71 - contract

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Ich wusste nicht wirklich was Louis wegen dem Vertrag hören wollte, wenn er alles wusste. Ich war mir zwar sicher, welche Punkte ich davon abklären wollte, aber ob er genau dasselbe besprechen wollte, wusste ich nicht. Zwar hatte er gesagt, dass er ebenfalls nicht wollte, dass das zwischen uns endet, also genauso, wie Zayn es gesagt hatte, was mich total erleichterte, aber nun war die große Frage, wie wir das anstellen sollten, mit dem Vertrag, den ich erfüllen musste. ,,Erzählst du mir bitte, wie der Vertrag beschlossen wurde? Also was währenddessen so gesagt wurde, wie überhaupt eins zum anderen kam? Dann können wir gucken, ob es vielleicht irgendwo eine Lücke gibt, die wir ausnutzen können", schlug Louis vor, als von meiner Seite aus nichts mehr kam, da ich so in Gedanken gewesen war.

,,Naja, also wie gesagt hatte Brendan mir am Montagabend geschrieben und mir mitgeteilt, dass die Produzenten mich gesucht haben, ich am Dienstag eben den Termin hatte und als Zayn mich pünktlich beim X-Factor Haus abgeliefert hatte, saß ich gleich darauf auch schon im Van und wurde zusammen mit zwei Produzenten, zum Hauptgebäude gefahren. Dort wurde ich dann gleich in den Konferenzraum gebracht und musste kurz warten, bis die zwei Produzenten mit der Geschäftsführerin, dem Berater und Simon Cowell zurück gekommen sind. Ich hatte die ganze Zeit solche Angst, das glaubst du nicht", erzählte ich Louis, von dem ich ein verständnisvolles Nicken erhielt, ehe ich weitersprach.

,,Sie haben gleich klar gemacht, dass die Gerüchte ein schlechtes Licht auf sie, auf dich und auf mich werfen. Erst hatte sich noch alles total gut angehört, als die Geschäftsführerin meinte, dass sie eine Lösung gefunden hatten, wie ich weiter an der Sendung teilnehmen konnte, aber ab da hat Simon übernommen und alles schien irgendwie den Bach runter zu gehen. Er sprach von Konsequenzen für mich, um den Wettbewerb wieder fair dastehen lassen zu können und damit kam der Vertrag auf den Tisch. Schweigepflicht über dich und mich, ich sollte es euch überlassen, die Gerüchte aus der Welt zu schaffen und darf mich in keinem Moment dazu äußern. Zusätzlich soll ich mich eben von dir fernhalten, damit weder Bilder noch Erzählungen über uns kursieren, die die Gerüchteküche wieder entflammen könnten. Zwischen uns soll also eine rein professionelle Arbeitsbeziehungen herrschen.

Ich hab mich gefühlt wie ein Straftäter und wusste nicht wirklich, was ich sagen soll. Zumal sie dich damit reingezogen hatten, als wärest du mit allem einverstanden, was mich wirklich unsicher gemacht hat. Ich dachte vielleicht würdest du das alles für gut befinden, so geheim, wie du mich ohnehin halten wolltest", sofort schüttelte Louis nach diesen Zweifeln von mir den Kopf. ,,Ich wollte das geheim halten, aufgrund von so einigen Gründen. Ein Grund war der Vorwurf des Betruges, der entstehen könnte und jetzt leider ja auch entstanden ist. Ich wusste, das man dich deswegen angreifen würde und das wollte ich eigentlich um jeden Preis verhinden. Und ein anderer Grund ist der, das ich wusste, dass du damit in eine Kontrolle gezogen werden würdest, sobald herauskommt, das wir uns kennen. Ich bin nun einmal nicht gerade unbekannt und mein Management und mein Plattenlabel wollen mich vor jeder erdenklichen Sache schützen, die meinem Image schaden könnte.

Ich wusste, dass sie dich auch als solch eine Sache ansehen würden, weil du zu meiner Vergangenheit gehörst und auch genau davor wollte ich dich schützen und genau deshalb hab ich auch versucht, dich unterm Radar zu halten. Mir war klar, dass so etwas wie ein Vertrag aufgesetzt werden würde, um dich von mir fern zu halten", Louis seufzte und fuhr sich einmal durchs Gesicht, es klang ganz plausibel. Das er sich aber so von seinem Management und der Musikindustrie unterdrücken ließ, überraschte mich. Aber ich wusste, wenn ich fragen würde, warum dem so war, warum er das mit sich machen ließ, würde er nur wieder sagen, dass er mir darauf keine Antwort geben konnte.

,,Das sie mich von dir fernhalten wollen, habe ich gemerkt", murmelte ich schließlich, ,,als Simon den letzten Punkt erläutert hat, meinte er, das die anderen Punkte ja nicht so schlimm wären, weil ich sowieso nichts mit dir zu tun haben wollen würde. Er hat mir einfach irgendwelche Worte in den Mund gelegt und mich im selben Atemzug vom Sieg ausgeschlossen. Am Anfang bin ich hier hin gekommen, weil ich gewinnen wollte, weil ich dir beweisen wollte, was du verpasst, aber nun ist mir der Sieg sowas von egal. Seitdem du wieder in mein Leben getreten bist, hat sich so viel verändert, so viel ist mir klarer und verständlicher geworden und ich will einfach wieder nur dich, nicht den Sieg, nicht die Aufmerksamkeit, nicht das Geld", Louis lächelte, nahm einmal kurz meine Hand in seine und drückte sie.

Es war eine kurze, freundschaftliche Geste, dennoch explodierte ein Feuerwerk der Gefühle in mir, seine Hand war so weich und am liebsten hätte ich sie noch ewig gehalten, aber diese Gefühle musste ich unterdrücken. ,,Aber ich weiß, dass du trotzdem unterschreiben musstest", murmelte Louis und brachte mich damit zum Nicken. ,,Ja, ich habe natürlich gefragt was passiert, wenn ich den Vertrag nicht unterschreibe. Sie wollten mich vom Wettbewerb ausschließen, sie hätten mir den Kontakt zu dir und den anderen Kandidaten verboten, sie wollten mir die Schuld für die Gerüchte in die Schuhe schieben, meinen Ruf schädigen und mir damit auch jegliche Chancen auf einen Plattenvertrag nehmen. Ich hab mich erpresst und um meine Freiheit beraubt gefühlt, aber wusste auch nicht, was ich dagegen tun konnte. Ich bin nur ich und das ist ein ganzes Imperium.

Letztendlich habe ich unterschrieben, weil ich gehofft habe, mit dir gemeinsam eine Lösung finden zu können. Es ist riskant gewesen, auch weil Simon gesagt hat, dass du sowieso nichts mit mir zu tun haben willst und weil du deinen Traum ja leider schon einmal über mich gestellt hast, hat er mich damit wirklich an allem zweifeln lassen, was unseren Wiederaufbau betrifft. Zayn hatte zwar vorher noch versucht, mich vom Gegenteil zu überzeugen, aber ich war mir so unsicher. Aber ich wusste auch nicht, wie ich weiterleben soll, wenn ich nicht unterschreibe. Überall hätten mich die Leute schief angesehen und ich wusste auch nicht, ob du überhaupt noch mit mir zu tun haben wolltest, der schnellste Weg zu dir war also über meine Unterschrift. Auch wenn mir das jeglichen Sinn an der Sendung nimmt, es nimmt mir nicht den Sinn, weiter um unsere Freundschaft zu kämpfen."

Louis hörte mir zu, etwas, was mir die letzten acht Jahre wirklich so sehr gefehlt hatte und er schien mich zu verstehen. ,,Es ist gut, dass du unterschrieben hast. Auch wenn ich dir das mit dem Vertrag und überhaupt alles drum und dran gerne erspart hätte, dass du unterschrieben hast, war besser, als dir den Rufmord anzutun, denn so können wir jetzt noch eine andere Lösung finden. Außerdem hätte man mich wahrscheinlich etwas stärker überwacht, sprich mit Bodyguards, damit du nicht so leicht an mich rankommst, wodurch ich auch nicht so leicht zu dir hätte finden können. Nun haben wir etwas mehr Spielraum und Freiheit, während wir überlegen können, wie wir den Vertrag am besten auflösen. Ich möchte allerdings auch weiter um unsere Freundschaft kämpfen, aber ich hoffe du weißt, dass jetzt erst recht absolute Vorsicht geboten ist und wir geheimer sein müssen, als Geheimagenten", warnte Louis mich, was mir natürlich bewusst war, zudem brachte mich sein letztes Kommentar zum schmunzeln.

,,Ich weiß und glaub mir, außer Zayn, Liam und Niall werde ich niemandem mehr vertrauen. Ich habe meine Lektion gelernt und werde jetzt höllisch aufpassen, wem ich was erzähle. Ich bin nur unfassbar froh, dass alle von Simons Spekulationen über dich, von wegen du würdest sowieso nichts mit mir zu tun haben wollen, sich als falsch entpuppt haben. Und das ich dich nach der Vertragsabschließung kurz gesehen habe und du mich wegen der Pressekonferenz gewarnt hast, das war wirklich so erleichternd, denn die Worte dort wären für mich nicht gerade leicht gewesen, hätte ich nicht gewusst, ob du sie nun ernst meinst oder nicht." ,,Das ist gut", murmelte Louis, ,,in diesem Business kannst du wirklich niemandem vertrauen und über die Jahre wurde auch Zayn zu meiner einzigen Vertrauensperson. Ich hoffe, dass sich das jetzt ändert und ich dich ebenfalls wieder mit dazu zählen kann, denn dich damals zu verlieren, das war der größte Fehler meines Lebens, aber es war leider unumgänglich."

Louis Worte erfreuten mein Herz, ließen mich dennoch etwas skeptisch werden. ,,Was ist mit deiner Freundin? Eleanor oder nicht? Vertraust du ihr nicht?" ,,Achja klar", Louis lachte, schien ein wenig nervös auf mich, ,,die zählt da natürlich auch zu. Sie ist so selbstverständlich für mich, dass ich sie da gar nicht zu zähle." ,,Autsch, selbstverständlich? Ich hoffe mich hast du nie als selbstverständlich beschrieben", gab ich zurück, woraufhin der Wuschelkopf die Augen aufriss. ,,Das war das falsche Wort..ich..ich meine", stammelte er und brachte mich damit doch ein wenig zum Kichern. Einfach wieder in seiner Nähe zu sein, es war alles so wundervoll. ,,Ich hab dich vermisst Lou", sagte ich also einfach, unterbrach sein Gestammel und lenkte davon ab, über Eleanor wollte ich sowieso nicht länger nachdenken als nötig. Louis lächelte sanft. ,,Ich dich auch Hazza", gerade wollte ich meine Arme ausstrecken, um ihn zu umarmen, da klingelte es an der Tür und sofort schauten wir beide einander erschrocken an.

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Beide wollen weiter an der Freundschaft festhalten, aber wie lange kann man sich verstecken, bis alles auffliegt? :( Und wer klingelt da nun?🌝
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt