25. Kapitel

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25. Kapitel

Ich lege mich in Harrys Bett und ziehe mir die Decke bis zur Nase hinauf. Ich werde von seinem sinnlichen Geruch umhüllt und fixiere meinen Blick an die dunkle Decke.

Wieder rauben die Gedanken an ihn mir den Schlaf. Ich wälze so lange in dem Bett herum, bis ich höre, wie sich die Türe öffnet und augenblicklich bleibe ich still liegen.

Ich kneife meine Augen fest zusammen und hoffe, dass es kein Einbrecher oder sonst der gleichen ist.

Mein Herz rutscht mir in die Hose, als sich das Bett neben mich senkt. Sofort steigt mein Herzschlag und ich warte nervös ab, was mich als Nächstes erwartet. Wegen meiner Rumwälzerei ist mir die Decke bis zur Hüfte hinuntergerutscht, weswegen sich eine leichte Gänsehaut über meinen gesamten Körper zieht, doch momentan habe ich ganz andere Probleme.

Ich spüre, wie sich die Decke hebt und mich die wohlige Wärme von vorhin umhüllt. Ich würde mich am liebsten umdrehen, doch ich traue mich nicht, weswegen ich es bei der Sache belasse, aber ein Einbrecher bricht doch nicht in eine Villa ein, um schlafende Personen zuzudecken?

Eine Weile herrscht Schweigen in dem Raum, bis sich die Bettseite neben mir wieder hebt und sich die Türe wieder schließt. Ich habe das Gefühl, als ob ich schon seit Jahren die Luft anhalten würde. Hektisch schnappe ich nach Luft und drehe mich zu der Tür. Habe ich mir das eben nur eingebildet oder ist das wirklich geschehen?

Langsam drifte ich wieder in den Schlaf und schlafe ohne weiteren Unterbrechungen durch.

Am nächsten Morgen werde ich durch ein lautes Poltern vor meiner Tür geweckt und ich schrecke sofort auf, sodass ich aus dem Bett fliege. Tolle Art in den Tag starten.

Ich rapple mich auf und tapse zur Tür, um sie einen Spalt zu öffnen. Ich linse durch die Spalte und erblicke Harry, wie er fluchend neben einer zerbrochenen Lampe auf dem Boden hockt. Ein leichtes Kichern entflieht meinen Lippen, sodass Harrys Kopf in meine Richtung schießt.

"Was lachst du so?", fragt er aufmüpfig und ich trete aus meinem Versteck heraus, um ihm aufzuhelfen. "Tollpatschig wie eh und je", kichere ich und blicke sofort auf die Schnittstelle auf seiner Hand, die durch die zerbrochene Lampe entstanden ist.

Sachte nehme ich seine Hand in meine und begutachte die verletzte Stelle. "Das ist nichts Schlimmes, habe schon Schlimmeres erlebt", meint er schulterzuckend, doch ich gebe mich mit dieser Aussage nicht zufrieden.

"Das muss verarztet werden, hast du irgendwo Verbandszeug?"

"Fuck, nichts muss verarztet werden. Lass es einfach gut sein." Mit diesen Worten entreißt er seine Hand meiner und lässt mich mit dem Schutt stehen.

Da haben wir ihn wieder. Den miesepetrigen Harry, der sich nicht helfen lassen will. Nach dem gestrigen Tag dachte ich, dass er sich zum Besseren ändern wird, aber dieser Zwischenfall hat ihn um einige Schritte zurückgeworfen.

Schweigend gehe ich in die Küche, suche nach etwas zum Kehren und mache den Mist, den Harry verunstaltet hatte, weg. Diese Lampe muss ein Vermögen gekostet haben. Der Lampenschirm bestand aus Porzellan und war mit echten Goldstücken bestückt. Der Ständer bestand ebenfalls aus echtem Gold, was dem Ganzen einen edlen Look verschaffte.

"Wo ist der Scheiß von Lampe?", flucht eine Stimme hinter mir und ich drehe mich sofort um, wobei mir fast die Augen aus dem Kopf fallen. Harry steht oberkörperfrei, nur mit einem tiefsitzenden Handtuch um seine Hüften gewickelt, vor mir. Sein Oberkörper glänzt und seine Haare sind feucht, was darauf schließt, dass er frisch aus der Dusche gekommen sein muss.

"Weg", meine ich knapp, aber mit belegter Stimme, da ich mit diesem Anblick nicht gerechnet hatte. Auch Harry scheint zu bemerken, dass ich geflasht bin, da sich ein fettes Grinsen über seine Lippen zieht.

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