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"Bist du irre?" flüstert sie angespannt im Flur, "Du servierst ihn ein zweites Mal ab?"
Sturr starre ich an den vielen Köpfen vorbei, während wir auf dem Weg zur nächsten Vorlesung sind. "Wie gesagt, ich will so wenig mit ihm zu tun haben, wie nur möglich. Er hat einen unangenehmen Charakter und ist ein genauso reicher Schnösel, wie die meisten hier. Nichts gegen dich. Aber wegen ihm kann ich keine normalen Freundschaften schließen."
"Ja, das mag stimmen, aber er geht doch eh bald ab. Da hättest du etwas Spaß haben können, dir ein Paar Drinks bezahlen lassen können. Der reiche Schnösel ist nämlich reich genug, um Daddys Geld um die Gegend zu schmeißen." Ich weiß, aber das ist für mich nur ein weiterer Punkt, der gegen ihn spricht. Er prahlt vielleicht nicht, wie manch anderer, und verurteilt mich anscheinend nicht, für meine ärmere Abstammung, aber er regt mich dennoch auf. Er weiß nicht, wann Schluss ist.

Wir treten in die frische Luft und das schöne Wetter beruhigt einen sofort. Tief durchatmend lasse ich den Mantel über meinem Arm hängen. Den brauche ich allmählich nicht mehr. "Der Frühling ist schon im vollem Gang. Weißt du, was das heißt?" grinse ich Maddy an, um endlich das Thema zu wechseln.
Sie grinst ebenso triumphierend auf, wie ich. "Wir können anfangen die Clubs abzuklappern!" ruft sie fast, was einige Blicke auf sie richten lässt, "Wir werden die heißesten Bitches sein."
Lachend hacke ich mich bei ihr ein. "Genau."

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Es vergehen nur zwei Tage bis ich Bram mit weiteren Studenten aus dem Hauptgebäude gehen sehe, während ich an meinen Notizen sitze, die mich auf mein nächstes Seminar vorbereiten sollen. Ich möchte schnell von ihm wegsehen, doch zu spät. Unsere Augen haben sich getroffen und er steuert mich nun an. Verdammt! Mich wappnend atme ich tief durch und bleibe einfach auf der Bank sitzen, die um einen Baum gebaut wurde. Begrüßend setzt er sich zu mir, aber ich sehe ihn nicht einmal an, als ich es halbherzig entgegne.
"Was machst du schon hier draußen?"
"Mein ausgefallenes Seminar mit lernen verbingen."
"Du bleibst wohl fleißig, wie immer, was?" Unberührt sehe ich ihn an. Heute ist er nur im hellgrauen Hoodie unterwegs, was seine Augen betont, die mich zu durchstechen scheinen.
"So, wie man es im College sein sollte, findest du nicht? Erst recht ich muss auf meine Noten aufpassen. Ich habe mir meinen Hintern nicht umsonst für ein Stipendium aufgerissen."
Kurz bewegen sich seine Mundwinkel im sonst immer ernsten Gesicht und etwas flackert in seinen Augen auf. "Aber was red' ich denn? So, wie die meisten hier, kennst du sowas wohl nicht und bekommst Hilfe von teuren Nachilfelehrern, stimmt's?" greife ich ihn an und sehe wieder auf meinen Block.
"Soetwas wie Nachhilfe brauche ich nicht." zischt er, "Ich bin nicht so ein Idiot, wie die Anderen."
Doch ich zucke nur die Schultern. Klar, ist es beeindruckend, dass er so gut ist, ohne groß den Finger heben zu müssen, aber ich will ihm nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Am Ende denkt er sich dabei zu viel. Es bleibt noch still zwischen uns, was das Rascheln der Baumkrone über uns intensiviert. Aber lange halte ich es nicht aus und schließe meinen Block demonstrativ.
"Naja, wenn du mich entschuldigst, ich sollte langsam zum nächsten Raum." murmle ich und erhebe mich.
"Wenn du meinst." höre ich sein Knurren beim losgehen.

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"Willoooow, komm schon. Welches denn nun?" bettelt Maddy, während sie in meinem Zimmer steht und zwei Outfits in der Luft hält.
Überfordert drehe ich mich von meinem Schreibtisch zum erneuten Mal weg auf dem Stuhl, zu ihr. "Keine Ahnung. Nimm' das enge rosane Kleid mit dem Turtleneck."
"Sicher? Was, wenn alle in Jeans kommen?" Ihre strahlenden kastanienbraunen Augen sehen mich besorgt an und erscheinen in dem Sonnenschein kurz golden.
"Na dann kommen sie eben in Jeans. Scheiß drauf! Sei die Hoe, die du bist." kichere ich. Nun deutlich entschlossener sieht sie das Kleid nochmal an, bis sie kräftigt nickt. Dabei wippen ihre grau-blonden Haare bestärkend mit, die sie immer in Wellen hält. "Du hast recht. Ivy kommt bestimmt auch aufgetakelt an."
Grinsend drehe ich mich wieder zu meinen Aufgaben. "Sicher, dass du nicht mit in den Club willst?"
"Vorerst nicht. Du weißt, dass ich heute noch arbeiten muss. Außerdem brauche ich das Wochenende für die Seminararbeit, die ich vernachlässigt habe."
Quengelnd geht sie aus der Tür. "Nächstes Mal! Versprochen!" rufe ich ihre nach, bevor ich mich wieder auf die langweiligen Aufgaben konzentriere.

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