Kapitel 78

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Die Tage vergingen und natürlich hatten meine Eltern alles mitbekommen. Ich erklärte ihnen alles am Telefon und versprach das wir Freitag, für ein Wochenende zu ihnen kommen.

Heute war schon Freitag. Chris holte mich nach meinem Fädenzieh-Termin, gegen 13 Uhr, vom Krankenhaus ab. Ich staute nicht schlecht, als ich in meinen Audi stieg. Chris hatte sich ordentlich heraus geputzt. Er trug helle Slipper, eine dunkele, enge Jeans, ein weises Hemd, unter dem Hemd ein helles Top und hatte seine Haare gestylt. Er war rasiert und hatte seine Papa-Kette um den Hals hängen und zwei dünne Lederarmbänder, zierten sein dünnes Handgelenk. „Auf welche Bühne willst du denn gleich?" fragte ich aus Spaß. „Ich möchte für deine Eltern gut aussehen. Sie sollen mich doch mögen." gab er stolz zurück. Wir fuhren die A1 hoch und nach zwei Stunden kam wir in meinem kleinen Dorf an. „Links Richtung Dangast." führte ich Chris zu meinem Elternhaus. „Schön ist es hier." stellte er fest. Mein kleines Dorf lag genau an der Nordsee und es war von allen anderen Seite nur umgeben mit Wiesen und Wäldern. „Da vorne, siehst du das weiße Einfamilienhaus mit dem schwarzen Dach?" fragte ich Chris. Er nickte. „Das ist es!" freute ich mich. Chris bog auf die Auffahrt und parkte mein Auto in meinem alten Carport. Ich fand es so toll das Mama und Papa ihn immer noch für mich freihielten. Wir holten die Koffer aus dem Auto und liefen zur Tür. Meine Mama öffnete freudig die Haustür und fiel mir um den Hals. „Hallo Schatz! Komm rein!" sagte sie. Wir traten in den Flur und dann sah ich auch meinen Papa, der lehnte cool im Wohnzimmertürrahmen und musterte skeptisch meinen neuen Freund. „Hallo, Ich bin Susanne." begrüßte meine Mama Chris und nahm ihn in die Arme. „Hallo ich bin Christian Reinelt." stellte er sich vor. Papa gab ihm die Hand und Chris nahm sie schnell an. „Hallo, Ich bin Martin." sagte meine Papa. „Kommt doch rein, ich habe den Kaffee schon aufgesetzt." sagte Mama und lief in unser Wohnzimmer. Ach ja hier fühlte ich mich Zuhause. Unser Haus war groß, hell und jeder Raum war Landhausstiel gerecht mit alten englischen Accessoires eingerichtet. Wir liefen ihr hinterher und ich merkte wie Chris nervös von einem Fuß auf den anderen Fuß trat.

Mein Vater war etwas größer als Chris. Um genau zu sein war er 1,90m groß, hatte graue, kurze Haare und blaue Augen. Er trug eine Brille mit einem dunklen Rahmen, ein dunkelblaues Poloshirt und eine helle Jeans. Meine Mama war so groß wie ich, etwas stabiler gebaut, hatte grünbraune Augen, schulterlange, blonde Haare, die wie meine auch in Locken fielen. Man sah schon vereinzelt ein paar graue Strähnen aber davon wollte meine Mutter noch nix wissen. Sie trug ein rotes Top mit einer schwarzen, leichten Jacke drüber und eine schwarze Jeans. Der passende Schmuck machte Mamas Outfit perfekt.

„Setzte euch ruhig schon." sagte meine Mutter und lief in die Küche um den Kaffee zu holen. Der Esszimmertisch war liebevoll gedeckt und es gab neben einer Sahne-Himbeer-Torte auch noch meinen Lieblingskuchen: Käse-Streuselkuchen. Chris setzte sich meinem Vater gegenüber, ich sah ihm deutlich an das er vor ihm Respekt hatte. Das brachte mich innerlich zum lächeln. Ich setzte mich neben Chris und nahm seine Hand. „Und du bist Zauberer?" fragte mein Vater ihn. „Ja, also eigentlich bin ich, zusammen mit meinem Bruder Illusionist. Wir geben ehrlich zu das wir nicht zaubern können sondern die Menschen nur auszutricksen." erklärte er meinem Vater „Darum nennen wir uns auch die Ehrlich Brothers." „Interessant." gab mein Vater uninteressiert von sich „Und davon kann man wirklich leben?" „Ja, am Anfang war es schwer und wir hatten es nicht leicht. Aber mein Bruder und ich wollten einfach nicht aufgeben. Irgendwann haben wir dann sogar ein Kredit aufgenommen weil kein Veranstalter an uns geglaubt hat. So konnten wir uns dann die Hallen anmieten um die Leute zu erreichen." erklärte Chris.

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt