Epilog

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Epilog

"Das ist die Geschichten von eurem Opa und mir!" Ich werfe meinen zwei Enkelkindern einen warmen Blick zu, als ich das alte Fotoalbum von Harry und mir zuklappe.

Es ist mittlerweile 22 Uhr und die zwei Engel, die sich in meine Seiten gekuschelt haben, steht die Müdigkeit deutlich in den Augen geschrieben. "Ich denke, dass das eine tolle Geschichte zum Einschlafen war?", scherze ich und streichle beiden über das Haar. 

"Wenn ich mal einen Mann haben sollte, dann will ich genauso wie du und Opa sein!", erwidert Jade und hält sich ihre Hand vor den Mund, um zu gähnen. Ethan dagegen beteiligt sich nicht mehr an dem Gespräch, sondern nickt innerhalb von wenigen Sekunden ein. 

"Und das ist das Armband, was Opa dir geschenkt hat?" Sie zeigt mit ihrem kleinen Finger auf mein Handgelenk, wo Harrys Geschenk baumelt. "Das ist das Armband, was Opa mir geschenkt hat!", bestätige ich lächelnd und erinnere mich in den Moment zurück, wo er es mir geschenkt hatte. 

Ich trage es jeden Tag und lege es kaum ab, das ist der eindeutige Beweis, dass es wahre Liebe wirklich geben kann. Wir sind schon seit 40 Jahren glücklich verheiratet, haben den Pepp in unserer Beziehung jedoch nicht verloren. Unser Leben ist genauso turbulent wie vor 40 Jahren und wir könnten uns kein anderes Leben vorstellen. 

Wir wurden mit zwei Kindern und zwei Enkelkindern gesegnet, die unser Leben auf Trab halten. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich Harry damals gesteckt habe, dass ich mit unserem ersten Kind schwanger bin. Er ist umgekippt, hat sich dabei den Kopf angestoßen und musste ins Krankenhaus gebracht werden, da seine Platzwunde genäht werden musste. 

Er hat sich relativ schnell erholt und ist in seinem Beruf kürzer getreten, um sich um mich zu kümmern. Ich habe ihm damals versichert, dass ich das sicherlich sehr gut alleine schaffen könnte, doch er hat darauf bestanden. Er hat genau aufgepasst, was ich essen und wie ich mich bewege.

Nach der Geburt von Amelia kam von ihm der Heiratsantrag und ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich in dem Moment war. Zu wissen, dass ich bald Mrs. Styles heißen werde, war wohl eines der schönsten Dinge, die ich je in meinem Leben erleben durfte. Auch da erinnere ich mich an die kleinste Einzelheit: Er wollte ein Wochenende mit mir zu meiner Familie nach Brighton fahren. Dort hat er meine Mum sogar um ihre Erlaubnis gefragt - natürlich war sie ganz begeistert von der Vorstellung, dass ihre Tochter bald unter der Haube sein wird.

Er hat mich unter einem Vorwand an den See, wo wir einige Jahre zuvor gecampt haben, gebracht. Dort stand schon ein Picknick unter Mondschein bereit, was mein Herz nur umso höher schlagen hat lassen. Nachdem wir gegessen haben, hat er mich hochgezogen und mir all die Dinge gesagt, was er sich von unserer Zukunft vorstellt. Daraufhin ist er auf die Knie gegangen und ich wusste gar nicht wie mir geschieht. Ich dachte, dass er eventuell sein Armband oder so fallen gelassen hat, aber nein. 

Er hat tatsächlich einen Ring aus seiner Hosentasche gezogen und mich mit ehrlichen Augen angesehen. Ganz langsam hat er mich gefragt, ob ich seine Frau werden will - so langsam und zaghaft, als ob er Angst hatte, dass ich nein sagen würde. Aber natürlich habe ich ja gesagt - ich bin ihm in die Arme gesprungen, habe ihn geküsst und ihm tausendmal gesagt, wie sehr ich mich freue. 

Nur wenige Jahre später kam unser Sohn Henry auf die Welt. Somit war unser Familienglück perfekt. Harry war zu dem Zeitpunkt zwar kein Weltmeister mehr - jemand anderer hat seinen Titel verteidigt - aber er war immer noch erfolgreich in der Branche und hatte trotz alldem Zeit für seine Familie.

Wir sind in London in ein Einfamilienhaus gezogen. Es waren schön zu sehen, wie unsere Kinder im Garten herumgetollt sind und ihre Kindheit genossen haben. 

Nun sitze ich da. Mit den Kindern von Amelia und ihrem Ehemann, während deren Tochter mein Armband bestaunt. "Das ist ein sehr schönes Armband!", meint sie, als ich plötzliche weiche Lippen auf meiner Schläfe spüre. "Schöne Frauen brauchen schöne Armbänder, das muss dein zukünftiger Mann auch wissen!", lacht eine liebevolle Stimme.

"Ich werde einen Mann finden, der mich genauso dolle lieb hat, wie du Oma lieb hast!", meint sie begeistert und bei ihren Worten bildet sich ein Lächeln in meinem Gesicht. "Das wird schwer sein, denn ich habe deine Oma ganz dolle lieb, weißt du", erwidert Harry und legt einen Arm um mich über das Sofa. 

Er greift über meinen Arm hinweg zu meinem Handgelenk mit dem Armband und streicht darüber. 

"Unsere Infinity", haucht er und platziert einen sanften Kuss darauf.

"Unser Infinity", bestätige ich hauchend. 

Hiermit geht Infinity zuende und ich möchte mich bei allen bedanken, die diese Geschichte verfolgt haben! Ich habe diese Geschichte Dezember 2015 angefangen zu schreiben, was auch schon wieder 10 Monate her ist, hab sie April 2016 hochgeladen, im August 2016 fertiggeschrieben und im Oktober 2016 poste ich dieses letzte Kapitel. Ich vermisse jetzt schon den bockigen Harry :( Aber alles hat ein Ende und ich möchte mich noch einmal herzlich bei euch bedanken! :)

Infinity |H. S.|Where stories live. Discover now