63. Kapitel

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63. Kapitel

Auch diesmal haben wir wieder darüber gestritten, wer für die Rechnung aufkommt und ich wollte mich dieses Mal wirklich durchsetzen, doch er hat mir ein Strich durch die Rechnung gemacht und ist heimlich zahlen gegangen, währenddessen er behauptet hat, dass er aufs Klo geht.

"Ich hasse dich immer mehr, du zahlst immer!" Ich schlage ihm gegen die Schulter, als wir uns zu seinem Wagen begegnen. "Ich habe das Geld und was soll ich damit machen? Ich lebe alleine, da kann ich hin und wieder ein bisschen Geld für andere ausgeben", verteidigt er sich.

"Hin und wieder ein bisschen? Du hast mir ein Auto gekauft und zahlst ständig für mich, hör auf damit!"

Frech streckt er mir die Zunge entgegen und ich trete ihm in den Hintern, was einen Abdruck meines Schuhes auf seinem Allerwertesten bescherrt. "Uh du stehst auf Spanking mit dem Fuß!", ist seine Reaktion darauf und diesmal schlage ich ihm mit meiner Hand auf den Hinterkopf. "Deine Rippe ist wieder in Ordnung, das heißt, dass ich nicht davor zurückschrecke, dir wehzutun!"

"Komm schon, ich bin Boxweltmeister, sei nicht so unrealistisch, ich könnte dich mit einem Schlag K.O hauen, doch da du eine Frau bist, mache ich das nicht. Das wäre echt arm!" Und schon sitzen wir in seinem Wagen und ich warte ab, wohin uns die Reise als nächstes bringt.

"Wir könnten jetzt zu mir fahren. Ich habe keinen Bock auf nervige Kellner beziehungsweise Kellnerinnen", schlägt er vor. "Wow, du triffst heute aber weise Entscheidungen!" Ich applaudiere, um ihm meine Anerkennung zu zeigen. "Tu ich das denn nicht immer?", erwidert er und steckt den Schlüssel in die Zündung, um gleich loszufahren.

Auf der Fahrt hören wir uns durchgehend das Album "In A Perfect World" von Kodaline an und singen dazu. Wenn Harry nicht Boxer wäre, könnte er sehr gut als Sänger durchgehen, er hat eine wunderschöne Stimme. "Schon mal daran gedacht, eine Karriere als Sänger einzuschlagen?", frage ich als er zu "Big Bad World" summt. Er biegt in die nächste Einfahrt ein.

"Wieso fragst du mich das?" Sein Adamsapfel bewegt sich gleichmäßig, als er redet. Seine Gesichtszüge wirken noch markanter, als die Sonnenstrahlen durch die Scheiben auf sein Gesicht scheinen. "Du hast eine schöne Stimme." Er lacht kurz auf und ich erkenne die Straße wieder, wo seine Villa steht.

"Nein, daran habe ich nicht gedacht!", beantwortert er mir schlussendlich die Frage, als sein Wagen zum Stehen kommt. Mittlerweile ist es dünkler geworden, doch nicht dunkel genug, um die Sterne sehen zu können. Eine angenehme Temparatur herrscht hier und der bläulich-lilane Himmel lädt dazu ein, sich in den Garten zu legen und in den Himmel zu schauen.

"Vielleicht singst du mir ja mal etwas vor!", schlage ich vor und knalle in seinen Rücken, da er abrupt stehenbleibt. Über seine Schulter blickt er zu mir und ich sehe, dass seine Augenbrauen zusammengerunzelt sind. "Guter Scherz!" Er marschiert weiter und ich bin leicht enttäuscht, zu gerne hätte ich nur seine Stimme gehört.

Die Vorstellung, wie er ein Lied von Kodaline oder The Fray singt. Fantastisch.

Ich greife nach seiner Schulter und sofort bleibt er stehen. Ich wandere mit dieser seinen Rücken entlang und lasse sie schlussendlich auf seiner Hüfte verweilen. "Und was machen wir jetzt?" Langsam dreht er sich zu mir um und blickt mir instinktiv in die Augen. Auch ich festige seinen Blick mit meinem und studiere dieses wunderschöne Smaragdgrüne in seinen Augen. Die Augen, in die ich mich so sehr verliebt habe. "Ich weiß nicht, worauf hättest du denn Lust?", fragt er verschmitzt und legt seine Hände wie immer auf meine Wangen.

Das kühle Metall seiner Ringe streifen meine Haut, ehe seine Fingerkuppen meine Haut, die glühend heiß sein muss, nachfahren. Ich kann nicht beschreiben, wieso, aber die Stimmung verändert sich schlagartig. Es knistert. Aber gewaltig. Sein Daumen wandert zu meiner Unterlippe und seine Augen wandern ebenfalls zu meinen Lippen. "Ich begehre dich so sehr!", flüstert er und bückt sich zu mir hinunter. Sein Gesicht nähert sich meinem immer mehr und endlich spüre ich seine weichen Lippen auf meinen.

Infinity |H. S.|Where stories live. Discover now