81. Kapitel

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81. Kapitel

Heute der ist der Tag. Der wichtigste Tag für Harrys Karriere. Ich weiß wie hart, er für diesen diesen Tag gekämpft hat. Er hat in den letzten Wochen härter trainier als sonst, hat sich sogar einige Muskelrisse während den Trainings eingeholt, doch das hat ihn nicht davon abgehalten aufzuhören. Er hat sich nicht umsonst die letzten Jahre den Buckel abtrainiert, um am heutigen Tag zu versagen. Ich bin von seinem Arbeitsgeist fasziniert, ich schaffe es nicht einmal, mich morgens aus dem Bett zu quälen, um joggen zu gehen.

Heute ist das Finale für die Boxweltmeisterschaft. In den damaligen Kämpfen hat sich Harry suvären gegen seine Gegner geschlagen, sie mit Leichtigkeit besiegt. Ich war noch bei keinem einzigen seiner Kämpfe, doch heute ändert sich das. Ich werde heute im Publikum sitzen und ihn anfeuern, auch wenn ich leicht Bammel habe, dass etwas passiert, doch er ist ein Profi darin Leute umzuhauen.

Nun sitzen wir in seiner Garderobe der riesigen Arena, wo der Kampf heute punktgenau um 19:15 Uhr stattfinden soll. Mir wurde ein VIP-Pass überreicht, der zeigen soll, dass ich die Berechtigung habe, Backstage herumzulaufen. Ich habe mir eine magere Hühnersuppe geholt, da langsam aber sichtlich die Nervosität bei mir durchsickert. Als würde ich in ein paar Stunden selber im Boxring stehen und mich mit einem 90 Kilo Mann prügeln. Ich würde nichts anderes hinunterkriegen, sonst ersticke ich womöglich noch an dem Essen hier.

Harry dagegen hat richtig zugeschlagen: Schweinesteak mit Kartoffeln und einem kleinen gemischten Salat. "Auch ich muss auf meine schlanke Linie achten!", hatte er scherzhaft gemeint.

"Bist du denn gar nicht aufgeregt?" Er verschlingt das Essen in aller Ruhe, er scheint gar nicht nervös zu sein. Er ist sprichwörtlich die Ruhe in Person. "Wieso sollte ich?" Ein paar Essensreste spritzen mir ins Gesicht, die ich mit meinem Handrücken sachte wegwische. "Ich glaube ich bin nervöser als du!" Ich atme tief durch die Nase ein und wieder aus. "Du bist nervös? Wegen mir?" Ich könnte sein süffisantes Grinsen bis auf 100 km Umkreis erkennen, so breit ist es. "Ich habe Angst um dich!", murmle ich und nehme den letzten Bissen Suppe zu mir.

Auch er schluckt seinen jetzigen Bissen hinunter und legt den Kopf schief. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde das Ding schon schaukeln. Ich will vor dir ja nicht wie ein Loser aussehen!" Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Er hat recht, er ist gut in dem was er macht. Er ist sogar großartig. "Deinem Gesicht nach zu urteilen, hat dich das ein wenig beruhigt, habe ich recht?" Er legt die Gabel auf die Seite und greift nach meiner Hand. Sachte zieht er mich auf seinen Schoß, sodass ich mit dem Rücken zu ihm sitze. "Ich habe noch ein paar Stunden Zeit, wenn du nichts dagegen einzuwenden hast ..." Seine Hände wandern meine Oberschenkel hinauf, ehe er seine weichen Lippen auf meinen Nacken drückt. "Hmm", murmle ich und gebe mich seinen Berührungen vollkommen hin. "Was bedeutet denn hmm?", nuschelt er und beißt sanft in mein Fleisch hinein.

Gerade will ich ihm antworten, als die Türe plötzlich aufgerissen wird und ich sofort von seinem Schoß rutsche. Mein Blick fällt zuerst sofort auf Harry, denn sein Blick hatte sich von 0 auf 100 verhärtet. Dann erst blicke ich zum Türrahmen. Ein großer breiter Mann, nicht viel älter als Harry steht dort. Er ist übersät mit Tattoos, hässlichen Tattoos. Was soll der Elefant, der gerade einen Burger verschlingt? Ziemlich kontraproduktiv, weil sie ja eigentlich Vegetarier sind aber ich will hier ja nicht den Klugscheißer spielen.

Er ist breit, sogar breiter als Harry, aber kleiner als er. Narben zieren sein Gesicht und nur einzelne Haare bedecken seinen kahlen Kopf. Doch das gruseligste an dieser breiten Kreatur ist das Grinsen. Es ist undeutbar und doch so angsteinflößend. Ich schrecke zurück, als er einen lauten Schrei ausübt. "Styles, mein Lieber, wir haben uns ja lange nicht gesehen!" Gerade will er auf ihn zusteuern, da bleibt sein Blick an mir hängen. "Hallo, süße Lady, wie darf ich dich denn nennen?" Er will sich mir nähern, da springt Harry auf und stellt sich vor mich. "Sie hat dich nichts zu interessieren. Heute gibt es nur dich und mich. Den Kampf!" Sein Blick gleicht einem wilden Raubtier, das kurz davor ist, seine Beute zu fressen.

Der Unbekannte weicht nicht einen Schritt zurück. Nein er grinst sogar provokant und zeigt Harry seine verfaulten Zähne. "Whoa, sie scheint dir etwas zu liegen, Styles. Ich wusste nicht, dass du nun ein Beziehungsmensch bist." Abwehrend hält er seine Hände in der Luft. "Alessando, sei einfach still und sieh zu, dass du bis zum Kampf keine Schwierigkeiten machst!" Harry stößt ihn leicht an der Brust, doch der Stoß ist effektiv genug, dass er einige Schritte zurücktaumelt. "Da kannst du dich auf mich verlassen!" Das Grinsen scheint wie angeklebt zu sein und es gefällt mir überhaupt nicht.

Alessando macht kehrt und dreht sich an der Tür nochmal um. Wieder mit diesem krankhaften Grinsen. Aus Reflex greife ich nach Harrys Bizeps und vergrabe meine Fingernägel in sein Fleisch. Als er endlich aus unserer Sichtweite ist, entspannen sich meine Finger sofort. "Das ist der Typ, gegen den du heute kämpfst?"

Er dreht sich zu mir um. "Leider, ja." Ungläubig schüttle ich den Kopf. Wieso um Himmels Willen der hier? Hätte es nicht irgendwer anderer sein können? "Er ist ein Trottel!", spreche ich stattdessen aus und ernte ein zustimmendes Nicken von Harrys Seite aus. "Größter Wichser, der mir in meiner Laufbahn je untergekommen ist! Er denkt er ist der Größte, dabei ist er einfach nur ein armer verdammter Spast, der nicht einmal eins plus eins zusammenzählen kann!"

"Und dieses Grinsen!", ergänze ich und rüttle meinen gesamten Körper, als ob ich diese Bilder einfach nur abschütteln will. "Das ist das schlimmste. Es haben einige gegen ihn gekämpft und sie sind alleine wegen diesem Gesicht gescheitert. Angeblich ist es das Grinsen der Teufels persönlich!", lacht er und setzt sich wieder hin. "Wie auch immer, ich lasse mich von diesem Neunmalklug nicht einschüchtern." Ich nehme wieder neben ihm Platz und beobachte, wie er sich nach und nach das Essen in den Mund scheffelt.

"Sei bitte vorsichtig, ja?" Ich wandere mit meiner Hand durch sein frisch gewaschenes Haar. Er nickt mir vielversprechend zu und schluckt auch den letzten Bissen hinunter. Er steht auf und zieht mich an den Armen nach oben. "Dahin zurück, wo wir gestört wurden." Er lächelt gegen meine Wange, als er sich von hinten an mich drückt und seine Zunge über meine Haut fahren lässt. Er dreht mich in seinen Armen so rum, dass ich ihm in die Augen gucken kann und überfällt mich schon mit seinen Lippen. Er bewegt sich mit mir in Richtung Tür und sperrt sie ab, während er mich weiterhin leidenschaftlich küsst. Seine Hände fummeln an meiner Bluse herum, bis er sie mir über die Schultern streifen kann. Auch seine Klamotten sind kurze Zeit später von seinem Körper gerissen. Wir befinden uns auf dem Tisch, wo wir bis vor kurzem gegessen haben, als wir unsere nackten Körper aneinanderschmiegen.

Ich spüre jeden Zentimeter intensiv und koste dieses Gefühl vollkommen aus, als er mich ausfüllt. Stoß für Stoß. Atemzug für Atemzug. Ich spüre seine sanften Lippen überall. Als sie meine Kieferlinie entlang gleiten, über meine Ohrmuscheln bis hin zu meinem Schlüsselbein.

Schwer atmend liegen wir kurze Zeit später nebeneinander. Immer noch nackt auf dem Tisch und ich in seinen Armen. "Ich kann nicht glauben, dass wir es auf dem Tisch deiner Garderobe kurz vor deinem Kampf getan haben!", hauche ich fassungslos und vergrabe mein Gesicht in seine Brust, um ihm meine Schamesröte zu verheimlichen. "Glaub es oder nicht. Wir haben es im Flugzeug getan, auf dem Tisch meiner Garderobe. Der nächste Ort auf meiner Checkliste wär ein Aufzug!" Heiser lache ich gegen seine Brust und lege meine Lippen auf diese. "Nein!" Seine Brust vibriert gegen mein Gesicht, als er anfängt zu lachen. "Ich krieg dich schon dazu!", meint er scherzhaft und entzieht sich mir. "Ziehen wir uns an, ich muss mich noch auf den Kampf vorbereiten!"

Und schon hat er seine Klamotten an, während ich noch nackt auf dem Tisch sitze. "Aber wenn du so bleiben willst ... ich habe nichts dagegen, nur lauf draußen nicht so rum, sonst muss ich einige Leute hier tot prügeln!" Seine grünen Augen scannen mich begierig von oben bis unten ab und schon komme ich auf die Beine, um mir die Klamotten in Windeseile über den Körper zu ziehen. "Wird wohl nichts mit töten heute!", erwidere ich, doch er bleibt ernst. "Alessando ist noch nicht aus der Gefahrenzone!"

Gibt es jemanden, der Cover oder Banner machen kann? :)

Infinity |H. S.|Onde as histórias ganham vida. Descobre agora