirklich nicht leicht gemacht Harry und das tut mir leid. Nachdem wir da zusammen Still The One gesungen haben, sind all die Emotionen und Gefühle übergeschwappt, ich habe gar nicht mehr verstanden, wie ich jemals an meiner Liebe zu dir zweifeln konnte. Sie hat sich in diesem Moment so real angefühlt und dem ist auch jetzt noch so. Als hätte ich nur dieses eine Lied gebraucht, um zu realisieren, was ich empfinde, dabei hat jedes einzelne deiner Lieder und Cover dafür gesorgt, dass ich mich Stück für Stück und immer mehr wieder in dich verliebe, beziehungsweise meine Liebe für dich neu erblüht. Nach diesem Lied konnte ich mich nicht länger zurückhalten, ich konnte meine Gefühle für dich nicht länger verstecken und ich wollte nach der Sendung auch nicht mehr mit Simon sprechen. Ich wollte einfach nur mit dir hier zu mir fahren, um über alles zu sprechen, um dir zu sagen, was ich empfinde, in der Hoffnung, dass ich all das nicht zu spät realisiert habe.

Also ich kann dir genau sagen, was das zu bedeuten hat", Louis ergriff meine Hand, streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken und sah mir dabei fest in die Augen. ,,Es bedeutet, dass ich dich liebe und es bedeutet, das ich möchte, das jeder weiß, das du zu mir gehörst, das du die Liebe an meiner Seite bist, die mein Herz zum Strahlen bringt. Deine Lippen machen süchtig nach mehr, auch gerade wünsche ich mir nichts sehnlicher als dich zu küssen, aber davor möchte ich dich was fragen. Ich möchte mit dir zusammen sein Harry, ich möchte, das du mein Freund bist, möchtest du das auch?"

Ich strich mir die Tränen aus den Augenwinkeln und strahlte über das ganze Gesicht. ,,Was für eine Frage, natürlich möchte ich dein Freund sein", schluchzte ich und warf mich im nächsten Moment auf Louis, um ihn küssen zu können. Ich konnte kaum glauben, das mein langersehnter Wunsch endlich in Erfüllung ging. So lang wurden meine Gefühle nicht erwidert, aber jetzt, wo Louis sie erwidern konnte, wurde mir deutlich, wie sehr sich das warten und kämpfen gelohnt hatte. Jeder Kuss fühlte sich an wie ein Geschenk oder wie die Sahne auf der Torte, es war einfach perfekt und ich konnte mein Glück kaum fassen, das Louis und ich es tatsächlich geschafft hatten, aus der Anfangs so aussichtslosen Situation auszubrechen. Stattdessen hatten wir etwas wunderbares geschaffen und wenn Louis das in die Welt hinausschreien wollte, dann würde ich an seiner Seite stehen und ihn dabei unterstützen.

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Nach all den Kapiteln hat Larry es endlich geschafft, nach all den Kapiteln ist Larry endlich zusammen🌝 Wie möchte Louis wohl mit der Öffentlichkeit fortfahren? Und wie Simon wohl reagiert, wenn er von Larrys Glück hört..?
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt