55. Kapitel

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55. Kapitel

Komplett außer Atem komme ich im Krankenhaus an, wo ich gleich zur Empfangsdame gehe. "Harry Styles, in welchem Zimmer ist Harry Styles?", frage ich total aufgelöst, völlig unfähig, ganze Sätze zu bilden.

"In welchem Verhältnis stehen Sie zu Styles?" Ich kann diese Dame jetzt schon nicht ab. Wer kommt darauf, eine Dame als Empfang einzustellen, deren Augenbrauen an eine Kackspur erinnern? Alleine schon diese hochnäsige Art, wie sie mich anschaut und währenddessen ihren Kaugummi kaut.

"Ich bin seine Freundin", erkläre ich und sie lacht auf. "Genau, Sie sind seine Freundin. Sie sind schon die 12., die das heute versucht. Überlegen Sie sich eine andere Ausrede, Madame. Und jetzt würde ich Sie darum bitten, den Platz freizumachen und zwar für Personen, die es ernst meinen!"

Ungläubig reiße ich meine Augen auf und schlage meine Fäuste auf die Empfangstheke. "Hör Sie mir zu. Ich meine es verdammt ernst, also würden Sie mir sagen, in welchem Zimmer er liegt?" Nochmal sieht sie mich von oben bis unten an und greift nach einer Zeitung.

"Bitte gehen Sie weg, Sie stören!", meint sie genauso desinteressiert. Sie zerrt wirklich an meinen Nerven. "Gut, dann gehe ich halt!" Ich schnaube wütend auf und entferne mich einige Schritte von ihr. Ich brauche nur die Zimmernummer.

"Herr Styles ist ganz schön kratzbürstig!", höre ich eine älterliche Stimme hinter mir sagen und ich werde sofort spitzhörig. Ich drehe mich leicht um und sehe, dass ein älterer Herr in Arztkittel zur unfreundlichen Dame geht und sich über einen Herr Styles aufregt. Herr Styles kann nur mein Harry sein. Wenn noch ein Patient mit diesem Namen hier eingeliefert wurde, wäre das ein ganz schöner Zufall.

"Wurde erst zusammengeschlagen und will sofort das Krankenhaus verlassen, immer diese Sportler!", setzt er fort und ich bin mir nun sicher, dass es mein Harry ist. "Ach, es ist so männlich von ihm, ich bin ja so aufgeregt, dass er hier ist!", schwärmt die Empfangsdame und Eifersucht kocht in mir hoch. Diese ... Er scheint von ihrer Schwärmerei genervt zu sein.

"Sagen Sie Miss Gibe, dass Sie ihm das Essen auf Zimmer 273 bringen soll!" Er richtet sich seine Brille und geht an mir vorbei.

"Schönen Tag, junge Frau, kann ich Ihnen helfen?" Er lächelt mich mit einem warmen Lächeln an, doch als ich ihm antworten will, schaltet sich die Nervensäge von Kackspur ein: "Nein, sie wollte gerade gehen!" Ich verdrehe meine Augen und nehme ein leises Kichern vom Arzt wahr.

"Tut mir leid, sie kann ziemlich anstrengend sein!", lacht er und klemmt sich das Klemmbrett unter seinem Arm. "Allerdings!", stimme ich ihm zu.

"Also, brauchen Sie etwas? Sie stehen etwas verloren dar!" Ich wehre ihn mit einer Handbewegung ab. "Nein, nichts. Ich wollte sowieso gerade gehen! Ich warte nur auf jemanden, draußen ist es ziemlich kalt!", rede ich mich heraus. "Ja gut, das Wetter ist auch ein Horror. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, ich muss weg, der Job ruft!", lächelt er und geht mit schnellen Schritten weg.

Zimmer 273 also, was für ein Glück ich doch habe. Unauffällig tapse ich in die Flure, wo sich die Aufzüge befinden. Die Tussi hat mich nicht bemerkt, weswegen ich erleichtert ausatme, als ich dort ankomme. Laut dem Plan liegt Zimmer 273 im 3. Stock, weswegen ich mit dem Fahrstuhl ins dementsprechende Stockwerk fahre. Mit pochendem Herzen bleibe ich vor dem besagten Zimmer stehen und atme tief ein und aus. Ich klopfe kurz an, jedoch erhalte ich keine Antwort, weswegen ich den Raum einfach betrete.

"Verdammte Scheiße, Sie sollen mich in Ruhe lassen!", höre ich ihn schon genervt schnaufen. "Hey, ich wollte doch nur nachsehen, wie es dir geht, aber da du noch das selbe Arschloch, wie vorher bist, kann ich auch gehen!", erwidere ich und komme ihm mit einem Lächeln auf meinen Lippen näher. "Grace", haucht er und versucht sich aufzurichten, doch er zuckt zusammen. Ein schmerzvoller Ausdruck ziert sein Gesicht.

"Streng dich nicht an, bleib liegen!" Ich ziehe einen Stuhl neben sein Bett und setze mich drauf. Seine Augen verfolgen jede Handlung von mir. Er sieht schwach aus. So zerbrechlich, das komplette Gegenteil von dem Harry, den ich eigentlich kenne. Ich greife nach seiner Hand. Seine warme Hand. "Wie konnte das passieren?", frage ich ihn heiser und schenke ihm ein beruhigendes Lächeln.

"Moment, woher weißt du, dass ich hier bin?", fragt er irritiert.

"Harry, du bist ein bekannter Boxer, es wird viel über dich in den Medien berichtet!", lächle ich leicht und wie immer stöhnt er genervt aus, wenn es um dieses Thema geht. "Immer diese Scheißpaps!", regt er sich auf. "Hey, beruhig dich!", sage ich und streichle über seinen Handrücken. "Ich habe mir Sorgen gemacht, Harry."

"Mir geht es super, lass uns gehen!" Er versucht erneut, aufzustehen, doch er fällt in sein Kissen zurück. "Dir geht es nicht gut, ich sehe doch, dass du Schmerzen hast! Bleib bitte liegen!" Meine Hand wandert zu seinem Kopf. Diese wandert behutsam darüber und ich spüre, wie er sich langsam entspannt. Stille erfüllt den Raum.

"War es Garcia?", traue ich mich, die Stelle zu brechen. Ich rechne damit, dass er ausrastet, weil er es hasst, über ihn zu reden, doch erstaunlicherweise wird sein Blick weicher. "Ja, seine Leute haben mich verprügelt." Er hat verstanden, dass er mich nicht anlügen kann, früher oder später hätte ich es sowieso herausgekriegt, deswegen schätze ich es sehr, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.

"Was machen wir jetzt? Was, wenn er es nochmal macht? Die hätten dich totprügeln können! Ich habe so verdammte Angst um dich!" Mein Herz beginnt wieder, stärker zu klopfen.

"Du hast Angst um mich?", fragt er überrascht und ich nicke heftig. "Wow, noch nie hatte jemand Angst um mich!", stellt er erstuant fest und ich stehe vom Stuhl auf, um mich auf sein Bett zu setzen. Meine Hände platziere ich auf seine Wangen, ehe ich mich leicht zu ihm hinunterbeuge. "Ich habe jeden verdammten Tag um dich Angst. Verrückte Fans, eifersüchtige Gegner, denkst du, es ist einfach mit diesen Gedanken zu leben?"

Nun legt er seine Hände auf meine und streichelt mit seinen Daumen darüber. "Ich habe Angst um dich. Um mich solltest du dich nicht sorgen", erwidert er und blickt mir dabei aufrichtig in die Augen. "Du wurdest verprügelt, Harry. Nicht ich, du bist der Leidtragende!", antworte ich hektisch und sofort finden seine Hände meine Wangen. "Beruhige dich. Um mich solltest du dir keine Sorgen machen, ich lebe noch!" Er unterstreicht seine Worte mit einem Lächeln, doch das beruhigt  mich nicht.

"Komm her", flüstert er und zieht mich auf seine Brust. Ich möchte einfach nur heulen. "Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Ich bin immer für dich da und werde es auch immer sein. Ich werde dich nie alleine lassen", nuschelt er und streichelt mir währenddessen durchs Haar. "Du wirst nie alleine sein, versprochen!"

Ich fliege jetzt für ne Woche weg und wollte mich mit nem Update noch melden. Ich hoffe, dass ich dort die Möglichkeit habe, upzudaten. Das Hotel sollte Wlan haben, aber ich hoff, es ist nich so eins, was nach Lust und Laune funktioniert. Ich wünsche euch schöne Ferien und erholt euch gut :)

Infinity |H. S.|Where stories live. Discover now