23. Kapitel

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23. Kapitel

~Graces Sicht~

Als Harry mir diese Nachricht geschickt hatte, hat sich so ein warmes Gefühl in mir breit gemacht. Es hat mich wahnsinnig gefreut, dass Harry sich bei mir gemeldet hat und er einen weiteren Schritt auf mich zugekommen ist.

"Willst du mir auch verraten, was du vor hast?", frage ich grinsend, als wir den Campus erreichen und schnurstracks zu seinem Wagen laufen.

"Anderson, du müsstest mich eigentlich schon kennen, dass ich voller Überraschungen stecke", zwinkert er mir zu und ich verziehe das Gesicht.

"Woher weiß ich, dass du mich nicht irgendwo verschleppen und umbringen willst?"

Er atmet hörbar aus und bleibt auf der Stelle stehen. "Würdest du mir das zutrauen?"

"Also, wie soll ich sagen? Ja." Dabei blicke ich unschuldig in den Himmel.

Plötzlich werde ich herumgewirbelt, sodass ich gegen seine Brust knalle. Sein muskulöser Arm ist um mich geschlungen und ich kann klar seinen Herzschlag hören, da ich mindestens einen Kopf kleiner bin als er. 

Ich spüre seinen Atem intensiv auf meiner Kopfhaut aufprallen und für einen Moment habe ich das Gefühl, dass ich mich gleich verliere. Dieser Geruch. Wahrhaft maskulin und erotisch.

Meine Hände habe ich aus Reflex auf seine Brust gelegt und ich muss mich darauf konzentrieren, richtig zu atmen, bevor ich völlig kollabiere. 

"Vielleicht mache ich das auch", flüstert er mir mit seiner rauen Stimme ins Ohr und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Dieser Junge hat eine unglaubliche Wirkung auf mich.

Er kommt meinem Ohr noch näher, was ich anhand seines Atems feststellen kann. "Und niemand wird da sein, um dir zu helfen, Grace." 

Er lässt mich los und steigt in seinen Wagen ein. "Kommst du jetzt?" Er schenkt mir ein Grinsen, doch ich stehe wie versteinert da. Was war das gerade?

Nach wenigen Sekunden setze ich meine Beine in Bewegung und setze mich auf den Beifahrersitz.

Das Fahrzeug setzt sich in Bewegung und wir fahren wieder in eine, mir unbekannte, Richtung.

Nach einer kurzen Fahrt kommt sein Wagen zum Stillstand.

"Was machen wir hier?" Mein Gesicht ist ein einziges Fragezeichen.

"Das wirst du gleich sehen." Auf einmal rennt er weg und ich laufe ihm sofort hinterher. Es fällt mir schwer, mit ihm Schritt zu halten. Er bleibt stehen und ich knalle schon wieder gegen seinen Rücken. 

Ich beobachte unsere Umgebung näher. Es sind hier viele Bäume zu sehen und ein Metallzaun, der mindestens vier Meter hoch ist. Dahinter ist der Wald noch dichter als hier. 

Harry setzt seine Beine in Gang und als er den Zaun hinaufklettern will, schnappe ich empört nach Luft. "Du kannst da doch nicht einfach darüberklettern", zische ich und er runzelt seine Stirn.

"Sicher kann ich das. Das siehst du doch."

"Komm jetzt auf der Stelle hinunter."

Er schenkt mir einen frechen Blick und klettert weiter. "Du bist nicht meine Mama", äfft er mit einer gestellten Babystimme und ich fühle mich total verarscht. 

"Du bist so eine Meme, hast du etwa Höhenangst?", feixt er weiter und ich runzle die Stirn.

"Wer weiß, ob der Zaun jemandem gehört und wer weiß, was für ein Irrer sich hinter dem Zaun verbirgt."

Kurz hält Harry inne, als er seinen Kopf wieder in meine Richtung dreht. "Du denkst zu viel nach", stellt er fest und springt wieder auf den Boden. Mit wenigen Schritten nähert er sich mir, bis er nur wenige Millimeter entfernt vor mir stehen bleibt und mich eindringlich ansieht. 

Infinity |H. S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt