I'll get you

Fehler

Das laute Rotoren drillt in meinen Ohren, während ich meine Zehen angespannt in den Sand grabe.
In einer erfahrenen Haltung düsen Lennard und Bram auf Jetskis ab, gefolgt von Orsin, der mit mir bis eben noch auf Maddy gewartet hat, um sie auch auf einen zu setzen. Doch sie ist nicht mitgekommen, sondern ist im Bett geblieben, nachdem sie erst zu frühen Morgenstunden kaputt wieder zurück zu ihrem Zimmer gekommen war. Orsin meinte, ihr geht es nicht gut und wusste nicht, wo sie zuvor war, aber sie wollte wohl versuchen zu kommen.
So bleibe ich alleine am Strand, während alle anderen in ihren Zimmern auskatern, und kann ihr meinen roten Bikini nicht präsentieren, den Bram mir gekauft hatte und ihn auch sofort am Morgen eingeweiht hatte. Es verursacht, dass sich die Hitze in meinem Gesicht sammelt und ich beschämt den Blick zu meinen Füßen wende.
Natürlich wollte er, dass ich auch mitfahre, aber dabei würde nichts gutes herauskommen. Ich hätte nicht die Kraft, mich an dem Jetski überhaupt festzuhalten. Also setze ich mich entspannt in den Sand und beobachte die Jungs mit glänzenden Oberkörpern dabei, wie sie auf den Wellen rumfahren, während die Sonne mich angenehm wärmt.

"Jetzt musst du mal fahren." grinst Bram, so klatschnass, wie seine Freunde, während er auf mich zukommt.
Mit großen Augen schüttle ich den Kopf und ziehe die Knie näher an mich heran.
"Doch. Es macht echt Spaß. Also komm." kichert er amüsiert und bückt sich zu mir, was einige kalte Tropfen auf mich fallen lässt.
Ohne auf meinen Protest zu achten hebt er mich irgendwann einfach hoch und trägt mich zu einem der auf der Oberfläche schwimmenden Jetskis am hölzernen Ufer, um mich hartnäckig auf einen davon zu setzen. "Bram ich bin das doch noch nie gefahren." keuche ich panisch und habe Angst die Hände an den Lenker zu legen.
"Dafür bin ich da." setzt er sich hinter mich und sein kalter Körper berührt meinen Rücken, was mich quietschend erstarren lässt.

Zwar ist er es, der das Ding größtenteils steuert, aber ich kann mich nicht vollkommen entkrampfen, auch wenn ich mit verstreichender Zeit echt Spaß daran verspüre.
Es dauert nicht lange, bis ich anfange zu lachen und eher vor Aufregung aufkreische, wenn wir gegen eine große Welle klatschen, als vor Angst. Und als die anderen wieder dazustoßen, verursacht es ein Gefühl der Verbundeneheit mit allen, dass selbst Lennard für mich nicht mehr der Arsch ist, für den ich ihn damals gehalten habe.
Jedoch kann Bram es sich nicht verkneifen, mich mittendrin noch zu umgreifen und uns in das Wasser zu werfen, dass meinen Aufschrei sofort erstickt. Lachend taucht er mit mir im Arm auf, während ich Wasser spucke und versuche kein Salzwasser in die Augen zu bekommen. "Du bist fies." meckere ich und reibe mir die Augen. Die Vibration seines tiefen Lachens schallt durch meinen Körper, bis seine Hand an mir hinabwandert und sich fest zwischen meine Beine legt. Aufkeuchend fahre ich hoch, doch komme in seiner Umarmung nicht weit.
"Ich brauchte nur ein kleine Abkühlung." beißt er mir verführerisch in meine Ohrmuschel und mir wird sofort heiß.

Völlig aus der Puste trappe ich mit wackligen Beinen mit den anderen über den Sand und streiche mein nasses Haar zurück.
"Ich hatte schon lange keinen so großen Spaß mehr." äußere ich, sobald ich mich auf dem Sand fallen lasse.
Dabei kommt mir Brams beleidigtes Gesicht im Sonnenschein hervor. "Und was war dann das heute Morgen für dich?"
Schockiert weicht mein Grinsen, was seins aber umso größer werden lässt. Mit einem festen Schlag gegen seine Brust, als er sich neben mich legt, lacht er auf. Wenigstens geben Orsin und Lennard keinen Kommentar dazu ab.
"Maddy hat mir immer noch nicht geantwortet." murmelt Orsin, als er mit zusammengezogenen Brauen auf sein Handy starrt.
Das verwirrt mich allerdings auch. "Weiß sie, dass ich hier bin? Dann kommt sie vielleicht mal in die Puschen."
"Ja, tut sie. Wahrscheinlich geht es ihr doch schlechter, als erwartet. Ich sollte nach ihr sehen."
"Mann, lasst sie doch." wirft Lennard augenverdrehend ein und hat sich auf den Ellenbogen nach hinten gestützt, "Bestimmt hat sie nur ihre Tage oder so. Mädchen sind so." reckt er sein Gesicht in den Himmel.
"Hey." meine ich beleidigt, was ihn aufgrinsend zu mir sehen lässt.
"Ach, du bist eins?"
Mürrisch starre ich zurück. "Arsch." Nach Unterstützung suchend schaue ich zu Bram, doch der scheint nicht viel mitzubekommen. Dafür starrt er Lennard eingehend an, was mich jedoch verwirrt. "Hey, was ist los?" frage ich leise, was ihn stockend wieder an mich wenden lässt.
Mit intensiven Blick sieht er mich an. "Erzähle ich dir später." bevor sein Blick meinen Körper hinabwandert und ich die Situation schnell vergesse.