Ausrutscher

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"Also, was machst du bei deiner Familie?" fragt mich Bram, während er einen Schluck seines Getränks nimmt und sieht mich konzentriert an, während ich immer noch an der Couch lehne und langsam Probleme bekomme, Dinge zu fixieren.
Ich seufze jetzt schon zum xten Mal bevor ich frustiert an meinem - keine Ahnung wie vielten - Drink schlürfe. "Eigentlich nichts. Gemeinsam essen und reden. Und das hoffentlich, ohne gleich einen Streit auszulösen."
"Streitet ihr euch oft?" legt er den Kopf verführend schief, während sein Blick nicht von mir geht.
"Ständig!" platzt es aus mir und ich lasse meine Hand mit dem Glas hinunterwandern, um es auf der Couch stehen zu lassen. "Dieses Studium hat mich aus dem Loch bei ihnen befreit. Seitdem bin ich so viel entspannter und positiver." murmle ich und starre gedankenverloren auf sein schwarzes Shirt.
"Das wusste ich nicht. Muss schwer sein." murmelt er und lehnt sich zur mir nun auch seitlich gegen den Couchrücken. Einen Moment schaffe ich es die Augen in seine sehen zu lassen, doch erkenne tatsächlich keinen Hohn, sondern Aufrichtigkeit in seinem Blick. Bin ich zu hart zu diesem Typen? Doch der Gedanke wird vom Alkohol ertränkt, bevor er sich wirklich entwickeln kann.

Es ist auch Maddy, die mich darauf ablenkt, indem sie mit diesem Orsin aufsteht. Ich öffne schon träge meinen Mund, doch werde von Bram aufgehalten. "Wieso besuchst du sie dann überhaupt?"
Beschwipst sehe ich ihn an und brauche einen Moment, bevor ich antworten kann. "Weil sie meine Familie sind. Ich glaube, sie vermissen mich."
"Du glaubst?" neigt er seinen Kopf zu mir und sieht mich ungläubig an.

Wieder muss ich überlegen, bis ich schmollen muss. "Ich hoffe es. Sie sind immer noch meine Familie, auch wenn sie mir nie irgendeine Liebe zeigen und mich behandeln, als sei ich nichts Wert."
Ich sehe ihn nicht direkt an, weil ich zu beschäftigt bin, mit den Erinnerungen meiner herzlosen Familie, aber ich merke, wie er sich ein wenig aufrichtet und sich anspannt.

Es ist seine Hand, die mich an der Wange hält und meinen Kopf zu ihm hebt, damit ich ihn mit meinen nun glasigen Augen ansehe. "Du bist es Wert, Willow. Du bist das Beste, dass diese Welt zu bieten hat. Und wenn deine Familie das nicht sieht, sind sie Idioten." Ich schnaube verächtlich bei seinen Worten, doch muss schmollen, als der Alkohol mein Schauspiel abschwächt.
Mit einem Mal presst er mir plötzlich seine Lippen auf meine und ich bin für einen Moment zu überwältigt, als das ich richtig darauf reagieren kann. Mein Magen zieht sich zusammen, während er mich warm küsst und ich bin von seinen Kusskünsten so angetan, dass ich kurz mitmache, bevor ich mich abrupt von ihm löse. "Wouw." meine ich gedämpft und drücke schwach gegen seine harte Brust. Mein Herz zieht sich momentan zusammen und ich kann bei dem starken Pochen nicht einmal mein eigenes Schlucken hören. "Das...wäre keine gute Idee." meine ich nur.
"Wieso nur, Willow?" haucht er sehnsüchtig und führt sein Gesicht wieder näher an meines, um seine Nasenspitze verlockend gegen meine zu streichen.

Ich japse dabei nach Luft und merke, dass ich weiter machen möchte, aber wende in letzter Sekunde den Kopf zur Seite, was ihn stoppen lässt. "Weil ich deine Gefühle nicht erwiedern kann." sage ich es endlich. Es ist, wie einen großen Stein in einen See zu werfen.
Er spannt sich an und auch die Hand, die noch minimal an meiner Wange ruht, wird härter. Sie wandert ohne Vorwarnung meinen Hals entlang, dann über meine Schulter und stoppt an meiner Hüfte, wo sie sich mit einem Druck festsetzt. "Das kann nicht sein. Ich glaube dir nicht." presst er nur hervor und ich brauche nicht in seine Augen sehen, um zu wissen, was für ein Feuer in ihnen herrscht.

Aus schlechtem Gewissen seufze ich wieder und habe Schwierigkeiten meinen Kopf aufrecht zu halten. Schnell leere ich mein Glas, dass dabei schon fast aus meiner Hand gleitet, weil ich einfach keine Kraft mehr besitze.
Weil sich alles ein wenig dreht, traue ich mich nicht, aufzustehen, weshalb ich das Glas einfach auf den Boden stelle und mich schlapp zurück werfen lasse. Ich weiß gerade gar nicht, was ich tun soll. Also lege ich den Kopf einfach wieder in den Nacken und spüre die impulsive Musik, die durch den riesigen Raum geht. "So ist es aber." murmle ich verspätet.
"Ich weiß, dass da etwas in dir ist. Du lässt es einfach nicht zu." raunt er und kommt mir wieder näher. Es ist seine Hand, die unangekündigt auf meinem rechten Schenkel landet und durch das elegante Schlittern auf die Innenseite meinen Unterleib unerwartet zusammenziehen lässt. Er lässt sie quälend langsam hochwandern, was mich noch mehr auffahren und meinen Atem flach werden lässt. "Sei locker, Willow. Vertraue mir." flüstert er direkt an meinem Ohr, bevor seine Hand gierig über meinen Körper fährt, um wieder an meiner Wange zu landen und meinen Kopf zu ihm zu drehen.
Wieder küsst er mich. Jedoch sachte und verführerisch, was mich meinen Atem ausstoßen lässt. Für einen Moment wehre ich mich wieder dagegen, doch diesmal drückt er sich mehr gegen mich und legt die andere Hand auf meine Seite, um mich näher zu ihm zu bringen.

I'll get youWhere stories live. Discover now