Kapitel 92

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Am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns von meinen Eltern. „Danke das ich mitkommen durfte." sagte Chris „Es war himmlisch hier und ihr seit wirklich toll. Ich habe mich sehr wohl gefühlt." „Dafür nicht, passe gut auf unsere Tochter auf." antwortete mein Vater. Meine Mutter nahm erst Chris in ihre Arme und dann mich. Dann lief ich zu meinem Vater und fiel ihm um den Hals. Chris streckte ihm respektvoll seine Hand zum Abschied hin, mein Vater schaute ihn streng an und nahm sie. Chris wich seinem Blick aus und schaute zu Boden. Plötzlich wurde Papas Blick butterweich und er zog Chris für eine Umarmung an sich heran: „Bis zum nächsten Mal mein Sohn." Dan klopfte er ihm einmal auf den Rücken und ließ ihn dann wieder los. Chris Augen strahlten vor Freude und Überraschung, es schien ihm viel zu bedeuten, das mein Vater ihn so nannte und vollkommen akzeptierte. Mich freute es auch, das mein Vater endlich sein 'Aufpasser-Titel' ablegte und meinen Freund nun auch vollkommen mochte.

Als wir von der Auffahrt rollten winkten wir meinen Eltern noch zu, die in der Tür standen. Dann ging es wieder zurück nach Bünde in unser normales Leben. Morgen würde mich der Wecker wieder aus dem Bett hauen und Chris würde ab 10 Uhr mit Andreas und seinem Team an der Stadion Tour werkeln, das einzige was neu war: Chris blieb in Bünde. Er würde nun jeden Abend bei mir sein oder ich bin ihm. In meinem Bauch stiegen 100.te von Schmetterlingen auf bei dem tollen Gedanken.

Er griff mein Hand und sagte: „Das war echt toll bei deinen Eltern. Ich mag sie wirklich gerne." „Das freut mich. Sie mögen dich auch." antwortete ich. Chris lächelte sein Zauberlächeln: „ Deinen Papa hab ich ja auch noch umstimmen können." „Wie?" fragte ich erschrocken. Chris lächelte immer noch: „Als wir mit dem Trans M gefahren sind haben wir noch ein bisschen über Gott und die Welt geredet, es war recht neutral. Als ich mehr anfing über das Auto zu fragen wurde er immer offener und irgendwann habe ich angefangen über unsere Illusionen zu reden. Wie sie gehen, wie wir sie planen und bauen. Ich vertraue deinem Papa und ich finde es so schön das du ihn hast. Du kannst ihn immer um Rat fragen. Ich habe keinen Papa mehr den ich fragen kann." Er wurde ruhiger und fuhr fort. „Dein Papa hat mir angeboten das ich immer zu ihm kommen kann, wenn ich Hilfe brauche. Das hat noch nie ein Vater von meiner Freundin zu mir gesagt und seit meiner nicht mehr da ist ...." eine Tränen rollten wieder über seine Wangen. „... bedeutet mir das sehr viel. Einen Vater vor mir stehen zu haben, der einem Respekt durch sein Auftreten einflößt und dann zu mir kommt und sagt:' Mein Sohn ich bin für dich da'. Er hat mich einfach so akzeptiert. Die ersten Tage dachte ich echt er mag mich nicht." Ich drückte seine Hand: „Mein Vater ist nun auch ein Stück dein Papa. Weißt du wie ich das meine?" Er nickte und lächelte wieder. Der Tod seines Vaters sitzt echt tief, stellte ich fest, aber wem würde es nicht so gehen? Ich möchte mir gar nicht ausmalen was ich machen würde wenn mein Daddy nicht mehr hier wäre. Ich schüttelte mich innerlich, das war ein zu grausamer Gedanke, ich wollte meine Eltern nie im Leben verlieren.

Wir redeten noch etwas über das Wochenende und was morgen so ansteht und ehe ich mich versah rollten wir schon im meine Tiefgarage. Ich beschloss insgeheim bald eine kleine Feier zu geben, damit Chris meine Freunde hier nun auch endlich mal kennenlernen konnte. In der Wohnung angekommen erzählte ich ihm von meinem Plan und er war begeistert: „Das gefällt mir. Ich kenne ja schon deine Eltern und deine Freunde von da oben. Okay Judy kenne ich ja auch schon." „Ja du bist weiter als ich, ich kenne nur deine Familie." stellte ich fest und machte große Augen. „Den Rest stelle ich dir nun in der Tourpause in Ruhe vor Babe." sagte er und zog mich langsam Richtung Bett. Das mag eine aufregende Nacht werden ....

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt