65. Kapitel

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65. Kapitel

"Ihr Frauen seid doch alle gleich. Ihr packt immer viel zu viele Klamotten ein, Grace wir sind nur zwei Tage dort und du packst gleich für eine ganze Fußballmannschaft ein!", jammert er von meinem Bett aus, als ich schon das geschätzte 20. Shirt einpacke. "Was, wenn ich mich mit etwas vollkleckere oder etwas anderes passiert? Ich will nur gewappnet sein!", verteidige ich mich und laufe schnell ins Bad um meine Hygieneartikel zu holen.

"Dann lässt du es waschen oder du kaufst dir etwas. Stell dir vor, in Russland gibt es auch Geschäfte!" Ich ziehe am Reißverschluss meiner Reisetasche und kann Harry förmlich aufatmen hören. "Ist ja gut, ich bin fertig!" Er springt auf, greift nach meiner Tasche und rennt schnell aus dem Zimmer, womit ich meine Mühe habe, mitzuhalten, denn er ist schnell.

Draußen angekommen, wirft er meine Tasche achtlos in den Kofferraum und springt ins Auto. "Harry, wir haben noch Zeit, wieso beeilst du dich so?", frage ich, während ich in den Wagen steige. "Ich habe es nicht eilig, ich wollte einfach nur raus, weil mich deine langsame Packerei gekillt hat!"

"Arschloch", murmle ich und spüre im nächsten Moment seine langen Finger unter meinem Kinn. "Wie hast du mich gerade bezeichnet!" Er versucht, bedrohlich rüberzukommen, doch ich habe mich daran gewöhnt und sehe, es eher als Anreiz für eine weitere Provokation. "Arschloch!" Ich schenke ihm noch ein unschuldiges Lächeln, ehe sich seine Lippen zu einem unheimlichen Lächeln ziehen. "Aus deinem Mund hört sich das ja ziemlich heiß an!"

Seine Hand wandert zu meiner Bluse hinunter, wo er den ersten Knopf aufknüpft. "Wenn es nach mir ginge, würde ich dich hier und jetzt ..." Weiter redet er nicht, denn er drückt seine Lippen fest auf meine.  Er zieht mich näher an sich heran, sodass ich über die Mittelkonsole rüberklettere und mich auf seinem Schoß platziere.

Sofort legt er seine Hände um meinen Hintern, wo er fest hineinkneift, was mich zum Aufstöhnen bringt. Ich ziehe an seinen Haaren, während ich sanft in seine Unterlippe beiße und daran sauge. So verlockend der Gedanke ist, es im Auto zu treiben, muss ich uns stoppen. Schwer atmend löse ich mich von ihm und blicke ihn an. "Wieso hast du aufgehört?", fragt er fassungslos. "Wir können es nicht jetzt hier machen!"

"Viele Leute ficken im Auto, wir wären keine Ausnahme!"

"Hier sind aber noch viele Menschen unterwegs und wenn mich jemand sieht, der mich kennt ..."

Vorsichtig umfasst er mit seinen Händen mein Gesicht: "Und wenn schon, dann wissen sie, was für abartig geilen Sex du hast!", grinst er verführerisch und platziert seine Lippen auf meinem Nacken, den er verwöhnt. Genüsslich schließe ich die Augen, doch werde schnell in die Realität zurückgeführt. Sanft drücke ich ihn an den Schultern zurück. "Harry." Ich sehe ihn warnend an, doch er verdreht die Augen. "Ich habe gesehen, dass es dir gefallen hat, tu nicht so, als ob das Gegenteil der Fall wäre!"

Ich klettere von seinem Schoß hinunter und setze mich auf den Beifahrersitz. "Und danke für den kleinen Freund hier!", kommt es von ihm und zeigt auf seine Hose, wo eine deutliche Beule herausragt. Meine Wangen laufen knallrot an.

"Dir braucht es nicht peinlich zu sein, es ist nur ein Zeichen, dass du mich geil machst!"

"Hör einfach auf und fahr!", unterbreche ich ihn und lege mir peinlich berührt meine Hände vors Gesicht.

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"Welches Gate müssen wir?", frage ich, als wir am Flughafen ankommen. "Gate? Du bist ja süß!", lächelt er und führt mich an der Hand durch eine Tür, wo wir zum Flugplatz kommen. Einige Schritte später stehen wir vor einem kleineren Flugzeug und Harry nickt dem Piloten zu, der daneben steht. Sein Griff um meine Hand festigt sich, als er mich die Treppen zum Flugzeug streift. "Was? Keine Ticketkontrolle?", frage ich verwirrt und bin noch erstaunter, als ich die Innenausstattung des Fliegers begutachte. Es sind nicht viele Sitze drinnen, jedoch ist die Ausstattung dafür umso luxuriöser.

Die Farben sind in einem leichten Nudeton gehalten und ein Flachbildschirm an der Wand erregt meine Aufmerksamkeit. "Was ist denn das für ein Flugzeug?" Der Schock steht mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

"Das ist mein Privatjet!", klärt er mich auf. "Ich hätte es mir denken müssen."

"Denkst du, dass ich es mir antue, mit fremden Menschen in einem Flugzeug zu sitzen? Stell dir vor, neben mir würde so ein alter Sack sitzen, der nach Käse stinkt und dazu im Schlaf furzt. Oder diese Babys, die ständig herumheulen!" Alleine von seinen Erzählungen sieht er so aus, als ob er gleich kotzen müsste. "Da kaufe ich mir lieber ein Privatjet und habe meine Ruhe!" Er lässt sich auf einen Sitz fallen und rubbelt sich erschöpft über die Augen.

Ich sitze mich gegenüber von ihm hin und reibe mir nervös über die Handflächen. Ich bin zwar schon einmal geflogen, doch auch da hatte ich Flugangst und habe es nur mit Mühe und Not geschafft, den Flug zu überleben. Und gerade kriecht wieder dieses Gefühl von Angst in mir hoch. Mein Magen verknotet sich und ich habe das Gefühl, dass meine Lunge gleich platzt. Die feuchten Hände machen das ganze auch nicht besser.

"Ist alles in Ordnung mit dir oder wieso bist du auf einmal so blass und zitterst wie Espenlaub?" Erschrocken blicke ich Harry an. Als ich ihm keine Antwort liefere, spitzt er die Lippen. "Hast du Flugangst oder wieso hat es dir komplett die Sprache verschlagen?", lacht er, doch als als ich nicht in die Lache miteinstimme, wird er leise.

"Scheiße, du hast wirklich Flugangst. Komm her." Er greift nach meiner Hand und zieht mich auf seinen Schoß. Fest schlingt er seine Arme um mich und vergräbt sein Gesicht in meinen Nacken. "Guck, in wenigen Stunden landen wir und bis dahin werde ich dich die ganze Zeit halten und dafür sorgen, dass dir nichts passiert. Bist du damit einverstanden?"

Aus einem unerklärlichen Grund beruhigt mich seine Stimme und ich lasse mich fallen. "Wenn du willst, kann ich dich ablenken." Er grinst verschmitzt und lässt seine Hände über meinen ganzen Körper wandern. War klar, dass er in so einer Situation daran denken muss. "Da hinten ist ein Sofa, das wäre groß genug und außerdem schuldest du mir noch etwas wegen meinem Scheißständer von heute Vormittag."

"Aber davor musst du dich hinsetzen und anschnallen. Zumindest für den Abflug und danach werde ich mich um dich kümmern." Er schiebt mich sanft hinunter, sodass ich mich wieder in meinen Sitz fallen lasse und mich anschnalle.

Das Flugzeug rollt von der Landebahn und wird von Sekunde zu Sekunde schneller. Ich werde durch die Geschwindigkeit in den Sitz gedrückt und werde immer nervöser, sodass sich mein Herzschlage beinahe verdoppelt. Ich spüre, wie sich eine warme Hand um meine legt und versuche, das Gefühl der Unbehaglichkeit zu verdrängen. Das Flugzeug hebt ab und der Druck verschwindet, sodass ich wieder normal sitzen und aufatmen kann.

Er schnallt sich ab und kommt auf mich zu, um mich ebenfalls abzuschnalle.

"So meine Liebe!" Er zieht mich an der Hand hoch und führt mich zur Couch, die eiggentlich ziemlich komfortabel aussieht. Er lässt sichdarauf fallen und zieht mich mit, sodass ich auf seiner Brust lande. "Hast du schon über mein Angebot von vorher nachgedacht?" In seiner Stimme liegt etwas Verführerisches, was ich nicht widerstehen kann, weswegen ich wirklich darüber nachdenke, ob ich annehmen soll.

"Klingt eigentlich sehr verlockend und ich denke, dass wir uns den Flug auch so versüßen können!", gebe ich kokett zurück und wandere mit meinen Händen unter sein T-Shirt, wo ich kleine Kreise male. Seine Augen werden groß, er  hatte mit dieser Antwort wohl nicht gerechnet. "Im Auto bist du rot angelaufen, weil ich gesagt hatte, dass ich wegen dir einen Ständer hatte und jetzt haust du so eine Aussage raus? Du machst Fortschritte", lächelt er und drückt seine Lippen auf meine.

Infinity |H. S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt