Kapitel 42

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Er schaute starr auf die Straße und antwortete mir mit leiser Stimme: „Papa, wir werden dich immer in unserem Herzen tragen." 100 Punkte für den Volltreffer ins Fettnäpfchen, dachte ich mir. „Er hat uns dahin gebracht wo wir nun sind, weißt du? Unsere Eltern fanden es nicht gut das Andreas sein Studium abbrach um Illusionist zu werden. Ich schmiss auch mein Studium und nach meiner Ausbildung habe ich mir keinen Job gesucht sondern habe mit ihm zusammen gezaubert. Unser Papa hat immer an uns geglaubt und fleißig die Illusionen, die du gesehen hast mitentwickelt. Ohne ihn hätten wir schon zwei Illusionen fast verschenkt." erklärte er mir „Unser Papa hielt uns für dumm und sagte das es unsere Babys sind und das wir damit auftreten müssten. Ja und das tun wir nun dank ihm." „Warum habt ihr denn zwei Illusionen fast verschenkt?" fragte ich vorsichtig weiter. Chris schaute mich kurz an und dann ging sein Blick wieder zur roten Ampel hinüber. „David Copperfielt rief mich eines Tages, einfach so, auf meinem Handy an und wollte die Illusion mit dem Bäumchen haben, die Rechte daran und die Rechte an unserer Schneenummer." erklärte er weiter. Ich hörte in seiner Stimme Freude, Freude darüber das ich neugierig war und ihn kennen lerne wollte. Ich hörte ihm gespannt zu und streichelte seine Hand leicht. Ich merkte wie sehr er seinen Papa vermisste und innerlich wurde ich traurig das ich ihn nicht mehr kennenlernen könnte, denn er schien ein genauso toller und lieber Mann gewesen zu sein, wie seine Söhne es sind.

Chris parkte auf dem großen Parkplatz vor dem 'Marktkauf' und wir schlenderten Hand in Hand in den Laden. Ein paar Menschen schauten sich um, stecken die Köpfe zusammen und tuschelten etwas. Verwundert schaute ich sie an, war das sonst auch so? Nein, so ein Verhalten ist mir noch nie aufgefallen. „Das ist ganz normal." sagte Chris zu mir „Sie wissen wer ich bin." „Ah ha." gab ich etwas unentschlossen von mir, ich wusste nicht so ganz wie ich mit der Situation umgehen sollte. Wenn sie ihn kennen, warum tuscheln sie dann nur? Müssten sie nicht auf ihn zulaufen und nach Bildern fragen?

„Aber wir Bündener halten zusammen und so kann ich auch mal ohne angesprochen zu werden das Haus verlassen." erklärte Chris weiter „Ich will nicht sagen das ich ein berühmter Star bin, so sehe ich mich auch nicht, aber sonst werde ich fast überall erkannt. Es ist einfach schön als normaler Mensch einfach durch einen Laden zu laufen ohne 100 Fotos machen zu müssen." „Ah ha." wiederholte ich „Du klingst sehr begeistert." stellte er fest „Wenn sie dich kennen, warum tuscheln sie dann?" fragte ich verwundert. Er blieb stehen und hob sein Arm etwas an, so das unsere beiden Hände genau auf Augenhöhe waren und sagte: „Deswegen vielleicht? Es ist nicht so üblich von mir das ich mich, händchenhaltend mit einer Frau, öffentlich zeige." „Warum, hältst du sonst mit Männern Händchen?" frage ich aus Spaß „Haha." gab er trocken von sich und lief unbeeindruckt weiter. Wir kauften etwas zu essen ein, für heute Abend und ein paar Sachen für mich, die ich ihn Chris' Wohnung lassen konnte: Zahnbürste mit Becher, Duschgel und Haarshampoo, ein paar Flauschige Puschen und ein bisschen Schminke. So musste ich nicht immer alles mitschleppen wenn ich bei ihm war. „Ich stelle mir auch mal mein Duschgel und Haarshampoo in deine Dusche. Uuuuund Haarspray schadet auch nicht." lachte er „Außer du möchtest, das ich weiter wie dein Papa rieche." Leicht stieß ich mein Ellenbogen in seinen Bauch und verdrehte die Augen:„Ich hab's nur gut gemeint heute." Er zog mich lächelnd an sich ran und gab mir ein kleinen Kuss: „Danke Schatz."

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt