66. Kapitel

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66. Kapitel

Ein Feuer entfacht in mir, als er den Kuss verstärkt. Er schnalzt mit seiner Zunge gegen meine und vergräbt seine Hände stürmisch in meine Haare, sodass er leicht an ihnen zieht, doch es vergrößert mein Verlangen nach ihm nur noch mehr.

Aus seiner Kehle kommt nur noch mehr Stöhnen und Keuchen raus, was dazu veranlasst, dass sein heißer Atem meine Lippen streift. Schnell greift er mir unters Shirt, wo er auf meiner nackten Haut nach meinen Hüften packt und  mich nach unten senken lässt, sodass ich an ihn gepresst bin.

Seine geschickten Finger entfernen sich und greifen nach meinem Shirt, das er mir über den Kopf zieht. Seine Hand legt er mir ins Kreuz und er dreht uns, sodass er nun oben ist und die Oberhand übernehmen kann.

Lächelnd lehnt er sich zu mir hinunter und legt seinen Kopf in meinen Nacken. Eine Stelle, wo er weiß, dass ich es liebe, dort geküsst zu werden. Sanft beißt er hinein, was mich zum Aufwimmern verleitet und dazu bringt, in seine Bizeps hineinzukneifen. Unter meinem festen Griff spannen sich seine Arme komplett an und als seine Lippen immer weiter nach unten wandern, bebt mein gesamter Körper.

Eine feuchte Spur lauter Küsse werden von meinem Hals abwärts hinterlassen und kurz vor meiner Jeans macht er Stop. Während  er meinen Hosenknopf aufmacht, verlassen seine Augen niemals meine. Er hält den Blickkontakt auf, bis er es schafft, meine Hose ganz hinunterzuziehen und wieder zu mir hinaufklettert. Nun ist er dran. Kaum ist er wieder mit mir auf Augenhöhe ziehe ich ihm sein Shirt aus. Er trägt wieder dieses weiße Shirt, wo man eine perfekte Aussicht auf seine Tattoos hat, da der Stoff des Shirts sehr dünn ist.

Ich fahre wie immer der Tinte auf seiner Haut nach und lasse das abstrakte Bild auf mich einwirken. Er meinte, wenn er mir die Geschichte hinter jedes einzelnes Tattoos erzählen würde, würde das einige Zeit beanspruchen, doch es würde mich wirklich interessieren, denn aus einigen Motiven werde ich einfach nicht schlau.

"Fertig mit Starren?", sind seine ersten Worte und ich drehe peinlich berührt meinen Kopf weg, doch er hält mit seinen Fingern meinen Kopf so fest, dass ich ihn anschauen muss. "Du bist so süß", grinst er und legt den Kopf schief. Bis vor einigen Sekunden verhielt er wie ein verdammter Christian Gray und jetzt erinnert er mich wegen seines charmanten Lächelns an den netten Jungen von nebenan. Und das binnen Sekunden.

Ich helfe ihm aus der Jeans, sodass ich die nackte Haut seiner Schenkel gegen meine spüren kann. Ich fühle mich nicht einmal mehr unbehaglich, dass ich mit Flugangst in einem Flugzeug sitze beziehungsweise liege. Er hat es tatsächlich geschafft, mich abzulenken. Es dauert nicht lange, als auch unser letzte Stoff Kleidung hinuntergerissen wurde.

Ich versuche mein Keuchen zu unterdrücken, als er in mich rein- und ausstößt. Harrys Küsse dämpfen diese Geräusche ein wenig ab, während er meine Hände in den weichen Stoff der Couch drückt. Er beschleunigt sein Tempo, sodass ich schon kleine Schweißperlen auf seiner Stirn sehen kann. "Komm für mich, Baby!", haucht er heiser kneift in die Rundungen meine Hüften hinein, während er immer tiefer reinstößt.

"Du fühlst dich so verdammt gut an, scheißgut!", redet er weiter und ich spüre schon, wie sich der Druck in meinem Bauch bildet. "Fuck!", flucht er und versucht leiser zu sein, indem er seine Lippen in mein Fleisch unterhalb meines Ohres vergräbt und dort hineinbeißt.

In Ekstase versuche ich mein lautes Stöhnen zu verringern und nun vergrabe ich mein Gesicht in seine Brust, bis ich mich von meinem Höhepunkt beruhigt habe. Nur wenige Sekunden nach mir kommt er und sackt auf mir zusammen. Seine Rückenmuskel, die bis vor wenigen Sekunden so angespannt waren, entspannen sich wieder und er führt seine Lippen zu meinem Ohr. "Willkommen im High Mile Club!", grinst er und drückt seine Lippen auf meine Wange, die für mehrere Sekunden dort verweilen.

"Da wollte ich schon immer mal hinein!", erwidere ich sarkastisch und spüre, wie er auflacht. "Gerngeschehen!", kommt es von ihm und ich drücke ihn an der Brust von mir hinunter. Das benutzte Kondom stülpt er sich hinunter und schmeißt es in den nächsten Mülleimer. Kurz rumpelt es kurz und sofort versteift sich mein gesamter Körper. "Scheiße, wir stürzen ab!" Ich werde ganz panisch.

"Hey, nein, das war nichts. Wir fliegen wieder ganz normal, du brauchst keine Angst zu haben." Harry kommt mit einer Decke  auf mich zu, die er um uns beide legt und drückt mich wieder aufs Sofa. "Ich bin bei dir." Er schlingt seine Arme um mich und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe, ehe er seine Augen schließt. "Und jetzt werde ich schlafen gehen!", kommt es ihm noch über die Lippen, eher er ganz verstummt und nur wenige Minuten später ein leichtes Schnarchen zu hören ist. Er scheint wirklich müde gewesen zu sein.

Ich bleibe die ganze Zeit so liegen und beobachte ihn beim Schlafen. Ich mache das jedes Mal, wenn ich die Möglichkeit habe, ihm dabei zuzuschauen. Ich beschließe, mich wieder anzuziehen und lege mich wieder zu ihm, wo mir auch die Augen zufallen. Ich werde erst durch ein Rütteln wach und als ich realisiere, dass ich immer noch im Flugzeug liegen, verfalle ich erneut in Panik. Ich werfe einen schnellen Blick aus dem Fenster und sehe, dass wir gelandet sind und atme erleichtert aus. "Harry." Ich stupse ihn an und er öffnet erschöpft seine Augen. "Wir sind gelandet, zieh dich an!" Er streicht sich wie immer übers Gesicht, als er aufsteht und sich seine Klamotten überstreift.

"Wieso bist du schon angezogen?", fragt er mit zusammengekniffenen Augenbrauen. "Warum nicht?", stelle ich ihm die Gegenfrage und er schüttelt nur den Kopf. "Ich hätte es schön gefunden, neben dir aufzuwachen und deine prachtvollen-"

"Psch", ich halte ihm einen Finger vor die Lippen, weswegen er zum Grinsen anfängt. "Ich verstehe dich nicht. Einmal bist du total geil auf mich und dann ist es dir unangenehm, wenn ich so rede!" Er schlingt seine Finger um mein Handgelenk und hinterlässt kleine Küsse auf meinen Fingerknöchel.

Als nächstes löst er sich von mir und packt nach seiner und meiner Tasche und steuert den Ausgang an. Ich laufe ihm schnell hinterher und es dauert auch nicht lange, wie die Treppen ausgefahren werden, damit wir aus dem Flieger herausklettern können. Das erste, was mir ins Auge fällt ist die russische Schrift auf einer riesigen Plakette beim Flughafen. Ich müsste mich zunächst einmal an die andere Schreibweise hier gewöhnen.

Harry joggt auf einen schwarzen Van zu, wo er unsere Taschen gleich in den Kofferraum wirft. Der Fahrer wollte ihm eigentlich zur Begrüßung die Hand schütteln, doch Harry hatte ihn links liegen gelassen und hat sich ins Auto gesetzt. Damit sich der Chauffeur nicht ganz ignoriert fühlt, reiche ich ihm die Hand, um Harrys Unhöflichkeit auszugleichen.

Nach einer einstündigen Fahrt kommen wir endlich am Hotel an und es ist verdammt luxuriös. Höflich macht der Fahrer uns den Kofferraum auf und ich schenke ihm einen dankbaren Blick, während Harry einfach nach den zwei Taschen greift und ins Hotel hineinmarschiert.

"Du warst ziemlich unhöflich zum Fahrer!", kommentiere ich, als ich ihm hinterhergehe. "Er wird dafür bezahlt, da braucht er keine Dankesrede zu erwarten!" Er zuckt mit den Schultern und legt die zwei Taschen ab, um einzuchecken. Auch da zeigt er sich nicht von seiner netten Seite, aber was soll man machen, so ist er eben. Ich greife nach meiner Tasche, die mir aber wenige Sekunden später aus der Hand gerissen wird. "Hey, ich bin alt genug, um sie selber zu tragen!", protestiere ich und will wieder nach ihr greifen, doch er ist schneller und geht schnell vor. "Ich werde sie tragen!", besteht er und bleibt vor einem Aufzug stehen, der uns zu unserem Stockwerk fahren soll.

Infinity |H. S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt