Nur ich

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Willow pov

Spürbar warme Luft ausatmend wache ich endgültig auf, doch verzerre im nächsten Moment das Gesicht, als sich schon durch meine Lider das grelle Licht hindurch scheint.
Verkrampft setze ich mich auf und warte ab, bis sich meine Augen daran gewöhnen.
Meine Gliedmaßen schmerzen eigenartig, weshalb ich versuche sie zu strecken, doch es fühlt sich eher an, als würde ich mein Gewebe minimal reißen lassen. Genrell fühlt sich alles an mir abgelegen an, weshalb ich die Decke endgültig wegschlage und mich auf meine Schienbeine setze, während ich mich umsehe.
Die Jalousinen sind unten, aber durch die kleinen Schlitze kann ich die Dunkelheit der Nacht draußen erkennen. Erstarrt lege ich die Hand um meinen trockenen Hals. So lange habe ich geschlafen? Verwirrt versuche ich zu begreifen, wie das sein kann und weiß im nächsten Moment auch nicht, wann ich das Licht hätte anlassen sollen. Scheiße. Kurz fühlt es sich an, als würde mein Kopf schwimmen, aber die sich aufschließende Tür lenkt mich ab.

Unerwarteterweise ist es Bram, der mich ansieht, ohne preiszugeben, was er denkt. Es löst einen wuchtigen Schlag in mir aus den ich nicht erklären kann und ich schlucke angestrengt.
Doch statt mir wie erwartet mein Abendessen zu bringen, reicht er mir ein kleines Glas gefüllt mit Wasser, dessen Anblick einen unglaublichen Durst in mir auslöst. Binnen von zwei Sekunden ist es leer.

"Gut geschlafen?" höre ich seine tiefe Stimme. Sie wirkt irgendwie fern und doch scheine ich sie in jeder einzelnen Zelle meines Körpers zu spüren. Ich fühle mich nicht gut.
"Wieso....wieso hast du mich nicht geweckt?" krächze ich und muss mir den Kopf halten, der sich anfängt zu drehen. Selbst meine Atmung wird abgehackt und auch wenn mein Herz regelmäßig und langsam pulsiert, schlägt es immer kräftiger, dass es mir im Hals pocht.
Er antwortet jedoch nicht und als ich zu ihm sehe, bemerke ich nur seinen musternden Blick. Er wirkt angespannt. Dennoch lasse ich meinen Kopf absacken und lege die Hand gegen meine Brust. Mir wird heiß. Sehr heiß und ich spüre ein komisches brodelndes Kribbeln im Bauch und zwischen meinen Beinen.
Schwach stütze ich mich auf meine Arme, um die Beine plump über den Bettrand baumeln zu lassen. Alles zieht in mir und ich bekomme langsam Angst nicht richtig atmen zu können. "Bram. Irgendwas stimmt nicht." hechle ich.

Stumm reckt er mir seine Hand entgegen und legt sie mir prüfend auf die Stirn. "Du glühst." brummt er. Doch wirklich Beachtung kann ich dem nicht schenken, weil seine Berührung etwas erschreckendes auslöst. Es ist, als würde seine Hand mit mir verschmelzen, aber weil das nicht der Fall ist, entnimmt er sie kurz darauf und im nächsten Moment wünscht sich mein wirrer Kopf, sie wäre mit mir verschmolzen.
Ich kann keinen Gedanken mehr fassen. Ich will einfach seine Hand wieder auf mir. Alles ist so schwül und doch berauschend und ich merke, wie ich immer weiter hineingleise. Seine große Hand rutscht auf meinen Schenkel und mir entweicht durch meine Kurzatmigkeit ein Stöhnen, als sein Griff sich auf meinen gesamten Körper zu verteilen scheint. Dabei ändert seine Hand nicht ihre Position. Ich merke nur, wie ich verlange es zu spüren und muss an gestern denken.
Mit geöffneten Lippen versuche ich mehr Luft zu bekommen, aber sie wird dennoch sofort enorm erhitzt. Mein Blick auf ihn richtend springt etwas gewaltig in mir auf. Seine haselnuss braunen Augen ziehen mich zu ihm und ich entwickle ein Verlangen, dass mich ihm näher bringen will. Es ist kaum zu widerstehen.

Ich will ihn berühren und als ich seine Hand auf meinem Schenkel benommen ergreife, knete ich sie gierig. "Wie fühlst du dich?" nehme ich sein Raunen bedingt war, aber es verursacht, dass ich mich nicht mehr zurück halten kann und mich zu ihm bücke. Mit einer unkontrollierten Motorik stützen sich meine Hände auf seinen Schenkeln ab und ich muss auf diese verführerischen Lippen sehen, die mich auf einmal anziehen.
Mein Kopf legt sich schräg und obwohl ich ein wenig dagegen ankämpfe, kommt er seinem näher. Mein Körper weist mich schon an, sich an seine kräftige Schulter zu lehnen, aber ich schaffe es meinen Kopf oben zu halten. Dafür kann ich dem Drang nicht wiederstehen meine Lippen über seinen Kiefer fahren zu lassen, während sie immer noch vor sich hin hecheln. Er ist plötzlich das Einzige, dass ich sehe. "Mir ist so heiß." hauche ich und lege die rechte Hand auf seine Schulter um mich abzustützen.
Seine Hand landet auf meiner Seite, dass mir einen heftigen Stich durch den Körper jagt und ich verkrampfe mich. Als die andere auf meiner Wange landet, kann ich mir ein weiteres Stöhnen nicht unterdrücken und will ihm noch näher sein. Meine andere Hand verlässt sein Schenkel, legt sich dafür schräg über seine Brust. Es ist als hätte mein Körper die Kontrolle übernommen. Ich kann nicht einmal darauf reagieren, sondern mich einfach führen lassen.

I'll get youWhere stories live. Discover now