11. Kapitel

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Erst einmal: Dieses Bild, was oben angehängt ist, hat rkmemoriies auf Instagram gemacht und ich liebe es so! :D

11. Kapitel

~Graces Sicht~

Der nächste Morgen verläuft, wie gewohnt, ohne spannende Ereignisse. Dieses Gespräch mit Harry hängt mir immer noch im Gedächnis. Ich habe in seine Augen gesehen und es sind die selben grünen Augen von damals. Ein Gefühl von Vertrautheit hat für einen kurzen Moment meinen Körper durchströmt, doch dann habe ich realisiert, was er eigentlich für ein Mensch heute ist.

Eigentlich sollte es mich nichts angehen, warum Harry sich so krass verändert hat. Andererseits habe ich das Bedürfnis nach der Ursache seines Persönlichkeitswechsels herauszufinden, immerhin haben wir mehrere Jahre unseres Lebens miteinander verbracht.

Wieso hat er sich so verändert? Manchmal hasse ich mich für meinen Helfersyndrom, aber ich kann nichts dagegen machen. Die einen können nicht ohne Zigaretten leben, bei mir ist es eben das Helfen von anderen Menschen.

Diese Ungewissheit macht mich fertig, auch wenn er sich mir gegenüber, wie das Letzte verhalten hat, habe ich das Gefühl, dass ich ihm helfen muss.

"Grace? Erde an Grace, Grace an Erde, hörst du mir zu?" Lily schnippt mit ihren Fingern und ich kehre langsam wieder in die Realität zurück. Wir sitzen in unserem Zimmer und sie hat gerade über ihre neue Liebschaft geredet, jedoch bin ich mit meinen Gedanken zu Harry hinübergedriftet.

"Ja, ich höre dir zu."

"Worüber habe ich denn geredet?", fragt sie mich mit hochgezogener Augenbraue. "Darüber wie gut er doch im Bett und wie hübsch er ist." Ich setze mich von meiner Liegestellung auf.

"Wow, du warst echt in Gedanken, ich habe eigentlich darüber geredet, dass wir demnächst das neue Restaurant am Stadtrand besuchen und dich einladen wollen."

"Ich soll euch bei eurem kleinen Date stören?" Mein Gesicht zeigt ein einziges Fragezeichen auf.

"Du störst uns nicht, aber ich denke, dass es dir gut tun würde, mal aus diesem Zimmer rauszukommen." Sie rutscht näher zu mir und streichelt mir über den Oberarm.

"Was hältst du davon?"

Dieser Vorschlag ist eigentlich ganz nett gemeint, es wäre unhöflich, diese Einladung nicht anzunehmen.

"Gut", lächle ich. "Wann gehen wir essen?"

"Gleich heute Abend."

"Doch so rasch, dann mache ich mich schnell fertig."

Ich gehe duschen, ziehe mir ein schlichtes, knielanges schwarzes Kleid an und schminke mich dezent.

Abends warten Lily und ich auf ihren neuen Lover. Plötzlich kreischt sie laut auf und fällt einem, mir unbekannten, Mann in die Arme. Anscheinend ihr Neuer.

"Grace, das ist Tim, Tim das ist Grace." Seine glasklaren Augen wandern zu mir und er greift nach meiner Hand. "Schön, dich kennenzulernen, Grace", lächelt er charmant und hinterlässt einen Kuss auf meinem Handrücken.

Oh, ok?

Gentlemanlike hält er uns die Türen seines Luxusschlittens auf. Dieser Wagen muss mindestens 300.000 Pfund gekostet haben, so wie der aussieht.

Nach einer kurzen Fahrt kommen wir am berüchtigten Restaurant an. Am Eingang erwähnt Tim seinen Namen und wir werden sofort  zu einem Tisch am Fenster geführt.

Uns werden die Speisekarten gebracht, worauf ich gleich einen Blick werfe. Verdammt, ist das hier teuer. "Es ist so teuer", murmle ich und erhasche dabei die Aufmerksamkeit von Tim.

"Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich übernehme die Rechnung für euch zwei reizende Damen."

Reizende Damen? Dafür, dass er Lilys Freund ist, flirtet er ganz schön heftig.

Ich nicke und werfe erneut einen Blick darauf.

"Ich nehme einmal Lasagne Bolognese und ein Glas Wasser", lächle ich dem freundlichen Kellner zu.

"Für mich eine Pizza Prosciutto und ein Glas Wasser und für meine Freundin einen Hühnersalat mit einem Glas Wasser", bestellt er für sich und Lily und ich werfe ihr einen verdutzten Blick zu. Sie hat ihm nicht einmal gesagt, was sie haben möchte und er bestellt einfach so ein Salat für sie? Vor allem isst Lily keine Salate, wenn sie in Restaurants geht, dann lässt sie es ordentlich krachen und frisst für eine ganze Familie.

Sie schenkt mir nur ein gequältes Lächeln, doch ich bleibe skeptisch. Ich werde sie nach diesem Essen noch ansprechen.

Als wir unser Essen aufgegessen haben, entschuldige ich mich für einen Moment, um auf die Toilette zu gehen. Dort angekommen, beobachte ich mich im Spiegel und checke nochmal alles. Ich greife in meiner Handtasche nach meinem Lippenstift, den ich nachziehe. Gerade als ich das Damenklo wieder verlassen will, steht Tim breit grinsend vor mir. Ich schrecke zurück, ich habe nicht mit ihm gerechnet. "Tim, du hast mich erschreckt", lache ich. "Was machst du denn hier? Wenn du aufs Klo willst, dann kannst du lange warten, die Schlange bei den Herren ist ziemlich lang", informiere ich ihn und will gerade an ihm vorbeigehen, als er sich plötzlich vor mich aufstellt.

"Falls dir das entgangen ist, ich wollte gerade wieder zurück, als wäre es nett, wenn du mir aus dem Weg gehen würdest", weise ich ihn hin und versuche, mich wieder an ihm vorbeizudrücken, doch diesmal packt er mich an meinen Handgelenken und stößt mich gegen die Wand.

"WAS SOLL D..." Er schneidet mir das Wort ab, indem er mir eine Hand vor den Mund hält.

"Du hörst mir jetzt genau zu." Er sieht mich eindringlich an und ich bekomme es mit der Angst zu tun. "Du machst jetzt das, was ich sage oder es kann schmerzhaft für dich werden."

Und Lily geht mit so etwas aus? Er ist richtig gruselig und nicht gerade sanft. Seine Lippen sind meinen gefährlich nahe, sein Atem prallt auf meiner Haut ab.

"Wir werden jetzt etwas Spaß haben und Lily wird davon nichts erfahren ok? Du willst doch nicht, dass sie verletzt wird, oder?" Ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf seine Lippen.

Ich reiße meine Augen auf und versuche verzweifelt nach Luft zu schnappen, was in so einer Situation schwierig ist. "Ihr Mädchen seid alle gleich, immer darauf bedacht, dass es der besten Freundin gut geht." Sein Grinsen wird größer. "Also lass uns beginnen."

Ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen schieße und ich keuche verweifel.

Es muss doch irgendjemand kommen? Wieso kommt keiner? Was ist mit der Männerschlange? Ich bin geliefert und zwar sowas von. Als er mir unters Kleid greifen will, wird er unsanft von mir weggezogen und knallt mit dem Kopf gegen die nächste Wand. Ich schiele zur Person, die mich gerade eben noch so vor einer Vergewaltigung gerettet hatte.

Vielen Vielen Dank für eure lieben Kommentare, die versüßen mir jedes Mal aufs Neue den Tag :)

Infinity |H. S.|Where stories live. Discover now