Kapitel 29

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Plötzlich klopfte es an der Tür des Busses. Chris zuckte zusammen und löste sich von mir. „Bruder? Bist du da drin?" hörten wir Andreas fragen „Es ist viertel vor 3. Ich schaff die Show nicht ohne dich!" Er schaute mich erschrocken an und ich schaute erschrocken zurück. So spät war es schon? „Ja Andreas, ich komme sofort!" rief er zurück. „Super, magst du mir mein schwarzes Jackett mitbringen? Es liegt auf meinem Bett. Ich möchte euch beiden da drin nicht stören." lachte Andreas „Der Bus gehört euch!" Wir schauten uns an und lachten beide laut los. „Denkt er ernsthaft wir schlafen miteinander?" ich konnte nicht mehr vor lachen. Chris hüpfte auf und sagte ebenfalls lachend: „Ich will gar nicht wissen was er so denkt. Ich will auch nicht wissen was er mit seiner Frau bei seinem ersten Date gemacht hat." Er hob die Augenbrauen hoch und huschte zum Bett von Andreas, nahm die Jacke und kam dann wieder zu mir. „Erstes Date?" fragte ich. „Ja und ich würde mich freuen wenn wir heute noch ein zweites hätten." er küsste mich sampft, nahm dann meine Hand und wir stiegen aus dem Bus. Andreas und Judy warteten schon auf uns und schauten uns, mit großen Augen, entsetzt an. „Bruderherz!" stieß Andreas amüsiert hervor „Es ist ja schön wenn du dein Spaß hattest, aber möchtest du ganz Berlin daran teilhaben lassen?" Chris schaute verwundert und als ich ihn ansah musste ich lachen. Judy und Andreas lachten mit mir mit und Chris verstand die Welt nicht mehr. Dadurch, das er sich an mein Hals gekuschelt hatte beim weinen, sah seine Frisur echt struppig aus und gaukelte den andern vor, wir hätten sonst was im Nightliner gemacht. „Ah!" schrie er, als ich ihm mein Handy mit Selfiefunktion vor die Nase hielt „Bruder, wo ist mein Haarspray?" Andreas der sich nicht mehr ein bekam vor lachen zeigte nur auf die Halle und sagte dann: „Ich denke mal in deiner Garderobe." Wir verabschiedeten uns von den Beiden und gingen dann Richtung U-Bahn Station.

Auf dem Weg dahin und in der U-Bahn erzählte ich Judy was passiert war und sie hörte gespannt zu. „Die Armen." sagte sie traurig „Chris scheint seinen Vater wahnsinnig zu vermissen." „Ich glaube das tut seine ganze Familie." fügte ich hinzu und Judy nickte. „Aber er mag dich Maus. Uhh ... 1000 Frauen rennen einem hübschen ..." sie hielt inne „Wirklich hübschen Mann hinterher und meine Beste verdreht ihm den Kopf. Seit ihr schon zusammen?" „Nein, um Gottes Willen." stieß ich hervor. Judy schaute mich entsetzt an: „Wie? Empfindest du nicht so für ihn, wie er für dich?" „Doch schon, aber ich möchte es langsam angehen Maus. Schau er ist so viel unterwegs und ich hatte nur Pech mit Männern." „Wenn ihr euch liebt, dann schafft ihr solche Kleinigkeiten locker. Nun vergesse mal deinen Ex, nicht alle Männer sind so Baby." sagte sie aufmunternd „Und schau mal, die Situation im Bus, der hätte niemals seinen Gefühlen freien Lauf gelassen wenn der dir nicht vertrauen würde." „Ja du hast ja Recht. Aber das mit meinem Ex sitzt noch tief." ich senkte den Kopf. „Chris ist anders. Das spüre ich und dein Herz spürt es auch." sagte Judy „Hör auf dein Herz und gebe ihm die Chance dich kennen zu lernen." „Mal schauen wie Date Nummer 2 heute Abend läuft." sagte ich nachdenklich.

Als die Durchsage 'Haltestelle: Zoologischer Garten' ertönte liefen wir zur Tür und stiegen aus. Heute war ein warmer, sonniger Sonntag und wir hatten beschlossen in den Berliner Zoo zu gehen.

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt