Bowling

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Nach dem kleinen Vorfall in der Videothek lässt sich Bram vorerst nicht blicken. Nur in amerikanischer Literatur hört er nicht auf, alle zu vergraueln, um neben mir zu sitzen. Jedoch sagt er nichts und gibt mir die kalte Schulter, was ich nur kindisch finde.
Maddy hat schon gefragt, was ich diesmal angestellt habe, aber ich verschweige es ihr mit dem Wissen, dass sie mich noch umbringen würde.


"Es ist schon Ende April und erst jetzt fängt die Sonne an ununterbrochen zu strahlen." geht Maddy verträumt voraus und hat die Arme weit ausgebreitet, während sie die schwache Abendsonne auf ihr entblöstes Dekolté fallen lässt.
"Oder? Aber wenigsten können wir jetzt problemlos ohne Jacke herumlaufen." meine ich und muss sogar mein Oberteil herumwedeln um meine leicht verschwitzte Haut zu durchlüften. "Man war das warm da drinnen."

Mit einem Bitch-Face sieht Ivy mich an. "Das kommt vielleicht von deiner blutrünstigen Art, die beim Bowling alles gegeben hat." Verwirrt sehe ich sie an, was sie hochfahren lässt, "Du hast uns eben bis aufs letzte fertig gemacht!" Darauf muss ich zufrieden grinsen.
"Ja, das stimmt schon." reibe ich es ihnen unter der Nase und Hellen lacht ungläubig auf. Ich sehe sie heute zum vierten Mal und doch weiß ich, dass sie eine tolle Freundin werden wird.

"Pass bloß auf. Sonst zwinge ich dich auf der Stelle ein Piercing zu machen." knurrt Ivy und ich muss kichern.
"Irgendwann." sage ich nur, weil ich genau weiß, sie wartet nur darauf, dass ich mir, wie sie, eins stechen lasse. Jedoch ist es bei ihr ein fettes schwarzes Septum in Form von Hörnern. Etwas, dass nicht unbedingt meins ist. Erst recht, wegen den vielen Blicken, die es auf sich zieht. "Hey, Maddy. Wir sollten für die Woche noch was einkaufen. Unser Kühlschrank ist wieder leer."
"Jaa...haha. Ich frage mich, wieso nur." lächelt sie so unschuldig, wie möglich und ich kann nur den Kopf amüsiert schütteln. Ich hätte nie gedacht, dass sie eine gefräßige Person wäre. Sie schafft es breite Hüften und eine große Oberweite mit einer schmalen Thaille zu behalten. Und auch noch klare Haut zu haben, die sie mit dem Tonnen an Make-Up nicht zu überdecken braucht. Sie ist definitv ein Eifersuchtsfaktor.

Wir verabschieden uns von den Mädels und begeben uns in ein kleines Geschäft, das am Rande von Manhattan von südländischen Personen geführt wird. "So, was brauchen wir." legt Maddy ihre Hände aneinander, dass ihre künstlichen Krallen präsentiert, während wir durch die beengenden Gänge gehen.
"Phuu.., Alles."
Mit einem Grinsen dreht sie sich kurz zu mir bevor sie die verschiedensten Produkte in den Korb in meinen Händen legt. Einige gezielt, einige wahllos.
"Kochst du heute wieder was?" sehe ich sie mit Hundeaugen an.
"Wer denn sonst?" kichert sie.
Zufrieden grinsend folge ich ihr. "Naja, ich könnte. Aber bin zu faul, dass zwischen dem ganzen Lernstoff zu machen. Wähle nur nicht wieder unnötigen Schrott aus, den wir am Ende nicht essen."
"Das kann ich dir nicht versprechen." meint sie mit großen Augen, als sie einen Quark aus der Kühlabteilung nimmt, der genau zu solchem Schrott gehören würde.

"Oh! Wen sehe ich denn da?" kommt es irgendwann reizend von ihr und ich sehe von der großen Flasche Mountain Dew auf.
"Aah, Maddy, richtig?" kommt es von einem hübschen Blonden der eben um die Ecke gekommen ist.
Diese kichert nur, bevor sie uns vorstellt. "Willow, das ist Jessi. Wir haben uns im Club vor zwei Wochen kennengelernt. Jessi, das ist meine Mitbewohnerin Willow."
Ich hebe schüchtern die Hand und werde von seinem strahlenden Grinsen regelrecht umgehauen. "Schön dich endlich in echt zu sehen. Maddy konnte nicht aufhören darüber zu reden, wie frustriert sie war, weil du nicht mitgekommen bist." lacht er bezaubernd.
"Ja, als ich betrunken war, habe ich ihnen ja Bilder von dir gezeigt. Du weißt die Story." winkt sie ab, als sie mein verwirrtes Gesicht sieht. Allerdings. Aber ich hätte nie gedacht, dass der Surfer-Boy, tatsächlich wie der perfekte Surfer-Boy aussieht, mit seiner goldgebräunten Haut. Ich kann meinen Blick kaum von ihm wenden, während sie mit ihm redet.

"Hey, wenn ihr Lust habt, ich plane mit meinen Freunden am Mittwoch eine Studentenparty zu besuchen. Wenn ihr wollt, könnt ihr gern mit."
"Am Mittwoch?" fragt Maddy geschockt.
"Ja, so wird es nicht unnötig überfüllt sein. Ich meine, alleine das ganze Studentengebäude wird davon Wind bekommen und wird mitfeiern wollen, wenn sie nichts zu tun haben. Aber viele werden sicherlich für die aufkommenden Klausuren lernen, weshalb sie ihre Zeit nicht mit feiern vergolden werden."
"Denkst du." sage ich und bringe ihm zum aufgrinsen.
"Hoffe ich. Mal sehen."
Kurz sieht er Maddy mit erhöhter Braue an, die zu überlegen scheint. "Okay. Wir können ja vorbeischauen."
"Klasse. Dann schreiben wir uns noch." sagt er, bevor er verschwindet.
"Das war ja leicht." lacht sie, als sie sich wieder zu mir dreht.

I'll get youWhere stories live. Discover now